Stefan Hölscher Zitate

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Natürlich verfüge ich über Selbstdisziplin. Ich entscheide mich nur meistens gegen sie.

Stefan Hölscher

Der bunte Drang nach Expression entstammt der grauen Angst vor Regression.

Stefan Hölscher

Die Ingredienzien guter Streitkultur - für die eigene Position argumentieren, die des anderen ernsthaft eruieren und erneut reflektieren - sind so naheliegend, wenn der Streit fern liegt.

Stefan Hölscher

Aphorismen. Die meisten wissen gar nicht, dass sie existieren. Andere glauben, man muss sie archivieren. Das Schönste aber ist, sie lang und laut im Munde zu goutieren.

Stefan Hölscher

Auch der Perfektionist erreicht die Vollendung erst mit dem Tod.

Stefan Hölscher

Eine Gemeinschaft entsteht nicht dadurch, dass sie ausgerufen wird, sondern dadurch, dass man sie lebt.

Stefan Hölscher

Information ist Intervention.

Stefan Hölscher

All die komplexen Differenzierungen, die wir vornehmen, machen die Welt nicht zu einem besseren Ort. Aber das Gefühl von Erhabenheit, das sie uns geben, bildet einen wirksamen Schutzfilm gegen Kratzer auf unserer Optik.

Stefan Hölscher

Gewiss: Das Universum wird die Saat des Hasses schließlich annullieren - und die der Liebe auch.

Stefan Hölscher

Verdrängung bedeutet, ein konsistentes Bild von sich selbst zu pflegen.

Stefan Hölscher

Wenn die Wahrheit zu teuer wird, wird der Betrug zur Ökonomie.

Stefan Hölscher

Viele wünschen sich ein kleines Stück Diktatur und wundern sich dann, dass sie ein großes Stück bekommen.

Stefan Hölscher

Gesellschaften, deren verschiedene Teile keine gemeinsame Mitte mehr finden, werden an den Rand gedrängt.

Stefan Hölscher

Kreativität ist Lust. Eine Lust, die nie ganz ohne Verzweiflung am Dasein daherkommt.

Stefan Hölscher

Der Ursprung der Dichtung ist die Angst vor Sprachverlorenheit.

Stefan Hölscher

Die eigene Meinung überall ungefragt abzuladen ist nicht Ausdruck höherer Streitkultur, sondern ungeregelter Müllabfuhr.

Stefan Hölscher

Das Gefühl der Bedrohung steht am Anfang der Verrohung.

Stefan Hölscher
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