Zitate von Stephan Sarek
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Mißtrauet allem Anschein, wo er sich nahtlos fügt. Denn das, was allzu deutlich scheint, erweist der Logik sich als Feind, die, ohne Zweifel, trügt.

Kultivieren wir das gesprochene Wort, wie wir einen Garten kultivieren. Denn im Wortgestrüpp verfängt sich allzu oft der Mantel der Freundschaft.

Spätestens bei der Scheidung verwechseln manche Leute ihren Ehering mit einem Schlagring.

Große Koalition bedeutet, daß eine Partei an der Macht ist, die von 100% der Wähler nicht gewählt wurde.

Nur die wahrhaft tiefen Begegnungen können in der Erinnerung schmerzen, alle anderen sind uns gleichgültig geworden oder wir haben sie vergessen.

Wahre Liebe hat keine Halbwertzeit und ist gleich Fluch wie Segen. Das alte Glück bewahrt sie gut, dem neuen stellt sie sich entgegen.

Wenn Haß und Liebe derart nah beieinander liegen, dann hoffe ich, daß der Haß klüger ist – und nachgibt.

Die Fehler, die wir gemacht haben, sind die Erfahrungen, die wir machen mußten, um die Fehler zu verhindern, die wir noch machen könnten.

Ich liebe Dich. Nicht weil ich glaube, daß auch Du mich dann eines Tages lieben könntest, sondern, weil ich Dich liebe.

Alte Menschen sind wie Bücher. Die Dummen stellen sie ins Regal, die Schlauen lesen in ihnen.

Zivilcourage wird meist von denen gefordert, die sich nur noch mit Bodyguards aus dem Hause trauen.

In der Kunst ist der Mensch seinen Göttern am nächsten, denn in ihrer unendlichen Güte beschenkt sie Verfolger wie Verfolgte gleichermaßen.

Es sind vor allem die Moralapostel unserer Zeit, denen die menschlichste aller Tugenden Angst macht: Die Vergebung. Verlören sie doch ihren Job.

Zu den verläßlichsten Berufsgruppen gehört zweifelsohne die der Politiker. Bei keiner anderen bin ich überzeugter, daß sie sich meint, wenn sie uns sagt.

Eine schöne Frau, macht jeden Mann zum Liebhaber. Eine kluge Frau, macht jeden Mann zum Kritiker. Eine schöne, kluge Frau, macht jeden Mann unsicher.

Männer benötigen im allgemeinen zwei Statussymbole – Autos und Frauen. Mit dem einen nerven sie ihre Umwelt, mit dem anderen versöhnen sie sich mit ihr.

Das Geheimnis ewiger Jugend besteht darin, schon in jungen Jahren möglichst alt auszusehen.

Was von uns bleibt, sind Erinnerungen, die andere an uns haben. Sehen wir also zu, daß es gute sind.

Kinderlärm ist keine Plage, sondern der Beweis dafür, dass auf diesem Planeten Leben möglich ist.

Die Rente mit 67 gibt endlich auch den Menschen mit weniger gefährlichen Berufen die Chance, bei der Arbeit zu sterben.

Die Kritik der Gläubigen an den Ungläubigen richtet sich immer auch gegen den Glauben, der doch offenbar nicht in der Lage ist, zu überzeugen.

Ein Königreich für die Sekunde der Erinnerung in den Gedanken eines verlorenen Freundes.

Mit jedem Geburtstag entfernen wir uns von denen, die uns nicht mehr gratulieren wollen und nähern uns denen, die es nicht mehr können.

Der Jugend gehört die Zukunft, den Alten die Vergangenheit, dem Weisen der Augenblick.

Im Bemühen, die angeborene Lebenslust ihrer Kinder abzutöten, entwickeln manche Eltern eine erschreckende Effizienz.

Politiker sind Leute mit großen Tellern, die einen Kuchen verteilen, der ihnen nicht gehört.

Es kann nichts schiefgehen. Das einzige, was passieren kann, ist, daß die Dinge einen anderen Verlauf nehmen als geplant.

Die Kunst, sich jünger zu machen als man ist, besteht darin, seinem tatsächlichen Alter ein paar Jahre hinzuzufügen.

Das Mittel heiligt den Zweck, nicht umgekehrt. Denn selbst unter dem Mantel der Nächstenliebe ist der Zweck immer derselbe – es geht uns stets um uns. Um unseren Vorteil, unser Gewissen, unsere Religion oder Weltanschauung. Und nur das Mittel auf dem Weg dorthin, trennt uns in Gut und Böse.