Talmud Zitate
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Alles ist vorhergesehen, doch die freie Wahl ist gegeben. Mit Güte wird die Welt gerichtet, und alles wird vergolten nach dem Maß der guten Werke.
Drei Dinge sind es, auf denen die Welt beruht: Das Gesetz, der Gottesdienst, die Werke der Nächstenliebe.
Versuche nicht, zwischen Körper und Seele zu scheiden! Der Körper ist in seine Seele getaucht wie die Seele in ihren Körper.
Rabbi Ismael, sein Sohn, sagte: Wer lernt, um zu lehren, dem wird gegeben, zu lernen und zu lehren. Und wer lernt, um danach zu handeln, dem wird gegeben, zu lernen und zu lehren und zu erwägen und danach zu handeln.
Wenn zwei Freunde Abschied nehmen müssen sie ihre Geheimnisse einschließen und den Schlüssel wegwerfen.
Wohl dem Menschen, der nicht der Versuchung unterliegt. Denn Gott prüft alle: den einen durch Reichtum, den andern durch Armut, den Reichen – ob er für den Notdürftigen die Hand auftut, den Armen aber – ob er ohne Murren, in Demut, von der Vorsehung sein Leid erträgt.
Die einen deiner Freunde tadeln dich, die andern loben dich; halte dich an die, welche dich tadeln und meide diejenigen, die dich loben.
Ferner sagte er (Azzais Sohn): Verachte keinen Menschen, und halte nichts für unmöglich; denn jeder Mensch hat seine Zeit, und jedes Ding hat seinen Ort.
Vier Menschen schauten das Paradies. Der eine sah es und starb. Der andere schaute und wurde irrsinnig. Der dritte schaute und wurde ein Verräter. Der vierte ging in Frieden und kam zum Frieden.
Rabbi Tryphon sagte: Kurz ist der Tag, und ist viel der Arbeit. Träge sind die Arbeiter, und hoch ist der Lohn. Und der Meister drängt.
Selbst wenn sich einer auf das Verdienst seiner Vorfahren stützen könnte – in der Stunde seines Auszugs aus dem Lande Israel werden sie ihm nicht beistehen.
Bis zum Alter von vierzig Jahren gibt das Essen dem Menschen Kraft, in späteren Jahren das Trinken.
Rabbi Simon, Eleazars Sohn, sagte: Besänftige deinen Nächsten nicht in der Stunde seines Zorns. Tröste ihn nicht, wenn noch sein Toter vor ihm liegt. Entbinde ihn nicht von seinem Gelübde. Suche ihn nicht zu sehen in der Stunde seiner Sünde.
Was dir verhaßt ist, das füge auch nie einem Mitmenschen zu. Das ist das ganze Gesetz – alles Weitere ist nur Kommentar.
Süß schmeckt die Gabe aus der reichen vollen Hand des Schöpfers, doch bitter aus der des Menschen.
Gräme dich nicht über das Unglück von morgen, denn du weißt nicht, was der Tag gebiert; morgen bist du vielleicht nicht mehr da, und du grämst dich über eine Welt, die nicht dein.
Immer soll der Sohn Israels im Lande Israel leben und sei es in einer Stadt mit einer nicht jüdischen Majorität.
Tu seinen Willen, als sei es dein Willen, damit er deinen Willen als seinen Willen tue. Brich deinen Willen vor seinem Willen, damit er den Willen anderer vor deinem Willen breche.
Bete für das Wohl der Obrigkeit, denn gäbe es keine Furcht vor ihr, würde einer den anderen lebendig verschlingen.
Wenn einer sieht, daß sein Nächster im Fluß untersinkt oder daß ein Raubtier ihn fortzerrt oder Räuber über ihn herfallen, ist er verpflichtet, ihn zu retten.
Rabbi Nechunja, Hakkanas Sohn, sagte: Wer das Joch des Gesetzes trägt, dem wird das Joch der Regentschaft genommen und das Joch der weltlichen Sorgen. Wer aber das Joch des Gesetzes abschüttelt, der muß das Joch der Regentschaft tragen und das Joch der weltlichen Sorgen.
Wenn einem Mann und einer Frau Gnade zuteil wird, ruht die Gottheit auf ihnen. Wenn ihnen keine Gnade zuteil wird, verzehrt sie das Höllenfeuer.