Theodor Fontane Zitate
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Ein alter bewährter Freundeskreis ist unbezahlbar, aber er reicht nicht aus, wenn nicht frische Elemente gelegentlich hinzukommen.
Theodor FontaneWenn das Herz spricht Ich habe da, wo mein Herz spricht, nicht das Bedürfnis, zu einem Engel zu sprechen, im Gegenteil, mich bedrücken Vollkommenheiten, vielleicht weil ich nicht an sie glaube; Mängel, die ich menschlich begreife, sind mir sympathisch, auch dann noch, wenn ich unter ihnen leide.
Theodor FontaneDas Tiefste hat das kleinste Publikum.
Theodor FontaneVornehmheit und Herzensgüte sind nicht alles, aber sie sind sehr viel.
Theodor FontaneDrei Viertel meiner ganzen literarischen Tätigkeit ist überhaupt Korrigieren und Feilen gewesen. Und vielleicht ist drei Viertel noch zu wenig gesagt.
Theodor FontaneSchwankend ist alles, und fest allein ist Gottes Gebot. Auch das unausgesprochene, das still und stumm in der Natur der Dinge liegt.
Theodor FontaneMit Halbheiten wird nichts Ganzes gewonnen, der höchste Preis darf den höchsten Einsatz fordern.
Theodor FontaneFürchtet nicht, wenn die ganze Meute aufschreit. Denn nichts ist auf dieser Welt so gehaßt und gefürchtet wie die Wahrheit. Letzten Endes wird jeder Widerstand gegen die Wahrheit zusammenbrechen wie die Nacht vor dem Tag.
Theodor FontaneDas Meiste in der Welt ist Schwindel, und der ästhetische Schnickschnack schon ganz gewiß.
Theodor FontaneBald gewöhnt man sich an das Gute, nimmt es als selbstverständlich hin und hat die Neigung, das zu betonen, was fehlt. Es gehört zu den ersten Regeln der Lebensklugheit, über das Fehlende, wenn es nicht schwerer wiegt, als das Gute, was da ist, hinwegsehen zu lernen.
Theodor FontaneWie wohl mir’s tut, Daß nicht alles gut; Ist alles nett, So stict man im Fett.
Theodor FontaneEs kommt immer nur drauf an, daß, wie und wo man auch marschirt, man allerorten die Musik des Lebens hört. Die meisten hören nur die Dissonanzen.
Theodor FontaneIch hasse die Annahme, daß der Mensch alles kann, aber manches kann er.
Theodor FontaneEs ist kläglich zu sehen, wie mancher sich in den Himmel hinaufstrampeln möchte.
Theodor FontaneJe weniger man sich zu Herzlichkeiten aufraffen kann, je nötiger sind Freundlichkeiten.
Theodor FontaneWer geradegewachsen ist, ist für Leichtsinn. Überhaupt, ohne Leichtsinn ist das ganze Leben keinen Schuß Pulver wert.
Theodor FontaneWer heute mein Feind war, kann morgen mein Verbündeter sein.
Theodor FontaneDie Ehe, zum mindesten das Glück derselben, beruht nicht auf der Ergänzung, sondern auf dem gegenseitigen Verständnis. Mann und Frau müssen nicht Gegensätze, sondern Abstufungen, ihre Temperamente müssen verwandt, ihre Ideale dieselben sein.
Theodor FontaneIm letzten ist man immer nur auf sich und auf sein eigen Bewußtsein angewiesen, und was andere versäumen, müssen wir für uns selber tun.
Theodor FontaneMan kann den Tod eines geliebten Menschen tief und innig beklagen und doch in Hoffnung und selbst in Heiterkeit weiterleben.
Theodor FontaneWeil der Amtsrichter nicht allein Skat spielen kann, braucht ein Amtsgericht zwei Referendare.
Theodor Fontane[…] Und selbst wo gar nichts ist, müssen wir dies Nichts nicht sehen wollen; wer sein Auge immer auf dies Nichts richtet, der versteinert.
Theodor FontaneAber sonderbar, alle korrekten Leute werden schon bloß um ihrer Korrektheit willen mit Mißtrauen, oft mit Abneigung betrachtet.
Theodor FontaneDer Mensch verzweifelt leicht, aber im Hoffen ist er doch noch größer.
Theodor FontaneDie Schule liegt draußen, Erziehung ist Innensache, Sache des Hauses, und vieles, ja das Beste, kann man nur aus der Hand der Eltern empfangen.
Theodor FontaneDas Herz bleibt ein Kind.
Theodor Fontane„Jugend hat keine Tugend“ ist falsch, wie fast alle Sprichwörter; wenn wer noch Tugend hat, so ist’s eben die Jugend…
Theodor FontaneDer geistige Mensch kann geradeso gekitzelt werden wie der sinnliche.
Theodor FontaneDer Zauber steckt immer im Detail.
Theodor FontaneSehen Sie, Freund, auch in den Zufällen und Unglücksfällen waltet ein Gesetz.
Theodor FontaneIn der Aufstellung unserer Grundsätze sind wir strenger als in ihrer Bestätigung.
Theodor FontaneAnstaunen ist auch eine Kunst. Es gehört etwas dazu, Großes als groß zu begreifen.
Theodor FontaneAlles Gute muß aus einem selbst kommen, sonst bringt es über einen bloßen Anfall nicht hinaus.
Theodor FontaneDas Glück, wenn es mir recht ist, liegt in zweierlei: Darin, daß man ganz da steht, wo man hingehört, und zum Zweiten und Besten in einem behaglichen Abwickeln des ganz Alltäglichen, also darin, daß man ausgeschlafen hat, und daß einen die neuen Stiefel nicht drücken.
Theodor FontaneAlles Alte, soweit es den Anspruch darauf verdient hat, sollen wir lieben; aber für das Neue sollen wir eigentlich leben.
Theodor FontaneMit Todesangst im Herzen doch ausgehalten; der einzig wahre Mut.
Theodor FontaneAller Größe Keim, er heißt Entsagung.
Theodor FontaneIch bin, trotz manchem Unterfangen, Ein großes Kind durchs Leben gegangen.
Theodor FontaneDie große Stadt hat nicht Zeit zum Denken, und was noch schlimmer ist, sie hat auch nicht Zeit zum Glück.
Theodor FontaneWer mit 19 kein Revolutionär ist, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch ein Revolutionär ist, hat keinen Verstand.
Theodor FontaneUnverständlich sind uns die Jungen, wird von den Alten ständig gesungen. Meinerseits möchte ich’s damit halten: Unverständlich sind mir die Alten. Dieses am Ruder bleiben wollen, in allen Stücken und allen Rollen.
Theodor FontaneErst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen.
Theodor FontaneJedes Wetter tobt sich aus, eines Tages haben wir wieder den Regenbogen, und das Fest der Versöhnung.
Theodor FontaneWas der Schlaf im engen Kreise der 24 Stunden ist, das ist das Reisen in dem weiten Kreise der 365 Tage.
Theodor FontaneIch hasse nicht die Könige, sondern den Druck, den sie mit sich führen.
Theodor FontaneIch hasse, wenn einem eine gebratene Taube ins Maul fliegt, beim Schicksal auch noch auf Kompott zu bestehen.
Theodor FontaneWas macht man sich aus der Liebe der ganzen Menschheit, wenn man Zahnweh hat.
Theodor FontaneAlle Welt reist. So gewiss in alten Tagen eine Wetterunterhaltung war, so gewiss ist jetzt eine Reiseunterhaltung. „Wo waren Sie in diesem Sommer“, heißt es von Oktober bis Weihnachten; „wohin werden Sie sich im nächsten Sommer wenden?“ heißt es von Weihnachten bis Oster
Theodor FontaneIch möchte noch wirken und schaffen und tun und atmen eine Weile, denn um im Grabe auszuruhn, hat’s nimmer Not noch Eile.
Theodor FontaneWer reisen will, muß zunächst Liebe zu Land und Leuten mitbringen.
Theodor Fontane