Zitate von Theognis von Megara

Wer den Wichten Gutes tut, dessen Rechnung auf Dank ist gänzlich vergebens, es ist ebenso als würdest du die graue Meerestiefe besäen. Wenn du das Meer besäest, wirst du nimmer wogende Ähren mähen, und wenn du den Schlechten Gutes tust, wirst du nimmer Gutes dagegen erhalten.

Schmeichle dem Feinde gewandt; doch kommt er dir unter die Hände, laß ihn büßen und nimm keinerlei Maske vor dich!

Gut in Schlecht zu verkehren, ist jedem bequem, doch in Gut umzugestalten, was schlecht, das ist eine gewaltige Tat.

Kann ich ohne Betrübnis zusehen, wie die Menschen ihren Verstand dazu gebrauchen, um miteinander zu hadern, und ihre Vernunft, um einander in die Falle zu locken, zu betrügen und zu verraten?

Nimmer noch ward glückselig ein Irdischer, sondern im Wechsel ringen sie alle, wie viel ihrer die Sonne bescheint.

Hochmut sendet ein Gott als erstes Übel dem Menschen, dem in der Welt er nicht mehr rühmliches Bleiben vergönnt.

Schweißlos spendeten nie die Unsterblichen Schlimmes noch Gutes jemals: aber es eint mühsamer Tat sich der Ruhm.

Nötige nie beim Feste den Gast, ungern zu verweilen, noch mahne ihn zu gehen, ehe es ihm selber gefällt.

Die Hoffnung ist die einzige gütige Gottheit, die noch unter den Menschen weilt. Alle anderen haben uns verlassen und sind zum Olymp aufgestiegen. Doch der Mensch, so lange er noch das Licht der Sonne sieht, erfreut sich an der Vielfältigkeit der Hoffnung.

Das, was einmal geschah, kann niemand ungeschehen machen. Aber kümmere dich sorglich um das, was noch kommt.

Niemals sprich hochfahrend, keinem der Menschen ist ja bekannt, was die Nacht oder der Morgen ihm bringt.