Es ist höchste Weisheit, an einen Gott zu glauben, welcher straft und belohnt.

Die nützlichsten Bücher sind diejenigen, die den Leser zu ihrer Ergänzung auffordern.

Frauen sind widerspruchsvoll, denn wenn sie sagen: „Mein Herr, Sie gehen zu weit“, tritt man ihnen bestimmt zu nahe.

Liebe die Wahrheit, doch verzeihe den Irrtum.

Es gibt Insekten, die nur einen Tag leben, und doch existiert ihre Gattung immer und immer fort.

Nichts Besseres könnte den Menschen geschehen, als von Philosophen beherrscht zu werden.

Um zu sprechen, muss man denken, zumindest annäherungsweise.

Der Mensch muß ein ungeheurer Ignorant sein, der auf jede Frage eine Antwort weiß.

Arbeitsplatzvernichtung. Vorsicht im Umgang mit diesem Wort. Viele Grubenentleerer haben durch die Kanalisation ihre mäßig entlohnte Tätigkeit eingebüßt. War das Arbeitsplatzvernichtung?

Freundschaft ist die Ehe der Seele und diese Ehe ist der Scheidung unterworfen.

Der Arme ist nie frei, in jedem Land dient er.

Aus einem Gespräch des Philosophen mit seinem Freund über die Grenzen des menschlichen Geistes: Diese Grenzen sind überall. […] Montaigne hatte den Wahlspruch: Was weiß ich? Dein Wahlspruch aber ist: Was weiß ich nicht?

Das jüdische Volk wagt, einen unversöhnlichen Haß gegen alle Völker zur Schau zu tragen. Es empört sich gegen alle seine Meister, immer abergläubisch, immer gierig nach dem Gute anderer, immer barbarisch, kriechend im Unglück und frech im Glück.

Der Papst stirbt, das Papsttum aber ist unsterblich.

Ja, es gibt das Übel, und wenige Menschen würden ihren Lebenslauf erneut beginnen wollen, wohl kaum einer auf hunderttausend.

Handelt es sich jedoch um einen Ehebruch, so wäre ich weniger nachsichtig; weil Ehebruch Diebstahl ist.

Um zweierlei beneide ich die Tiere: sie wissen nicht, was an Bösem droht, und sie wissen nicht, was über sie geredet wird.

Ich werde nicht mehr von den Früchten des Toleranzbaums essen, den ich gepflanzt habe. Ich habe keine Zähne mehr.

Wir wollen uns dessen aber nicht rühmen, daß wir die Ältesten sind, sondern darauf bedacht sein, stets die Gerechtesten zu sein.

Jede Art von Kunst ist gut, außer der, die langweilig ist.

Die Liebe ist ein Stoff, den die Natur gewebt, und die Phantasie bestickt hat.

Denn als der Mensch in den Garten Eden gesetzt wurde, kam er dahin ‚ut operaretur‘, daß er ihn bearbeite, was beweist, daß der Mensch nicht zur Muße geboren wurde.

Zwei Unglückliche […] sind wie zwei schwache Stämmchen, die sich gegenseitig stützen, um dem Sturm standhalten zu können.

So viel Lärm um einen Pfannkuchen!

Welche Rolle spielt doch der Schwindel in der Geschichte! Da verblüfft man den Leser durch Berichte von Wundern, da kitzelt man die menschliche Bosheit durch Hohn und Spott, da schmeichelt man Tyrannengeschlechtern durch schamlose Loblieder.

Man soll das, was man am wenigsten versteht, in der Sprache zitieren, die man am wenigsten beherrscht.

Welche Schicksale haben doch die schwachen Sterblichen, die wie Blätter im Wind treiben!

Die Menschen haben das Dasein von Göttern angenommen, ehe es Philosophen gab.

Die Furcht soll die Menschen vom Verbrechen abhalten, doch Zwangsarbeit und lebenslängliche Schande schrecken mehr ab als der Galgen.

Diese Welt ist ein einziges großes Bedlam, wo Irre andere Irre in Ketten legen.

Der Sinn des Lebens ist: genießen und leiden. Der Mensch soll also genießen und möglichst wenig leiden.

Unglück verschafft einem Rechte.

Das größte und das seriöseste Geschäft des Lebens ist „Glücklich zu leben“

Überall aber ist die Liebe die Hauptbeschäftigung, die zweite die Schmähsucht, die dritte das Geschwätz.

Die Post ist die Trösterin des Lebens, denn sie verwandelt Abwesende in Gegenwärtige.

Alle Würden dieser Erde wiegen einen guten Freund nicht auf.

Freundschaft ist die Vermählung der Seele, und diese Heirat kann geschieden werden.

Geflickte Freundschaft wird selten wieder ganz.

Gott schuf die Tugend, der Mensch den Anschein davon.

Will man Geschichte der Wahrheit entsprechend aufschreiben, muß man in einem freien Land leben.

…jede Begierde ist ein Bedürfnis, das sich als Schmerz bemerkbar macht.

In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist schon wieder ein Irrsinn für sich.

Vom Leben muß man wie vom Mahle fortspazieren, dem Wirte danken und sein Bündel schnüren.

Ein Schurke ist oft nur ein Narr.

Alle Menschen wären also notwendigerweise gleich, wenn sie keine Bedürfnisse hätten. Die uns Menschen anhaftende Bedürftigkeit hat zur Folge, daß der eine sich dem anderen unterordnen muß.

Vergiß nicht, wenn du wütend bist, nichts zu tun, bevor du dir das Alphabet aufgesagt hast.

Die christliche Religion erzeugt in diejenigen Seelen, die von ihr durchdrungen sind, einen erhabenen Starkmut und solche Tugenden, welche die menschliche weit überragen.

Löscht das Infame aus!

Fast alles Große in der Welt ist durch das Genie und die Festigkeit des einzelnen Mannes bewirkt worden, der gegen die Vorurteile der Menge ankämpfte, oder ihr welche beibrachte.

Im Alles-Sagen steckt die Kunst, zu langweilen.