Voltaire Zitate
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Es besteht nichts ohne Grund. Alles ist sowohl als auch: Leid, Strafe, Belohnung, Vorsicht.
Die Eigenliebe ist ein mit Wind gefüllter Ball, woraus Stürme hervorbrechen, wenn man hineinsticht.
Verwendet nie ein neues Wort, sofern es nicht drei Eigenschaften besitzt: Es muss notwendig, es muss verständlich und es muss wohlklingend sein.
Alle Arten von Kunst haben ihre Berechtigung, mit Ausnahme einer Kunst, die langweilig ist.
Es gibt Menschen, die nur lesen, um dem Schriftsteller Fehler nachzuweisen. Wer ohne Vorurteile liest, wird das Richtige lesen.
Es gibt eine sichere, unentrinnbare Strafe auf dieser Welt für den Schurken. Welche? Die Gewissensbisse, die nie ausbleiben, und die Rache der Menschen, die selten ausbleibt.
Ja, es gibt das Übel, und wenige Menschen würden ihren Lebenslauf erneut beginnen wollen, wohl kaum einer auf hunderttausend.
Alle Menschen wären also notwendigerweise gleich, wenn sie keine Bedürfnisse hätten. Die uns Menschen anhaftende Bedürftigkeit hat zur Folge, daß der eine sich dem anderen unterordnen muß.
Der Fanatismus ist sehr rasch bei der Hand, immer, wenn er sich ein bißchen gekratzt fühlt. Dieses Scheusal hat Angst vor der Vernunft, wie die Schlangen vor den Störchen.
Die Furcht soll die Menschen vom Verbrechen abhalten, doch Zwangsarbeit und lebenslängliche Schande schrecken mehr ab als der Galgen.
Wir werden diese Welt ebenso dumm und ebenso schlecht zurücklassen, wie wir sie vorgefunden haben, als wir in ihr ankamen.
Wenn ich so auf diesen Erdball blicke, so will mich bedünken, Gott habe es irgendeinem übeltätigen, bösartigen Wesen preisgegeben.
Ihre wahre Gottheit ist das Gold, und diesen ihren Gott suchen sie bis ans andere Ende der Welt.
Wenn die Ärzte eine Krankheit nicht heilen können, geben sie ihr wenigstens einen schönen Namen.
Das siegreiche Volk hat niemals einen Vorteil von den Trümmern des besiegten Volkes. Es bezahlt alles. Es leidet, auch wenn seine Waffen siegreich sind.
Der Mensch ist geboren, um in ewig zappelnder Ruhelosigkeit oder in der tatenlosen Lethargie der Langeweile sein Leben zu verbringen.
Der Atheismus und der Fanatismus sind zwei Ungeheuer, die die Gesellschaft verschlingen und zerreißen können.
Der Abergläubische ist für den Schurken, was der Sklave für den Tyrannen ist. Ja mehr noch: der Abergläubische wird vom Fanatiker beherrscht und wird selbst zum Fanatiker.
Die Moral ist dieselbe bei allen Menschen; also kommt sie von Gott. Der Kultus ist verschieden; also ist er Menschenwerk.
Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muß nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Jeden Tag lernen wir Dinge, von denen wir keine Ahnung hatten. Reisen bilden wirklich sehr.
Der Fanatismus ist für den Aberglauben, was das Delirium für das Fieber, was die Raserei für den Zorn.