Zitate von Wilhelm Schlichting
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Viele Eltern sind entrüstet und verwundert, wenn sie sehen, daß die Kinder so werden, wie sie sie erzogen haben.

Wenn ich einen Blick in deinen Papierkorb tue, so tue ich einen Blick in dein Inneres.

Mann und Weib sind eins; zuweilen lautet’s allerdings, als wenn sie ein Dutzend wären.

Man hat Menschen, die, wenn sie im hohen Alter das Gedächtnis verlieren, anfangen, ihre Memoiren zu schreiben.

Es gibt Frauen, die zwar gänzlich unvermögend sind, dafür aber sehr anspruchsvoll.

Wir Männer sind die Bretter, die die Welt bedeuten, und die Frauen die Komödianten, die auf uns herumtanzen.

Manches stolze alte Mädel kann sich rühmen, viele Körbe ausgeteilt zu haben; ach, hätte sie nur den letzten nicht gegeben!

Es gibt unanständige Menschen, die immer die Hände in ihren Taschen haben. Die unanständigsten aber haben ihre Hände in den Taschen anderer.

Wunderkinder sind meist solche Kinder, über die man sich wundert, daß sie nicht erfüllen, was sie versprachen.

Wenn jemand dir bei einer Arbeit helfen soll, so wende dich immer an überbeschäftigte Leute, da andere nicht dazu kommen.

Viele haben ihre Million im Handumdrehen verdient, wieder andere im Halsumdrehen.

Es ist bedauerlich, daß das Sterben die erste Vorbedingung ist, um berühmt zu werden.

Die Höhe der Frauenlogik ist, wenn die Frau den Mann aus dem Bett wirft, weil es gemacht werden soll.

Das Erdenleben ist nur zu erklären als ein Hindernisrennen um einen großen Preis.

Man ist noch kein Übermensch, wenn man ein Überbein hat und noch kein Gelehrter, wenn man öfters einen Regenschirm stehen läßt.

Ein Hypnotiseur kann nicht so schnell einen Menschen einschläfern wie ein Schriftsteller dreihundert.

Viele Redner suchen das Volk zu sich emporzuziehen; noch wirksamer wäre es, wenn sie zu dem Volke herabsteigen würden.

Manche Menschen haben nur zwei Hauptsorgen: erstens, wie sie ihren Magen vollbekommen und zweitens, wie sie ihn wieder leerkriegen.

Der Erdenmensch will mit dem Teleskop Welten messen und mit der Taschenuhr Ewigkeiten.

Es gibt Menschen, denen man unbedingt kleine Biestereien gestatten muß, damit sie nicht größere machen.

Bei der Erziehung unserer heutigen Jugend fängt man am besten gleich „von hinten“ an.

Die Menschheit ist so schlecht, daß, wenn einmal Marsbewohner zu uns kämen, oder die Tiere Verstand bekommen sollten, man sich schämen müßte, ein Mensch zu sein.

Bei manchen Gerichtsverhandlungen müßte das jugendliche Alter des Verteidigers viel mehr berücksichtigt werden.

Man soll immer die Wahrheit sagen, man soll aber die Wahrheit nicht immer sagen.

Es ist ein Unterschied, ob man von seinem Arzt kuriert wird, oder ob man von ihm kuriert ist.

Es ist oft schwer, den Finger Gottes von der Knute des Schicksals zu unterscheiden.

Der geistige Abstand zwischen dem gebildeten und dem ungebildeten Menschen wird von letzterem richtiger eingeschätzt als von ersterem.

Hat ein wählerischer Junggeselle endlich eine Braut gefunden, die eine Perle ist, so gefällt ihm wieder die „Perlmutter“ nicht.