Wolfgang J. Reus Zitate
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Deutschland kein Einwanderungsland? Daß ich nicht lache! Vom fürchterlichen „Volk ohne Raum“ geht es jetzt vermutlich zur Strafe zum Raum ohne Volk…
Wer glaubt, das ganze Leben wäre ein Traum, der wird spätestens durch das Finanzamt eines Besseren belehrt.
Es stellt sich die Frage: Soll man Politiker während des Wahlkampfes wegen fahrlässiger oder vorsätzlicher Volksverdummung anklagen?
Was die Menschen früher nur vermuten konnten, wissen sie seit der globalen Medienvernetzung genau: Nicht die Vernunft beherrscht die Realität, sondern der Wahnsinn.
Man kann niemals alle Menschen unter einen Hut bringen, aber man kann alle Menschen unter eine Hut bringen.
Manche Menschen sprühen so vor Temperament, die ziehen sich schon am frühen Morgen Windhosen an.
Modernes Rumpelstilzchen (Formel-Eins!): „Ach wie gut, daß niemand weiß, daß ich Bernie Eccelstone oder so heiß, heiß, die Reifen so heisss…“
Weihnachten soll dieses Jahr ausfallen, weil „Friede auf Erden“ die Quotenerwartungen nicht erfüllt…
In einem Film gehört, der über Spurenleser ging: „Es werden nur die überleben, die zwischen den Zeilen lesen können!“ Da geh ich sogar noch weiter und behaupte: „Es werden nur die überleben, die ganz ohne Zeilen lesen können…“
Die Jelinek hat den Nobelpreis für Literatur gewonnen. Dabei hätte sie den für Provokation auch noch verdient.
Und dann war da noch der Satiriker, der meinte, „Ich wünschte, jemand könnte meinen Schmerz, äh, Scherz teilen…“
Gott war wirklich großzügig. Er hat uns sogar die Freiheit gegeben, uns unsere Freiheit selber nehmen zu können…
Wie seltsam: Manchmal stürzen die Ideen auf einen ein wie Sternschnuppen, und weil es so viele auf einmal sind: man blickt nach hier und nach da und kann deswegen kaum eine fangen. Kommen die Ideen aber linear daher auf berechenbaren Bahnen wie Planeten, dann kriegt man sie alle…
Manche Schriftsteller schreiben deswegen, weil sie glauben, daß die Menschen zu viel reden.
Es gibt Verleger, die glauben, man könnte Schriftsteller wie Spaghetti behandeln: Acht Minuten ins kochende Wasser, und das neue Buch ist al dente.
Auch wenn es mir jetzt als Hybris interpretiert wird: Ich möchte gerne Schiller zurufen: Schiller, du hast so viele weltberühmte Zitate in deiner Glocke, aber das dazwischen ist viel zu lang und -weilig!
Tickermeldung: „Die Schweizer Post gibt eine Briefmarke aus Holz heraus.“ Für was Bäume alles herhalten müssen, erst die Bretter vor den Köpfen und nun auch noch das…
Wahrscheinlich ist höchstwahrscheinlich genauso unwahrscheinlich wie wahrscheinlich.
Wenn man sich die Geschichte der Menschheit betrachtet, dann müßte die Hölle nicht nur der bestbeleuchtete Platz der Welt sein, sondern auch der meistbesuchte…
Ebenso wie die Atomphysik öffnet die Gentechnik dem Menschen sowohl ein Tor zum Himmel als auch zur Hölle. Wer die Geschichte der Menschheit kennt, weiß schon jetzt, durch welches Tor sie letztlich gehen wird.
Und dann war da noch der Satiriker, der meinte: „Wenn ich es ernst meinen würde, dann würde ich es nicht sagen, sondern es tun.“
„Ich hoffe“, sagte der Philosoph, „daß ihr alle älter werdet, wie ich. Denn dadurch hättet ihr die Chance, intelligenter zu werden wie ich.“
Spötter meinen, die deutsche Rechtsextremenpartei NPD versuche, mit ihren Anbiederungen an die neuen „Montagsdemonstranten“ verzweifelt, nicht mehr „Niedrigste Partei Deutschlands“ genannt zu werden.
Ach ja: Bin ich denn schon ein Dichter, wenn ich den Zweig einer Akazie mit Grazie gradziehe?
„Was willst du denn mal werden?“, fragte der Fernsehjournalist das Kindergartenkind. „Ein Teufel!“ „Wieso denn ein Teufel?“ „Weil der Teufel immer ein Optimist ist!“
Das Universum hat keinen Preis, Schönheit und Wahrheit und Liebe haben keinen Preis, und auch der menschliche Geist und das Menschenleben haben keinen Preis. Zumindest keinen bezahlbaren.
Und dann war da noch der gutmütige Doktor, der seinem Patienten die Hand hielt und beruhigend auf ihn einsprach: „Sie müssen doch nicht gleich hyperventilieren, wenn sie nichts kapieren!“ (Worauf der Patient antwortete: „Ich scintilliere doch nur…“)
Ob ein Wunsch erfüllt wird, kommt immer auf den Wunsch selber an. Wer sich wünscht, hundert Jahre alt zu werden, hat relativ geringe Chancen. Wer sich wünscht, nicht hundert Jahre alt zu werden, der hat relativ gute Chancen.
Apropos Menschheit: Wieviele Kinder müssen wir noch in den Brunnen werfen, bis uns das Wasser bis zum Hals steht?
Reformen in Deutschland veralten inzwischen schneller, als über sie abgestimmt wird.
‚Wie geht es dir?‘, fragten sie ihn. ‚Wenn ich wüßte, wie es mir gänge, ginge es mir schlecht.‘, lächelte er.
Ergebnisse von nicht-wissenschaftlichen Umfragen sind IMMER falsch. Warum? Weil intelligente Menschen daran nicht teilnehmen…
Typisch für unsere Zeit: In den Werbeunterbrechungen des Fernsehens wird für Fernsehen ohne Werbeunterbrechungen geworben…
Geist ist – weil frei beweglich – völlig unabhängig von der Zeit, den Sitten oder dem Zeitgeist.
Wenn Sie feststellen, daß auch Sie nur ein durchschnittliches Menschlein sind: Fehlt Ihnen dann etwas, oder haben Sie etwas dazugewonnen?
Und dann war da noch der Bornierte, der meinte: „Ich weiß nicht, was Kunst ist, aber ich weiß, was nicht Kunst ist!“
Inzucht der Lehrer: Sie kommen aus der Schule und lehren für die Schule, weil sie es nicht besser wissen.
„Wer hat wohl das größte Interesse daran, neue Computerviren in Umlauf zu bringen?“, lachte der Mann vom Messestand. „Na? Natürlich die Hersteller von Anti-Viren-Programmen…“
Manche Menschen glauben an gar nichts, aber nicht einmal, daß sie nichts glauben, glauben sie.
Wenn die Wirklichkeit der Phantasie nicht standhält, dann ist dies immer noch besser, als würde die Phantasie der Wirklichkeit nicht standhalten.
Manchmal ist es eine Frage der Konzentration, manchmal eine Frage der KO-nzentration…
„Meine jungen Kritiker“, sagte der Philosoph, „das, was ich euch sage, ist nicht das, was ihr tun sollt, sondern nur das, was ihr tun könntet!“