Zitate von Ludwig Uhland
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Jugend, Frühling, Festpokal, Mädchen in der holden Blüthe, Heilig sei’n sie allzumal Unser’m ernsteren Gemüthe!
Im Sommer such ein Liebchen dir in Garten und Gefild! Da sind die Tage lang genug, da sind die Nächte mild. Im Winter muß der süße Bund schon fest geschlossen sein, so darfst nicht lange stehn im Schnee bei kaltem Mondenschein.
Gib mir Jugend, Sangeswonne, himmlischer Gebilde Schau, stärk mir den Blick zur Sonne, süßer, frischer Maientau!
Wenn ich mit Liebe die alte Zeit erforsche und abschildere, so ist es nicht, daß ich sie der Jetztzeit aufzwingen möchte, die eine materielle Richtung hat. Nur wissen sollen sie, daß es hinterm Berg auch Leute gab, daß eine andere Zeit auch Schönes hatte.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag, Man weiß nicht, was noch werden mag, Das Blühen will nicht enden.
Da fliegt, als wir im Felde gehen, Ein Sommerfaden über Land, Ein leicht und licht Gespinst der Feen, Und knüpft von mir zu ihr ein Band. Ich nehm‘ ihn für ein günstig Zeichen, Ein Zeichen, wie die Lieb‘ es braucht. O Hoffnungen der Hoffnungsreichen, Aus Duft gewebt, von Luft zerhaucht!
O sanfter, süßer Hauch! schon weckest du wieder Mir Frühlingslieder, Bald blühen die Veilchen auch.
Nimm alles leicht! Das Träumen laß und Grübeln! So bleibst du wohl bewahrt vor tausend Übeln.
Heilig achten wir die Geister, aber Namen sind uns Dunst, würdig ehren wir die Meister, aber frei ist uns die Kunst.