Zitate von Luise Bähr
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Es ist gut, daß unser Wissen nicht über den Tod hinaus reicht. Durch Wissen des Ewigen würden wir untauglich für das Zeitliche.

Und unser Schönstes, unsre stille Liebe, was ist sie anderes als Hoffen? Gibt nicht das Hoffen ihr das Ewigsein?

Sobald ich zu einer Sache gezwungen werde, bin ich jeder Verantwortung enthoben, denn mein Wille wurde ausgeschaltet.

Es ist eine traurige Erkenntnis, die einem oft wird, daß man trotz viel und aller Liebe doch nicht das tut, was diese möchte und erstrebt, weil es häßliche, echt menschliche Widersprüche im Herzen gibt.

Ich schau in die helle Nacht, und schau in den hellen Tag – und sehe dennoch nichts als einzig dich.

Sehnsucht aus Glück, Sehnsucht aus Weh – zwei gar verschiedene Blüten eines Stammes, doch eins in ihrem Duft.

Sorge, daß dein Herz nicht immer kleiner und enger werde; spanne es aus, weite es aus, lehre es alles mit Liebe umfassen.

Durch unsern Götzen, vor dem wir mit gefalteten Händen im Staube knien, wird uns Vernichtung.

Ach, wir möchten immer Ursache zur Freude geben und nie zu Leid, doch wie mangelhaft gelingt uns dies! Selbst unsere edelsten Absichten bleiben nicht schattenfrei.

So lang die Erde steht und Menschen auf ihr wandelten, geschah es an der Hand der Hoffnung; sie war es, die den Menschen trieb zu immer höherem Werden.

Das Nichtwissen der letzten Zukunft, das ist das große Gebiet der Phantasie, ist ihr ewig nicht erreichbares Ziel, erzeugt die nimmerruhende Sehnsucht.

Im Leben gilt Verstand weit mehr als Gemüt und erreicht auch weit mehr; doch ohne Gemüt keine Zuneigung noch Liebe.

Das stolze Herz erhebt gar zornig die Stimme: – Geduldet sein, getragen werden, will ich nicht; ich will begehrt sein, und Verlangen soll man nach mir haben, ich will geliebt sein!

Haben wir unser Schicksal in Händen? Oder sind wir nur Werkzeuge, die dem Gebot des Werdens dienen?

Beim Menschen geht der Wille der Vorstellung weit voraus, allerdings nicht der bewußte, sondern der instinktive.
![Luise Bähr - Sie [die Liebe] tröstet uns wie eine Mutter tut, und wiegt uns sanft in unsern letzten Schlaf....](https://www.netzitate.com/bilder/389/zitate-von-luise-ba3hr-29.jpg)
Sie [die Liebe] tröstet uns wie eine Mutter tut, und wiegt uns sanft in unsern letzten Schlaf.

Wenn uns ein Mensch entgegenkommt voll Wärme und voll Sonne, wer möchte da in einem Schatten hemmen – und wenn’s ein Schatten voller Liebe ist!

Es liegt ein Fluch auf der Welt, daß oft unser Höchstes uns in die Erde zieht und unser Glück sich in Leid wenden will.

Mit lieben klugen Menschen leben, ist wie ein täglich Sicherneuern, es bewirkt gedankliches Jungwerden.

Sehnsucht – Ziel meiner Sehnsucht! Dich braucht mein empfindendes Herz, nach dir verlangt meine dürstende Seele.

Oft führt ein zufällig gesprochenes Wort uns einen Menschen vor, der längst aus unserem Gedächtnis entschwunden war.

Was du haben kannst, nimmst du nicht – und was du nicht haben kannst, darnach verlangt dir! Mann oder Weib – du bist ein Narr.

Je klarer und reiner die Luft, desto deutlicher unserem Ohr das ferne Glockenläuten. Je reiner das Menschen Herz, desto lauter der Liebe Klang.

Willensschwache Menschen geben sich dem Hang zur Trägheit und Bequemlichkeit hin, sie unterliegen ihrer Schwäche gegen sich selbst.

Schöne Menschen sind selten harmonisch, aber harmonische Menschen dünken uns immer schön.

Lieben ist bei vielen Menschen nur eine kurze Episode ihres Lebens, eine Handlung, wie jede andere auch. Doch Menschen gibt’s, deren Lieben ist ihres Lebens Erfüllung.