Zitate von Peter E. Schumacher
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Ich lege meine Sorgen jeden Abend dem lieben Gott ans Herz. Er ist sowieso die ganze Nacht auf.
Bedeutungsbewußtsein, mimischer Ausdruck als Ersatz für Sprechkultur und aufrechter Gang machen noch lange keine Führungspersönlichkeit.
Es wird immer wieder Leute geben, die sich damit brüsten, was sie noch alles tun wollen, bis die Zeit gekommen ist, da das Können dem Wollen die Grenzen aufzeigt.
Für viele Menschen kommt das Wort zuverlässig von Verlassen, und wenn du dich auf ihre Zuverlässigkeit verläßt, bist du verlassen.
Das Pseudonym ist der Schleier vor dem Gesicht eines Prominenten, der ihn sichtbarer und eindrucksvoller darstellen soll.
Wir wissen immer zu wenig von uns und zu viel von jenen, die wir gar nicht kennen.
Wie lange eine Minute dauert, hängt ursächlich davon ab, auf welcher Seite der Toilettentüre man sich befindet.
Wenn man nur lange genug nachdenkt, gewinnt man mehr Klarheit aus seinen Fragen, als aus den Antworten die man befürchten muß.
Mitunter empfinde ich die zunehmende Vergeßlichkeit meines Erinnerungsvermögens als störend. Geradezu lästig ist mir mitunter die Merkfähigkeit meines Herzens.
Gewohnheitsleisetreter in der Nachbarschaft sind weit gefährlicher als Gelegenheitsknobelbecher.
Ob außen vor das Gegenteil von mittendrin ist, wage ich zu bezweifeln, denn ich war nie so mittendrin, wie wenn ich außen vor war!
Die Überflieger haben gelernt, daß man abheben kann, nun müssen sie nur noch lernen, wie man möglichst schmerzfrei landet.
Was der Wähler immer wieder vergißt: Die Arbeit im öffentlichen Dienst und in der Politik unterscheidet sich von der Arbeit des Bürgers im wesentlichen dadurch, daß sie keinen Wohlstand schafft, sondern ihn verbraucht.
Die Zeit ist stur, sie gibt und nimmt im Gleichtakt. Sie gibt uns weder, was wir uns wünschen, noch nimmt sie uns, was wir nicht wollen.
Die Geschäftswelt mag ja verwirrend sein, aber dürfen wir wegen einzelner, unmotivierter Übergriffe ganze Heerscharen von Managern und Vorgesetzten verachten?
Erstaunlich, wie viele sich in der Kostenrechnung prima auskennen, aber in der Einschätzung von Werten jämmerlich versagen.
Allzu viel Verletzlichkeit macht einsam, und allzu viel Einsamkeit macht verletzlich.
Ist Ihnen auch schon mal aufgefallen, daß die meisten Leute viel zu klein geraten sind, um grad so dumm wie lang zu sein?
Hartz IV ist nicht Leben, weder Dasein, noch Existenz. Es ist ein Dahinvegetieren auf der Sollbruchstelle zwischen Sein und Nichtsein.
Das Bewußtsein, vor dem Schlafengehen gute Lektüre zu haben, ist eines der angenehmsten Gefühle, die ich kenne.
Es gibt sicher viele Wege, anderen Menschen zu helfen. Aber es gibt nur einen Weg zu leben: anderen Menschen zu helfen.
Früher galt, daß man, was man angefangen hatte, auch zu Ende brachte. Heute beendet man etwas, ehe man es überhaupt begonnen hat.
Europäischer Markt? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß das klappt. Bürokratie und Regeln machen deutsche Betriebe konkurrenzlos konkurrenzunfähig!
Welch edler Charakterzug, sich doch immer wieder für aufopferungsvolle Hilfsbereitschaft zu entscheiden! Sobald immer man ihrer bedarf.
Gewalt als erzieherisches Mittel ist prinzipiell abzulehnen. Dennoch ist gegen einen leichten Klaps längst nicht soviel einzuwenden wie gegen den Entzug elterlicher Liebe. Ein schmerzender Popo mag sich wieder beruhigen, eine verwundete Seele trägt den Schmerz durch ihr ganzes Leben.
Befolgst du die Regeln des Anstands, zählt dich die Welt zwar zu den Besten, vor allem aber zu den Dümmsten!