Zitate von Peter Hohl
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Neulich traf ich einen, der hatte ganz gegensätzliche Fähigkeiten: Die eine Hälfte seiner Zeit verbrachte er damit, die Vergangenheit zu bereuen – in der anderen Hälfte sorgte er sich um die Zukunft.

Kein Zusammenhang Arbeit und Überleben hängen nicht mehr zusammen. In manchen Ländern kann man leicht ohne Arbeit überleben, in anderen Ländern bewahrt noch so viel Arbeit nicht vor dem Verhungern.

Wie unangenehm sind Menschen, die dich mit ungebetenen Wohltaten überschütten und dann nicht müde werden, Dankbarkeit zu fordern!

Nichts ist so wichtig, daß sich dafür eine Beeinträchtigung meines Wohlbefindens lohnen würde.

Ich habe mit großer Wahrscheinlichkeit nur dieses eine Leben. Warum sollte ich es damit verbringen, anderen Leuten deren einziges Leben schwer zu machen?

Wer tolerant ist, hält sich selbst für besser (Herr, ich danke dir, daß ich nicht bin wie dieser da. Aber in meiner großen Güte dulde ich ihn neben mir). Tolerare heißt nur erdulden oder ertragen. Wie wäre es stattdessen mit Akzeptanz oder sogar Respekt vor dem Andersartigen?

Erfolgsdialog Meine Antwort auf das geht nicht lautet: Und mit wem muß ich verhandeln, damit es geht?

Freie Wahl Welche Zeitspanne mir zur Verfügung steht, hängt sehr davon ab, ob ich mich als Blatt, als Baum oder als Wald verstehe.

Mehr davon Erstaunlich, wie viel in einer Suppentasse ist, wenn man einen kleineren Löffel nimmt.

Wenn jemand meine Tante auf den Tod anspricht, pflegt sie zu antworten: Sterben? Das mach ich erst ganz am Schluß.

Der Einzige, der mich wohlfühlen kann, bin ich selbst. Wieso mache ich eigentlich andere dafür verantwortlich?

Kleingeister Die Köpfe mancher Menschen sind so klein, daß nur sie selbst darin Platz haben.

Michelangelo sagte: „Der David steckte von Anfang an in dem Marmorblock. Ich habe nur entfernt, was nicht dazu gehörte“. Entferne bei einem Problem alles Unbrauchbare – und übrig bleibt eine Chance.

Wir alle finden Spontaneität außerordentlich positiv… wenn jemand spontan unsere Meinung artikuliert.

Kein General käme auf die Idee, zwischendurch mal seine Verbündeten anzugreifen. Wieso tun das Ehepartner mit solcher Begeisterung?

Grenzen der Weiterentwicklung Du kannst nichts lernen, wovon du glaubst, du könntest es schon.

Meine Mutter ist selber schuld, wenn ich mir die Grippe hole. Jetzt bleibe ich grade im Regen stehen! Achten Sie mal darauf, wie unglaublich viele Menschen sich jeden Tag nach dieser Regel Schaden zufügen, weil sie meinen, damit einen anderen zu bestrafen.

Weltkrisenherde Wäre es nicht klüger, dem Haß die Lebensgrundlage zu entziehen – und nicht den Hassenden?

Wir haben Zeit für alles, was wir wirklich wollen. Es sei denn, wir tun zu viel Dinge, die wir vermeintlich müssen.

Zuviel Fernsehen ist fürs Hirn wie zuviel Brei für die Zähne. Was nicht beansprucht wird, fällt irgendwann aus.

Reichtum, der durch Geiz entsteht, ist keine Bereicherung. Auch der reiche Geizige lebt ärmlich.

Je kaputter eine Partnerschaft, umso mehr fällt jedem ein, was der andere zur Verbesserung der Situation tun könnte.

„Liebe deine Feinde“ ist tatsächlich die einzige Alternative zu „Töte deine Feinde“. Denn alle Gemeinheiten, die dazwischen liegen, werden sie dir früher oder später heimzahlen.

Falsch gesagt oder falsch verstanden? Spanisch muß eine sehr schwer verständliche Sprache sein. Nicht einmal die Spanier verstehen etwas, wenn ich spanisch spreche.

Ursachenforschung Ein wenig erforschtes Phänomen ist die Schrankfeuchte. Sie führt auf geheimnisvolle Weise dazu, daß Kleidungsstücke, die längere Zeit unbenutzt im Schrank hängen, plötzlich zu klein sind.

Relatives Unglück Wie arm müssen sich im Hafen von Monte Carlo die Besitzer der kleinen Yachten vorkommen!

In meiner Haut bin ich der Wichtigste und Wertvollste. Leider wohnt da sonst keiner, der das auch findet.

Heuchelei Wenn wir den Entwicklungsländern wirklich helfen wollten, müßten wir aufhören, ihnen unsere abgelegten Kleider zu schicken – und stattdessen neue Kleider bei ihnen kaufen.

In Wirklichkeit brauchte es keine Vertreibung: Der Augenblick der Erkenntnis war das Ende des Paradieses.

Früher habe ich auf eine Fee gewartet, die mir einen Wunsch erfüllt. Heute weiß ich: Ich muß nur genau genug wissen, was ich mir wünsche, um es ganz ohne Fee zu erreichen.

Manche Menschen sind so damit beschäftigt, ihr Soll zu erfüllen, daß sie keine Zeit mehr für ihr Will haben.

Die am eifrigsten Raupen bekämpfen, klagen manchmal am lautesten, daß es keine Schmetterlinge mehr gibt.

Mein Onkel war Schwerathlet. Er trug eine große Jacke. Alle hatten Respekt vor ihm. Da kaufte sich mein kleiner Vetter genau die gleiche Jacke. Alle lachten über ihn.

Manche Menschen kommen in ein dunkles Zimmer und beginnen emsig zu arbeiten. Sie ergründen die Ursachen der Dunkelheit, finden Schuldige und erstellen ein mittelfristiges Konzept zur schrittweisen Reduzierung der Finsternis. Und dann kommt einer und macht einfach das Licht an.

Nur im Austausch Niemand hat ein Recht auf meine Zeit. Es sei denn, er gibt mir seine dafür.

Reich bin ich, wenn ich mir mehr leisten könnte als ich haben will. Reich ist also auch, wer weniger haben will als er sich leisten könnte. Oder?

Geld kann wirklich glücklich machen: wenn man es dringend braucht und dann bekommt. Aber wer durch immer mehr Geld immer glücklicher werden will, wird ebenso enttäuscht wie einer, der die Freude des Durstlöschens steigern will, indem er immer weiter trinkt.

Im Augenblick meines Todes werde ich aufhören zu denken und zu fühlen. Angst macht den Tod weder angenehmer, noch schiebt sie ihn hinaus. Ich bin fest entschlossen, mich bis zum letzten Augenblick gut zu fühlen und Erfreuliches zu denken.