Zitate von Peter Hohl
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Wir leben in einer Welt, in der man Wohltätern nicht dankt, sondern prüft, ob sie beim Schenken einen Formfehler gemacht haben, damit man sie auf Schadenersatz verklagen kann.
Wer eine Ahnung von Psychologie hat, merkt wenigstens im nachhinein, wenn er jemanden falsch behandelt hat. Ohne diese Kenntnis führt der Mensch seine Erfolglosigkeit gern auf die Fehler der anderen zurück.
Vielseitig Es ist völlig normal, in einem Augenblick darüber nachzudenken, was hinter den Grenzen des Kosmos kommt, und im nächsten Moment zu prüfen, welche Bank die günstigsten Zinsen anbietet.
Der Umweltschutz hat große Fortschritte gemacht. Viele sehen jetzt schon, was ihre Nachbarn falsch machen.
Wer einfache Lösungen verlangt, muß auf Gerechtigkeit verzichten. Wer Gerechtigkeit verlangt, muß in Kauf nehmen, daß es kompliziert wird.
Unterschätze niemals Feinde, weil sie klein und zahnlos sind. Nicht Löwen und Krokodile töten die meisten Menschen, sondern Viren und Bakterien.
So, so, Ihre Kinder wissen alles besser? Wußten Sie, daß es Fälle gibt, in denen das stimmt?
Ergebnis der Rechtschreibreform: dass Kaoß hat auch etwas Gutes! Jeder schreibt wie er will und alle verstehen, was er meint.
Lebensziele Sich zu beweisen, daß man eine Million machen kann, ist sicher reizvoll. Aber wenn einem danach nichts weiter einfällt als noch eine Million…
Selbstpreisung Viele versuchen, andere Menschen für sich zu gewinnen, indem sie über ihre eigenen Vorzüge reden. Ob sie auch versuchen, jemanden zu verführen, indem sie sich selbst streicheln?
Selbst Gott hat, wie man heute weiß, seine Kinder nicht großgezogen, sondern einfach wachsen lassen.
Kinderbücher werden so gemacht, wie die Verleger vermuten, daß die Buchhändler glauben, daß die Eltern meinen, sie könnten den Kindern gefallen.
Fehlerfrei um jeden Preis? Hätte sich die erste lebende Zelle immer fehlerfrei vermehrt, die Welt wäre heute noch ausschließlich von Einzellern bevölkert!
Neid Selbst wenn Menschen von deinem Erfolg profitieren, hätten sie ihn doch lieber selber gehabt.
Auch schlechte Nachrichten können wertvoll sein – wenn man sie früher hat als die anderen.
Gottes Ratschlüsse Wenn Rebläuse an höhere Wesen glauben würden, könnten sie auch nicht verstehen, warum wir solche Katastrophen unter ihnen anrichten.
Herz und Verstand Manchmal wäre einem etwas Verständ-nis lieber als die ganze Herz-lichkeit.
Das Paradies ging verloren, als zum erstenmal jemand die Welt ansah – und meinte, daraus ließe sich etwas machen.
Durchschlagender Vorwurf Wie kannst du behaupten, daß ich keine Kritik vertrage? Das ist eine unverschämte Unterstellung!
Abgelenkt Andere demütigen macht einsam. Wie soll jemand nett zu dir sein, der gerade damit beschäftigt ist, sein beschädigtes Selbstwertgefühl zu reparieren?
Relative Behinderung Behindert zu sein bedeutet lediglich, daß man etwas nicht kann, was andere können. Wenn alle anderen Menschen fliegen könnten, wäre ich schwer behindert – ohne daß sich an mir irgend etwas dafür ändern müßte.
Wenn du redest, um deine eigene Wichtigkeit zu beweisen, werden die meisten Menschen eine kleine Weile aus Höflichkeit zuhören. Wenn jemand unhöflich zu dir ist, hast du vielleicht die kleine Weile schon aufgebraucht?
Weiter Weg Kein Mensch ist von außen beeinflußbar. Ich muß mir schon die Mühe machen, mich in ihn hinein zu versetzen.
Es ist ganz gleichgültig, ob der Rest Bier im Ausguß verdirbt oder in meinem Magen. Ich würde es niemals austrinken, nur weil es bezahlt ist.
Führung Wie viel Menschen doch leisten, wenn sie sich gut fühlen. Und wie wenig, wenn es ihnen schlecht geht. Und wie selten Vorgesetzte davon schon mal was gehört haben!
Niemand hat in der Vergangenheit irgendwelche Handlungsmöglichkeiten. Warum verschwenden so viele Menschen ihre Zeit damit, von sich und anderen zu verlangen, daß sie etwas anders hätten machen sollen?
Feen-Lohn Auch Feen arbeiten nicht ehrenamtlich. Ihre Provision ist das, was wir von ihren Geschenken weitergeben.
Auch wenn ich genau sagen kann, wo du stehst: Ich sehe dich in Wirklichkeit nicht dort, wo du bist, sondern da, wo ich bin: auf den drei Quadratzentimetern Netzhaut im Hintergrund meiner eigenen Augen.
Wir entscheiden emotional und rechtfertigen dann die Entscheidung vor uns selbst mit rationalen Gründen. Wir kaufen das schöne rote Auto, weil es so sparsam ist im Verbrauch.
Früher habe ich sehr sorgfältig die Straße gefegt, damit sie aussieht wie vor einer Minute gereinigt. Aber schon am nächsten Tag sah sie aus wie gestern gefegt. Jetzt mache ich das gleich so, wie es am nächsten Tag aussehen würde. Und gönne mir in der gewonnenen Zeit irgend etwas Erfreuliches.
Wenn sich Eltern über ihre Kinder beklagen, dann frage ich sie manchmal, ob sie das auf Vererbung oder auf Erziehung zurückführen.
Manche Menschen definieren Fettnäpfchen ganz sachlich als Gefäße für Ester des Glyzerins mit 1 bis 3 Molekülen Fettsäure. Und tappen prompt hinein.
Wer war’s? Gott schuf die Welt? Oder war es die Evolution? Hobelt der Tischler, oder hobelt der Hobel?
Auf Gegenseitigkeit Der schnellste Weg, meine Sympathie zu gewinnen, ist, mich sympathisch zu finden.
Prinzipien sind Diener. Sie dienen dazu, in immer gleichen Situation nicht immer wieder abwägen und entscheiden zu müssen. Aber wenn Diener herrschsüchtig werden, muß man sie rausschmeißen.
Motivationshinweis Männer sind leicht zu lenken. Für ein bißchen Bewunderung tun sie alles.
Ein Test hat ergeben, daß ich intelligenter bin als 99,9% aller Menschen. Klingt großartig. Aber es bedeutet: Mindestens 6 Millionen sind intelligenter als ich.
Auch ein Wandel der Sprichwörter kann ein Zeitalter kennzeichnen. Früher sagte man „Eile mit Weile“. Heute heißt es „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“.
„Ich habe keine Zeit“, ist immer gelogen. Jeder hat pro Tag genau 24 Stunden, und er setzt sie für das ein, was ihm wichtig ist. Wer „keine Zeit“ sagt, meint „keine Lust“.