Zitate von Plutarch
page 3

Eine von einem Löwen geführte Armee von Rehen ist gefährlicher als eine von einem Reh geführte Armee von Löwen.

Wem eine edle und wahrhaft fürstliche Erziehung zuteil geworden ist, der hat erst schweigen und dann reden gelernt.

Ein angenehmes und heiteres Leben kommt nie von äußeren Dingen, sondern der Mensch bringt aus seinem Inneren, wie aus einer Quelle, Zufriedenheit in sein Leben.

Ich meine, die Kinder sollen zu rühmlichen Bestrebungen stets durch Ermahnungen und Vorstellungen, keineswegs aber durch Schläge oder Misshandlungen angehalten werden.

Diejenige Staatsform ist die beste, in welcher die Gesetze am meisten und die Redner der Parteien am wenigsten Gehör finden.

Wer aber soll Herr sein des Herrschers selbst? – Das Gesetz – der König aller im Himmel und auf Erden.

Für ein kleines Stücklein Fleisch nehmen wir den Tieren die Seele sowie Sonnenlicht und Lebenszeit, wozu sie doch entstanden und von Natur aus da sind.

Den samischen Gesandten, die eine lange Rede hielten, sagten die Spartaner: „Den Anfang haben wir vergessen, und das Ende nicht verstanden, weil wir den Anfang vergessen hatten!“

Es ist schlimm, erst dann zu merken, daß man keine Freunde habe, wenn man wirklich Freunde nötig hat, und es nicht mehr Zeit ist, falsche und unechte Freunde mit treuen und standhaften zu vertauschen.

In den glänzendsten Taten liegt nicht allemal eine Anzeige von Tugend oder Laster, im Gegenteil verrät oft eine unbedeutende Handlung, eine Rede oder ein Scherz den Charakter des Menschen viel deutlicher als die blutigsten Gefechte, als die größten Schlachten.

Man muß nur solche Lehrmeister wählen, die von unbescholtenem Lebenswandel, untadeligem Charakter und reich an Erfahrung sind; denn die Quelle und der Grund aller Tüchtigkeit ist eine vollendete Erziehung.

Zur rechten Zeit zu schweigen, ist ein Zeichen von Weisheit und besser als alles Reden. – Noch nie hat es einen gereut, geschwiegen, wohl aber viele geredet zu haben. Das Verschwiegene kann man immer noch ausplaudern, es ist aber unmöglich, das Gesagte wieder zurückzunehmen.

Denn ich halte es andererseits auch durchaus nicht für angemessen, daß die Väter durchweg nur hart und streng gegen ihre Kinder sind; sie sollen vielmehr bei Gelegenheit auch nachsichtig gegen deren Fehler sein und sich selbst daran erinnern, daß auch sie einst jung gewesen.

Man darf ferner, wie ich behaupte, die Kinder nicht durch Schläge und Mißhandlungen zu gutem Betragen anhalten, sondern nur durch Ermahnungen und vernünftiges Zureden.