Zitate von Anton Kuh

Was ist ein Kaffeehausliterat? Ein Mensch, der Zeit hat, darüber nachzudenken, was die anderen draußen nicht erleben.

Mein Einwand gegen Arthur Schnitzler: daß er eine Welt in Spiritus gesetzt hat, die keinen hat.

Die Wenigsten wissen, dass auch das Nichtschreiben die Frucht langer und mühseliger Arbeit ist.

Wer produktiv sein will, muss eine metaphysische Diät halten. Zuweilen fordert die von ihm, dass er sich den Magen verderbe.

Alle Kunst lebt von dem Glauben an eine Urkunst, die einmal da war und nicht mehr wiederkommt. In der Überzeugung, Nachhall zu sein, wird sie Vorbild.

Dass ein Autor die Nacht als einsame Bühne seines Denkens braucht, spricht wenig für ihn. Dem Großen ist auch bei Tage Nacht. In den Nächten aber, die Antithesen des Tages sind, rauscht bloß die Antithese.

Nur jene Aphorismen sind wichtig, die ein Gesicht, nicht jene, die ein Tonfall miteinander verbindet.

Da ihr die Fremdworte nicht leiden könnt: Was heißt obszön auf deutsch? Unselbstverständlich.