Anton Kuh Zitate
Nur nicht gleich sachlich werden! Es geht ja auch persönlich.
Anton KuhAlle Kunst lebt von dem Glauben an eine Urkunst, die einmal da war und nicht mehr wiederkommt. In der Überzeugung, Nachhall zu sein, wird sie Vorbild.
Anton KuhWie sich der kleine Moritz die Weltgeschichte vorstellt – genau so ist sie.
Anton KuhDie Wenigsten wissen, dass auch das Nichtschreiben die Frucht langer und mühseliger Arbeit ist.
Anton KuhEs gibt Melancholiker des Raums und der Zeit.
Anton KuhWas ist Geist? Die Luftline vom Gehirn zur Sache.
Anton KuhDa ihr die Fremdworte nicht leiden könnt: Was heißt obszön auf deutsch? Unselbstverständlich.
Anton KuhDass ein Autor die Nacht als einsame Bühne seines Denkens braucht, spricht wenig für ihn. Dem Großen ist auch bei Tage Nacht. In den Nächten aber, die Antithesen des Tages sind, rauscht bloß die Antithese.
Anton KuhVor das Glück haben die Götter nicht den Schweiß gesetzt.
Anton KuhDas Unglück der Deutschen ist das, daß sie glauben, das Wort „Erotik“ käme von „erröten“.
Anton KuhAlles Unglück kommt von der Terminologie.
Anton KuhNichts Odioseres als Wortreiter, die nie aus dem Sattel fliegen!
Anton KuhMein Einwand gegen Arthur Schnitzler: daß er eine Welt in Spiritus gesetzt hat, die keinen hat.
Anton KuhDie Kunst, mit wenig Worten wenig zu sagen.
Anton KuhWer produktiv sein will, muss eine metaphysische Diät halten. Zuweilen fordert die von ihm, dass er sich den Magen verderbe.
Anton KuhNeugier ist die gespannte Angst, daß es Wunder geben könnte.
Anton KuhEin gutes Gewissen ist oft nur die Kehrseite eines schlechten Gedächtnisses.
Anton KuhBildung ist Überblick.
Anton KuhWas ist ein Kaffeehausliterat? Ein Mensch, der Zeit hat, darüber nachzudenken, was die anderen draußen nicht erleben.
Anton KuhNur jene Aphorismen sind wichtig, die ein Gesicht, nicht jene, die ein Tonfall miteinander verbindet.
Anton KuhFaschismus: der Militarismus der Zivilisten.
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