Zitate von Sigrun Hopfensperger
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Die liebgewonnene Habe, von der zu lösen uns so schwer fällt, mag mit anderen Augen betrachtet eine Fessel sein, die man nun endlich abzustreifen in der Lage ist.
Das schöne erleichterte Gefühl, das sich einstellt, wenn man eine Hürde genommen hat, erfährt man erst danach, niemals davor, wenn einem der Zweifel noch gerne zur Umkehr raten will.
Ein Philosoph wird sein Denken nur aus zwei Gründen beenden: Entweder er stirbt, oder er erlangt Weisheit!
Ein Gebet für den Frieden in der Welt ist immer ein Appell an den Frieden in uns selbst!
Das Leben beginnt mit nichts und endet mit nichts. Nur die Erinnerungen zeigen, daß dazwischen Fülle lag.
Demotivation ist das Resultat aus der Aneinanderreihung vieler kleiner Undankbarkeiten und Nichtbeachtungen.
Wofür steht Friede? Er steht für: Freie Richtungswahl in einem Dasein ermöglichen.
Haß kann auf folgendem basieren: Rache – wenn jemand uns Schlimmes angetan hat. Erbschaft – wenn wir die absurden Gedanken unserer Vorfahren übernehmen. Liebe – wenn ein Gefühl in uns stärker ist als unser vernünftiger Wille.
Wo der Chor der Masse nach Gutdünken Lieder anstimmt, wird Beständigkeit kaum Chancen haben.
Kommunismus ist nicht lebbar, solange falschverstandener Hedonismus das Für- und Miteinander zu fahler Theorie verblassen läßt.
Abschied sei für die Seele dasselbe wie Fieber für den Körper: Es ist zwar vorübergehend unangenehm, doch es reinigt und befreit.
Manchmal liegt der eigentliche Sieg versteckt eingebettet in einer Niederlage und wartet nur darauf ausgepackt zu werden.
Das Denken ist wie ein Leuchtturm in der Nacht: Es weist dir den Weg durchs Leben, vorausgesetzt, es ist angeschaltet.
Chancen sind wie Chamäleons: Gut getarnt verstecken sie sich vor dem alltäglichen Auge. Man erkennt sie nur beim genaueren Hinsehen.
Der Flieger genießt es, in der Luft zu sein. Der Visionär genießt es, sein zukünftiges Leben zu betrachten. Beide schätzen die Reise und die Veränderung. Das Ziel gibt nur die Richtung an, doch der Genuß liegt in der Fortbewegung!
Fehler korrigieren hilft nur, nicht noch schlechter zu werden. Erfolge rekonstruieren hilft, besser zu werden.
Alle Menschen stürzen sich immer auf das Falsche und lernen zu wenig aus dem Richtigen!
Die Abkehr von Gewalt bedeutet, die schwere Bürde der ständigen Bedachtsamkeit auf sich zu nehmen.
Bei Entscheidungen gibt es kein „richtig“ oder „falsch“. Sie sind neue Richtungen, die wir uns in unserem Leben aussuchen. Jede neue Richtung kann direkt in unseren Untergang, aber auch in eine ungeheure Chance führen. Es kommt darauf an, mit welchen Augen wir unseren Weg betrachten.
Ich frage mich, ob ich, wenn ich die Wahrheit sage, nicht einfach nur unverblümt meine Sicht der Dinge ehrlich zum Ausdruck bringe.
Marx‘ These, „das Sein bestimme das Bewußtsein“, trifft auf alle diejenigen zu, die der Bequemlichkeit des Bewußtseins erliegen, sich vom Sein treiben zu lassen.
Eigentlich müßten alle Abgeordneten Professoren sein, bei so vielen Leerstühlen im Plenarsaal.
Unter Lebenskunst verstehe ich die Kunst, verändernde Strebsamkeit und bewahrende Langsamkeit im Leben zu vereinen. Nur das goldene Mittelmaß bringt die Frucht einer gesunden Entwicklung hervor.
Das Leben ist wie eine Kuchenform: Als was wir zur Welt kommen, ist durch diese Form vorgezeichnet. Wie der Kuchen allerdings schmecken wird, das liegt alleine an unseren persönlichen Zutaten!
Das Vertrauen eines Freundes, der nicht an dich glaubt, ist auf sehr wacklige Füße gestellt. Paß‘ auf, daß deine Enttäuschung es nicht ganz zum Einsturz bringt!
Wenn es um den Lebenssinn geht, benehmen wir uns wie blind Suchende. Dabei sollten wir zu Entdeckern werden!
Das Geheimnis fortwährender Jugend ist in der tiefen und aufrichtigen Liebe zur persönlichen Lebensentwicklung zu finden.
Die meisten Veränderungen unterbleiben deshalb, weil wir gar keine Zeit haben, ihre Notwendigkeit wahrzunehmen.
Attestierte man mir herausragende Intelligenz, so würde mich dies durchaus mit Stolz erfüllen. Bemerkte man aber an mir herausragende Menschlichkeit, so würde dies mein Glück vervollkommnen.
Probleme sind die Schleifsteine, an denen das stumpfe Leben seine Klinge schärfen kann, um sich die besten Stücke von der Welt wieder abschneiden zu können.
Die Vergangenheit ist so gelebt, wie die Zukunft noch unerforscht ist. Die Gegenwart ist Wahrheit.
Positive und negative Gedanken können durchaus nebeneinander existieren. Verbreiten wird sich aber nur das, was sich vom anderen nicht beeinflussen läßt!
Frauenrechte sind nicht zu erkämpfen, sondern eine naturgegebene Selbstverständlichkeit, die nur in manche Männerköpfe eingehämmert werden muß.
Der Kampf trampelt einem ungeschickten Jüngling gleich, um jene zu wecken, die noch schlafenden Herzens sind. Das Ende indes schleicht auf leisen Sohlen, um den Schlafenden das Erwachen zu ersparen, das mit schmerzendem Griff das Herz von der Endgültigkeit des Verlusts überzeugt.
Die vielgerühmte Objektivität stellt immer nur ein Bemühen dar, möglichst einflußfrei von eigenen Vorstellungen zu betrachten und zu handeln, welches nicht allen gleichgut und am allerwenigsten vollständig gelingt.
Freundschaft ist Liebe, bei der die Erotik ausgespart bleibt, denn sie ist körperliche Attraktion, die keine Garantie für seelischen Gleichklang und Dauerhaftigkeit übernimmt.
Viele Aufgaben werden nicht angepackt, weil Menschen zu sehr lösungs-zentriert denken, dabei heißt es doch lösungs-orientiert!
Kämpfe, vor allem die nicht-kriegerischen, enden mit Gewinn oder Verlust, nicht aber durch Aufgeben.
Wenn zwei Wege auf völlig verschiedenen Richtungen zu einem Ziel führen, muß man nicht Hand-in-Hand miteinander gehen, um in Frieden zu leben. Es reicht, wenn man einander unbehelligt seines Weges ziehen läßt.