Zitate von Bettina von Arnim
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Die Liebe ist ein inniges Ineinandersein; ich bin nicht von dir getrennt, wenn es wahr ist, daß ich liebe.

Halte alle Menschen, die du im Guten erfassen kannst, für ein von Gott anvertrautes Pfand in deinem Herzen. O lasse sie dir nicht mehr wegurteilen.

Das soll eine so närrische Eigenheit der Männer sein, daß sie dann kalt sind, wenn man sie zu sehr liebt.

Ach, was nützt Erfahrung? Sie verführt nur dazu, daß die Leute mit Eigensinn an dem einmal Festgestellten hängen und durchaus sich nicht zugestehen, daß die Vernunft das Bessere oder das Wahre erfinde.

Werden ist für das wirkliche Leben, Kraft fühlen und diese anwenden, und nicht bloß sich zum Helden träumen.

Die ganze Natur ist Sprache, die Blume ist ein Wort, ein Ausdruck, ein Seufzer ihrer vollen Brust.

Und das ist ja der Liebe einziger Bedarf, aufgenommen zu sein; und was nicht ihrer Empfängnis fähig ist, das ist auch nicht der Liebe Gegenstand.

Führt kein Abzeichen, das der Gemeinsinn nicht versteht, prahlt euch nicht mit Verdiensten, die eine Notwendigkeit unserer Verpflichtungen sind.

Wenn der Mensch nicht schon Seligkeit in sich hätte, könnte er nicht selig werden.

Nur der mit Leichtigkeit, mit Freude und Lust die Welt sich zu erhalten weiß, der hält sie fest.

Die Menschenseele ist ein kleiner fliegender Samenstaub, der einen guten Boden sucht, um auch Charakter zu werden.

Wer sich nach Licht sehnt, ist nicht lichtlos, denn die Sehnsucht ist schon Licht.

Wo soll ich in der ereignisvollen Welt meinen Faden anknüpfen, wenn das einfachste gegen den Anstand ist! Wer hat diese Lügen gemacht?

Alle Kraft ist man der Welt schuldig, und dem, der uns am nächsten steht, am ersten.

Wer aber seine Gesinnung in die Paragraphen einer brutalen Polizeiverordnung schnürt, der wird überall auf Brutalität stoßen.

Jeder Gedanke ist die Blüte einer Pflanze. Was ist dann aber ihre Frucht? Die Wirkung auf unser Inneres ist ihre Frucht!

Unter allen Einmischereien ist die, die sich mit Mann und Frau beschäftigt, für alle Teile die verhängnisvollste.

Wandern ist die vollkommenste Art der Fortbewegung, wenn man das wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit.

Freundschaft ist aber gewiß eine der höchsten Seelenkräfte verzehrende Schmarotzerpflanze.
![Bettina von Arnim - Dem Geliebten entgegengehen, beflügelt den Schritt, und [...] mit dem Geliebten heimgehen, ist der Inbe...](https://www.netzitate.com/bilder/102/zitate-von-bettina-von-arnim-83.jpg)
Dem Geliebten entgegengehen, beflügelt den Schritt, und […] mit dem Geliebten heimgehen, ist der Inbegriff aller Seligkeit.

Wolltet ihr aber die Naturstimme Steuermann sein lassen, ihr würdet nicht Schiffbruch leiden!

Wachsen ist das Gefühl, daß das Uranfänglichste zu seinem Ursprung in die Ewigkeit dringt.

Du wirst doch auch einmal den Rhein wieder besuchen, den Garten Deines Vaterlandes, der dem ausgewanderten die Heimath ersetzt, wo die Natur so freundlich groß sich zeigt.

Der Mensch ist nicht, er wird erst. Der Mensch ist noch nicht geboren, er keimt erst. Der Mensch ist noch im Mutterleib, und sein Denken ist schlafendes Saugen der unreifen Frucht.

Was hab‘ ich denn von allen, die mich lenken und zügeln wollen! Sie reden von Dingen, die meine Seele nicht achtet, reden somit in den Wind hinein. Das gelobe ich dir: Ich will mich nicht zügeln lassen. Ich will lieber auf das gewisse Etwas vertrauen, das in mir jubelt

Es sucht jeder in der Liebe nur sich, und es ist das höchste Glück, sich in ihr zu finden.

Was ich mit meinem Verstand beurteilen kann, das gehört unter meine Gewalt, unter mein Richteramt, und ich muß laut und öffentlich entscheiden…

Gott hat mich con amore geschaffen, wie sollte ich da im Mindesten mich gegen dieses con amore auflehnen. Gefällt es ihm, so gefall ich mir noch besser.

Meine Sinne wollen schlafen ein wenig, es war ein zu heißer Frühling. Knospe an Knospe blühen alle, – Du gehst voran; ungeduldig, da machst Du die Tür auf vom nächsten Revier, wo die Blüten freudig herumtanzen, und wie es da weitergeht mit Befruchten und Reifen, das ergreift Dich.

Das Unverhoffte, das Gefahrvolle, das Tollkühnste selbst kannst du wagen, das Mittelmäßige allein macht rettungslos elend.

Jede Kunst steht eigenmächtig da, den Tod zu verdrängen, den Menschen in den Himmel zu führen.