Zitate von Damaris Wieser
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Niemand hat gesagt, daß das Leben einfach ist. Aber uns hat auch niemand gefragt, ob wir es leben wollen.

Graue Haare und Falten im Gesicht sind keine Zeichen der Sorgen, sondern die ersten Zeichen des Sterbens.

Immer wenn ich schreibe, versuche ich Gefühle einzufangen und festzuhalten, wie es Musik mit scheinbarer Einfachheit schafft.

Man sollte mich nie vor Entscheidungen stellen, wenn man mit meiner Wahl nicht umgehen kann.

Das einzige, weswegen ich im Alter traurig sein könnte, sind die nicht genutzten Möglichkeiten.

Solange ich schreien kann und den Menschen mitteile, was mich bewegt, kämpfe ich gegen das Aufgeben.

Viele Menschen verwechseln Selbstschutz mit Egoismus. Wahre Egoisten sind die, die ihren Egoismus nicht erklären können.

Der Wissenschaft ist ein Fehler unterlaufen. Niemandem ist aufgefallen, daß Herzen aus Glas sind. Wunderschön und zerbrechlich.

Ehrlichkeit ist eine Berührung, welche die meisten Menschen scheuen – die Zartheit und Kraft, die Unschuld und Leichtigkeit dieses Lebensgefühls macht ihnen Angst.

In einem Moment, in dem so viel zu sagen ist, und einem doch die Worte fehlen, sollten alle Menschen Emma Shapplin hören.

Das Ende der Suche nach dem Zuhause wird erst dann erreicht sein, wenn wir die Augen für immer schließen.

Wir haben keine Zeit, sind ständig beschäftigt und hetzen durch die Welt. Bei aller Terminplanung verpassen wir dabei doch das Wichtigste… das Leben.

Wo die Leere im Herzen nach einer vergangenen Liebe wohnt, wird genügend Platz für etwas Neues sein, was diesen Raum des vorherigen Gefühls wieder auffüllt. Und wäre das andere nicht so groß gewesen, wie sollte dann genügend Volumen für das Folgende sein?

Meine Kehle ist so eng, das Schlucken tut weh… keine Luft… kein Halt… nur das sanfte Gefühl der Tränen, die salzig meinen Mund berühren.

Meine Arbeiten sind keine Drohung an die Weggefährten der Vergangenheit, sondern ein Versprechen an meine Zukunft.

Niemand kann etwas dafür, wenn Gefühle erkalten und die Liebe verblaßt. Wohl aber kann jeder die Art und Weise der Trennung bestimmen.

Manchmal frage ich mich, warum jeder versucht, den anderen zu ändern. Und vor allem mit welchem Recht?

Der Höhepunkt zweier Menschen läßt sich nicht in gemeinsam erlebten Sekunden, sondern in gemeinsam gelebten Jahren messen.

Es wäre interessant herauszufinden, ob mein Gegenüber die Farbe grün genauso sieht wie ich, oder ob es nur eine Definition aus der Kindheit ist.

Gedankenfetzen – Gefühle – Synthesen…vollkommen zusammenhanglos und ohne Namen; die Wiedergabe von Erlebtem.

Es ist nicht das Durchdenken der Vergangenheit, sondern die falsche Gewichtung der Prioritäten, welche uns einsam werden läßt.

Wenn ich mir meine Fotos anschaue, fällt mir zwar auf, daß sie optisch schön sind. Aber meine Augen sind tot. Lag es am Fotografen?

Laß mich ein Stück weit in deine Seele schauen, so wie ich die Tür zu meiner nur angelehnt habe.

Mich sollte niemand in der Wichtigkeit zwischen namenlosen, bereichernden Zufallsbekanntschaften und kräftezehrenden alten Bündnissen entscheiden lassen.

Eine Freundin sagte mir, daß Männer vom Mars und Frauen von der Venus kommen. Und warum leben wir dann auf der Erde?

Ausländerhaß werde ich erst dann verstehen, wenn mir jemand den Unterschied zwischen dem Kuß eines Deutschen und eines Türken zeigen kann.

Ich fürchte nicht die großen, lauten Streitereien. Es sind eher die kleinen, stillen Zwiste, die mich ängstigen. Das sind die, die man nicht bemerkt, und dann steht man irgendwann ohnmächtig vor den Trümmern dessen, was sich Freundschaft nannte.

Schau ich auf das geheftete Papier, fällt mir auf, daß es so leicht ist, zu trennen, was durch Metall gehalten wird.

Denken ist ein Prozeß – etwas, das jeder Mensch wenigstens für kurze Zeit am Tag tun sollte. Und nicht nur denken – sondern auch nachdenken. Und vor allem auch mal ein Stück zur Seite gehen und wieder hinschauen.

Viele von uns gemachte Fehler, sind nur aus der Betrachtungsweise von Fremden dazu geworden.