Zitate von Friedrich Schiller
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Nicht die schimmernde Tat vor dem Auge der Welt, nicht das stürmende Klatschen des Beifalls der Menge – die innere Quelle der Tat ist’s, die zwischen Tugend und Untugend richtet.
Wahl? Ist’s Wahl wenn des Gestirnes Macht den Menschen ereilt in der verhängnisvollen Stunde?
Wohl dem: selig muß ich ihn preisen, der in der Stille des ländlichen Fluß fern von des Lebens verworrenen Kreisen künstlich liegt an der Brust der Natur.
Wohl auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd! Ins Feld, in die Freiheit gezogen!… Und setzet ihr nicht das Leben ein, Nie wird euch das Leben gewonnen sein.
Die Welt wird alt und wird wieder jung, doch der Mensch hofft immer auf Verbesserung.
Doch hat Genie und Herz vollbracht, Was Lock‘ und Descartes nie gedacht; Sogleich wird auch von diesen, Die Möglichkeit bewiesen.
Mir trauerte die ganze Welt, ich kannte nicht die schönsten Triebe. Nun habe ich, was mir längst gefehlt; beneide mich Natur – ich liebe!
So wie die Anmut der Ausdruck einer schönen Seele ist, so ist die Würde der Ausdruck einer erhabenen Gesinnung.
Der Schmerz ist Leben, er verließ mich auch. Das Leiden ist, so wie die Hoffnung, aus.
In dieses Lebens buntem Lottospiele Sind es oft nur Nieten, die wir ziehn. Der Freundschaft stolzes Siegel tragen viele, Die in der Prüfungsstunde treulos fliehn.
Kann aber wohl der Mensch dazu bestimmt sein, über irgendeinem Zwecke sich selbst zu versäumen?
Was irgend gut ist und von oben kommt, ist allgemein und ohne Vorbehalt. Doch in den Falten wohnt die Finsternis.
Wär der Gedanke nicht so verwünscht gescheit, Man wär versucht, ihn herzlich dumm zu nennen.
Wie süß ist’s, die Geliebte zu beglücken Mit unverhoffter Größe Glanz und Schein.
Spott und Verachtung kränken den Stolz des Menschen empfindlicher, als Verabscheuung sein Gewissen foltert.
Das Mädel ist schön, schlank, führt einen netten Fuß. Unterm Dach mag’s aussehen, wie’s will. Darüber guckt man bei euch Weibsleuten weg, wenn’s der liebe Gott Parterre nicht hat fehlen lassen.
In der schamhaften Stille deines Gemüts erziehe die siegende Wahrheit, stelle sie aus dir heraus in der Schönheit, daß nicht bloß der Gedanke ihr huldige, sondern auch der Sinn ihre Erscheinung liebend ergreife.
Sie bauen immer, bauen – bis in die Wolken, bauen fort und fort und denken nicht daran, daß der schmale Grund das schwindelnd schwankende Werk nicht tragen kann.
Wo nur eine Träne der Freude liegt, liegen tausend Tränen der Verzweiflung begraben.
In der Wahrheit Hand die Großmut Ist ein edler Herrscherstab, Überzeugung, Kraft und Klarheit Irrenden sie milde gab.
Die Triebfedern Immer treibe die Furcht der Sklaven mit eisernem Stabe; Freude, führe du mich immer an rostigem Band.
Die Liebe ist das einzige auf diesem Rund der Erde, die keinen Käufer leidet als sich selbst.
Männer richten nach Gründen, des Weibes Urteil ist seine Liebe; wo es nicht liebt, hat schon gerichtet das Weib.
Und eh‘ der Tag, der eben jetzt am Himmel Verhängnißvoll heranbricht, untergeht, Muß ein entschedent Loos gefallen seyn.
Der Meister Jeden anderen Meister erkennt man an dem, was er ausspricht, Was er weise verschweigt, zeigt mir den Meister des Stils.
Sagen sie ihm, daß er die Träume seiner Jugend nicht vergessen soll, wenn er ein Mann geworden.
Der Charakter eines ganzen Volkes ist der treueste Abdruck seiner Gesetze, und also auch der sicherste Richter ihres Wertes und Unwertes.
Solange der Fasching währt, verehren wir die Lüge, der Rolle treu mit lächerlichem Ernst.
Ein süßer Trost ist ihm geblieben, er zählt die Häupter seiner Lieben, und sieh! ihm fehlt kein teures Haupt!
Glückselig nenne ich den, der, um zu genießen, nicht nötig hat, unrecht zu tun, und, um recht zu handeln, nicht nötig hat zu entbehren.