Zitate von Friedrich Schiller
page 14
Denn, wer den Sinn aufs Ganze hält gerichtet, dem ist der Streit in seiner Brust geschlichtet.
Wahl Kannst du nicht allen gefallen durch deine Tat und dein Kunstwerk, Mach es wenigen recht; vielen gefallen ist schlimm.
Schlimm und Schlimmer Fliehe den Mann, der mit schiefem Verstand der Empfindungen spottet, mehr noch ein witziges Weib, das mit Empfindungen spielt.
Die Zeit bringt Rat. Erwartet’s in Geduld. Man muß dem Augenblick auch was vertrauen.
Einen nur wird meine Liebe glücklich machen. – Einen. – Doch diesen Einzigen zum Gott.
In steter Notwehr gegen arge List bleibt auch das redliche Gemüt nicht wahr -. Das ist eben der Fluch der bösen Tat, Daß sie, fortzeugend, immer Böses muß gebären.
Eine Mutter kann des eignen Busens Kind, Das sie mit Schmerz geboren, nicht verfluchen.
Greif‘ an mit Gott! Dem Nächsten muß man helfen; es kann uns allen Gleiches ja begegnen.
Wohl wär es besser, überall dem Herzen zu folgen, doch darüber würde man sich manchen guten Zweck versagen müssen.
Der Realist kann den Idealisten schlechterdings niemals gerecht sein, denn er kann niemals begreifen.
Wenn die Wolken getürmt den Himmel schwärzen, Wenn dumpftosend der Donner hallt, Da, – da fühlen sich alle Herzen In des furchtbaren Schicksals Gewalt.
Genialität Wodurch gibt sich der Genius kund? Wodurch sich der Schöpfer Kundgibt in der Natur, in dem unendlichen All. Klar ist der Äther und doch von unergründlicher Tiefe, Offen dem Aug, dem Verstand bleibt er doch ewig geheim.
Lieblich sieht er zwar aus mit seiner erloschenen Fackel; aber ihre Herren, der Tod ist ästhetisch doch nicht.
Wohl läßt der Pfeil sich aus dem Herzen ziehn, Doch nie wird das Verletzte mehr gesunden.
Frisch d’rüber hinweg! Wer nichts fürchtet, ist nicht weniger mächtig als der, den alles fürchtet.
Verzag nicht an der eignen Kraft! Dein Herz ist reich genug, sich selber zu beleben.
Wozu einen Geist bemühen, wenn man nichts Weiteres von ihm erfahren soll, als was auch ohne ihn mit Hilfe der bloß gewöhnlichen Vernunft herauszubringen war?
Von Perlen baut sich eine Brücke Hoch über einen grauen See, Sie baut sich auf im Augenblicke, Und schwindelt steigt sie in die Höh.