Zitate von Friedrich Schiller
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Frankreich ist das Paradies der Länder, Das Gott liebt wie den Apfel seines Auges.
Entworfen bloß ist’s ein gemeiner Frevel, vollführt ist’s ein unsterblich Unternehmen.
Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum; Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehn Glückliche nicht Raum.
Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.
Glücklicher Säugling! Dir ist ein unendlicher Raum noch die Wiege. Werde Mann, und dir wird eng die unendliche Welt.
Wie der Scheidekünstler, so findet auch der Philosoph nur durch Auflösung die Verbindung und nur durch Marter der Kunst das Werk der freiwilligen Natur.
Ob rechts die Vögel fliegen oder links, Die Sterne so sich oder anders fügen, Nicht Sinn ist in dem Buche der Natur. Die Traumkunst träumt, und alle Zeichen trügen.
Drum soll der Sänger mit dem König gehen, Sie beide wohnen auf der Menschheit Höhen.
Warum dem Schlafenden die Wetterwolke zeigen, Die über seinem Scheitel hängt? – Genug, Daß ich sie still an dir vorüber führe, Und, wenn du aufwachst, heller Himmel ist.
Es ist ein ungeheures namenloses Gefühl, wenn das Innere seine eigene Kraft erkennt, wenn es klarer und immer klarer in ihm wird, und unser Geist sich fest und stark erhebt. In uns fühlen wir Alles, die Kraft strebt zum Himmel empor und findet um sich kein Ziel.
Unsere Bestimmung ist, uns Erkenntnisse zu erwerben und aus Erkenntnissen zu handeln.
Der erste Fürst war ein Mörder und führte den Purpur ein, die Flecken seiner Tat in dieser Blutfarbe zu verstecken.
Entblößt muß ich die Wahrheit sehn. Soll gleich mit meinem Wahn ein ganzer Himmel schwinden?
Wohin nur ein Samenkorn des Vergnügens fiel, sprossen schon tausend Keime des Jammers.
Auch die Würde hat ihre verschiedenen Abstufungen und wird[485] da, wo sie sich der Anmut und Schönheit nähert, zum Edeln, und wo sie an das Furchtbare grenzt, zur Hoheit.
Die alten Rechte, wie wir sie ererbt von unsern Vätern, wollen wir bewahren, nicht ungezügelt nach dem Neuen greifen.
Der Mensch verwandelt sich und flieht von der Bühne; seine Meinungen fliehen und verwandeln sich mit ihm: die Geschichte allein bleibt unausgesetzt auf dem Schauplatz, eine unsterbliche Bürgerin aller Nationen und Zeiten.
Fürchte dich nicht vor der Verwirrung außer dir, aber vor der Verwirrung in dir; strebe nach Einheit, aber suche sie nicht in der Einförmigkeit; strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, nicht durch den Stillstand deiner Tätigkeit.
Noch keinen sah ich fröhlich enden, Auf den mit immer vollen Händen Die Götter ihre Gaben streun.
Im Glauben meiner Kirche will ich sterben, Denn der allein ist’s, welcher selig macht.
Wer in Amors süßen Bann nie sich hingegeben, was verspricht der arme Mann sich vom anderen Leben.
Tiefere Bedeutung liegt in den Märchen meiner Kinderjahre als in der Wahrheit, die das Leben lehrt.
Die Menschen suchen immer gleich Worte zu allem, und durch Worte hintergehen sie sich dann.
Eide, Vater, binden wohl die Lebendigen, im Tode schmilzt auch der Sakramente eisernes Band.