Zitate von Friedrich Schiller
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Ich stelle mir vor, – jede Dichtung ist nichts anderes, als eine enthusiastische Freundschaft oder platonische Liebe zu einem Geschöpf unseres Kopfes.
Ein jeder Wechsel schreckt den Glücklichen. Wo kein Gewinn zu hoffen, droht Verlust.
Satt essen kann sich jeglicher zu Hause, geselliges Vergnügen, munteres Gespräch muß einem Festmahl Würze geben.
Im Fleiß kann dich die Biene meistern, in der Geschicklichkeit ein Wurm dein Lehrer sein, dein Wissen teilest du mit vorgezogenen Geistern, die Kunst, o Mensch, hast du allein.
Willst Du in meinem Himmel mit mir leben, sooft du kommst, er soll dir offen sein.
Soviel ist indes gewiß, der Dichter ist der einzige wahre Mensch, und der beste Philosoph ist nur eine Karikatur gegen ihn.
Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
Das Naturgesetz So wars immer, mein Freund, und so wirds bleiben. Die Ohnmacht Hat die Regel für sich, aber die Kraft den Erfolg.
Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort, das schwer sich handhabt, wie des Messers Schneide.
In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang! Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang.
Werke der Einbildungskraft haben das Eigentümliche, daß sie keinen müßigen Genuß zulassen, sondern den Geist des Beschauers zur Tätigkeit aufreizen. Das Kunstwerk führt auf die Kunst zurück, ja es bringt erst die Kunst in uns hervor.
Die Generale sind voller Eifer jetzt, und werden sich zu allem bringen lassen, nur um den Chef nicht zu verlieren.
Ja, so sind sie! Schreckt sie alles gleich, was eine Tiefe hat; ist ihnen nirgends wohl, als wo’s recht flach ist.
Elf! Eine böse Zahl. Zwölf Stühle setzt, Zwölf Zeichen hat der Tierkreis; Fünf und Sieben, Die heil’gen Zahlen, liegen in der Zwölfe.
Trost Nie verläßt uns der Irrtum, doch zieht ein höher Bedürfnis Immer den strebenden Geist leise zur Wahrheit hinan.
Die Natur liebt keinen Sprung; sehen wir sie einen thun, so zeigt es, daß ihr Gewalt geschehen ist.
Es gibt im Menschenleben Augenblicke, Wo er dem Weltgeist näher ist als sonst, Und eine Frage frei hat an das Schicksal.
Die ganze Weisheit des Menschen sollte darin bestehen, jeden Augenblick mit voller Kraft zu ergreifen, ihn so zu benutzen, als wäre er der einzige, letzte. Es ist besser mit gutem Willen etwas zu tun, als untätig zu bleiben.
Siehe wir hassen, wir streiten, es trennet uns Neigung und Meinung. Aber es bleichet indes dir sich die Locke wie mir.
Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?
Feindlich ist des Mannes Streben, mit zermalmender Gewalt, geht der wilde durch das Leben, ohne Rast und Aufenthalt.
Eine Beschäftigung, die mich äußerst interessiert, erhebt mich über alle körperlichen Bedrückungen.
Es kostet nichts, die allgemeine Schönheit Zu sein, als die gemeine sein für alle!
Es ist traurig, daß selbst unter Zeitgenossen, unter Menschen die in dem Jahrhundert worin sie leben eine eigene Familie fomieren sollte und könnte eine so enorme Differenz und ein so unauflößlicher Streit obwaltet, daß das Eigenthümliche immer isoliert bleibt u. dgl
Nur dem Ernst, den keine Mühe bleichet, Rauscht der Wahrheit tief versteckter Born.
Im Roman darf der Zufall mit handeln, aber der Mensch muß dem Zufall eine Form zu geben suchen. Im Drama muß das Schicksal herrschen und dem Menschen widerstreben.
Die Kunst allein gewährt uns Genüsse, die nicht erst abverdient werden müssen, die kein Opfer kosten, die durch keine Reue erkauft werden.