Zitate von Georg Wilhelm Friedrich Hegel
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Die Freundschaft hat vornehmlich die Jugend zu ihrem Boden und ihrer Zeit.

Werden, Entwicklung, Entfaltung ist das allgemeine Gesetz der menschlichen Dinge, wie das der Natur.

Das Aggregat der Privaten pflegt nämlich häufig das Volk genannt zu werden; als solches Aggregat ist es aber vulgus, nicht populus; und in dieser Beziehung ist es der alleinige Zweck des Staates, daß ein Volk nicht als solches Aggregat zur Existenz, zur Gewalt und Handlung komme.

Alles Gute, Große, Schöne der Menschheit nimmt seinen Ursprung unzweifelhaft aus mütterlichem Einfluß.

Die christliche Religion ist die Religion der absoluten Freiheit: und nur für den Christen gilt der Mensch als solcher in seiner Unendlichkeit und Allgemeinheit.

Denn jeder Staat muss freie Menschen als mechanisches Räderwerk behandeln; und das soll er nicht; also soll er aufhören.

Wenn die Tatsachen nicht mit der Theorie übereinstimmen – umso schlimmer für die Tatsachen.

Solange die Sonne am Firmamente steht und die Planeten um sie herumkreisen, war das nicht gesehen worden, daß der Mensch sich auf den Kopf, das ist, auf den Gedanken stellt und die Wirklichkeit nach diesem erbaut.

Das Schöne ist wesentlich das Geistige, das sich sinnlich äußert, sich im sinnlichen Dasein darstellt.

Liebe heißt überhaupt das Bewußtsein meiner Einheit mit einem anderen, so daß ich für mich nicht isoliert bin, sondern mein Selbstbewußtsein nur als Aufgebung meines Fürsichseins gewinne.

Wenn die Kritik selbst einen einseitigen Gesichtspunkt gegen andere ebenso einseitige geltend machen will, so ist sie Polemik und Parteisache.

Was das Individuum betrifft, so ist ohnehin jedes ein Sohn seiner Zeit; so ist auch die Philosophie, ihre Zeit in Gedanken erfaßt.

Insofern die Erfüllung der Pflichten mehr als subjektives Eigentum eines Individuums erscheint und mehr seinem natürlichen Charakter angehört, ist sie Tugend.

Das eigentliche Urteilen über einen Gegenstand ist das Vergleichen seiner Natur oder wahren Allgemeinheit mit seiner Einzelheit oder mit der Beschaffenheit seines Daseins; das Ver-gleichen dessen, was er ist, mit dem, was er sein soll.

Dies ist das unendliche Recht des Subjekts, daß es sich selbst in seiner Tätigkeit und Arbeit befriedigt findet.

Zu der Schwäche der amerikanischen Menschenorganisation gesellt sich dann noch der Mangel der absoluten Organe, wodurch eine gegründete Macht herbeizuführen ist, der Mangel nämlich des Pferdes und des Eisens, Mittel, wodurch besonders die Amerikaner besiegt wurden.
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Wo auf der einen Seite derselbe [Luxus] sich auf seiner Höhe befindet, da ist auch die Not und Verworfenheit auf der anderen Seite ebensogroß, und der Zynismus wird dann durch den Gegensatz der Verfeinerung hervorgebracht.
![Georg Wilhelm Friedrich Hegel - Die Zeichen des Geistes sind bei ihnen [den alten Ägyptern] noch in der Unmittelbarkeit; so...](https://www.netzitate.com/bilder/699/zitate-von-georg-wilhelm-friedrich-hegel-131.jpg)
Die Zeichen des Geistes sind bei ihnen [den alten Ägyptern] noch in der Unmittelbarkeit; so haben sie sich durch Hieroglyphen, durch Bauwerke und Skulpturen ausgesprochen, d. h. ihr Geist war ihnen selbst ein Rätsel.

Alle Bildung fängt mit dem Gegenteil dessen an, was man jetzt als akademische Freiheit preist, mit dem Gehorsam, mit der Unterordnung, mit der Zucht, mit der Dienstbarkeit.

Wer die Welt vernünftig ansieht, den sieht sie auch vernünftig an, beides ist in Wechselbestimmung.
![Georg Wilhelm Friedrich Hegel - Diese Pflicht, das Geschwätz zurückzuhalten [...], ist eine wesentliche Bedingung für jede...](https://www.netzitate.com/bilder/703/zitate-von-georg-wilhelm-friedrich-hegel-135.jpg)
Diese Pflicht, das Geschwätz zurückzuhalten […], ist eine wesentliche Bedingung für jede Bildung und jedes Lernen.

Das Mittelmäßige dauert und regiert am Ende die Welt; auch Gedanken hat diese Mittelmäßigkeit, schlägt damit die vorhandene Welt breit, tilgt die geistige Lebendigkeit, macht sie zur bloßen Gewohnheit, und so dauert’s.

Die Jurisprudenz ist das Subsumieren des Besonderen unter das Allgemeine, das Zusammenschließen derselben.

Im Staat wird diejenige Freiheit beschränkt, welche Willkür ist und sich auf das Besondere der Bedürfnisse bezieht.

Das Ideal ist die Idee nach der Seite der Existenz betrachtet, aber als eine solche, die dem Begriff gemäß ist. Es ist also das Wirkliche in seiner höch-sten Wahrheit.

In der Materie waltet ewiges tägliches Werden, aus Nichtsein erwächst zunächst nur Werden.

Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand, – ist ein alter Scherz, den man wohl in unsern Zeiten nicht gar für Ernst wird behaupten wollen.

Das Recht ist zuerst das unmittelbare Dasein, welches sich die Freiheit auf unmittelbare Weise gibt.

Die Definition enthält alles, was zur Wesentlichkeit des Gegenstandes gehört, worin seine Natur auf eine einfache Grundbestimmung zurückgebracht ist als Spiegel für alle Bestimmtheit, die allgemeine Seele alles Besonderen.

Schweigen ist eine wesentliche Bedingung für jede Bildung und jedes Lernen.

Der Unterschied zwischen Mann und Frau ist der des Tieres und der Pflanze: Das Tier entspricht mehr dem Charakter des Mannes, die Pflanze mehr dem der Frau, denn sie ist mehr ruhiges Entfalten.

Durch die Wiederholung wird das, was im Anfang nur als zufällig und möglich erschien, zu einem Wirklichen und Bestätigten.

Wenn man über sich nachdenkt, sich erinnert usf., dann zieht man den Reichtum hervor, der an sich in einem ist.