Zitate von Graham Greene
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Es dauert lange bis man den Stolz aufgibt, den man darauf bezieht, dass man begehrt wird.

Wir gewöhnen uns eben nie daran, dass wir anderen Menschen nicht eben soviel bedeuten, wie sie uns.

Auf große Männer folgen immer kleinere, und mit den kleinen lässt sich’s leichter leben.

In der Liebe konnte man Gegenstand des Spottes werden, über den Hass hat sich noch niemand lustig gemacht.

Höflichkeit konnte mehr unüberwindliche Sperren zwischen Menschen aufrichten als Hiebe.

Er hatte geglaubt, Heimat sei etwas wie Besitz, doch die Dinge, die man besessen hatte, unterlangen dem Fluch des Wandels; nur das, was er nicht besaß, blieb unverändert und hieß ihn willkommen. Diese Landschaft gehörte nicht ihm, war nicht jemandes Heimat: Sie war einfach Heimat.

Das Leid wächst nicht mit der Zahl. Ein Menschenleib kann all das Leid einschließen, was die ganze Welt empfinden kann.

Furcht und Tod sind nicht das Schlimmste. Manchmal war es ein Fehler, wenn das Leben weiterging.

Wäre es nicht besser, wir versuchten gar nicht erst, einander zu verstehen, und fänden uns mit der Tatsache ab, dass kein Mensch jemals einen anderen versteht. Vielleicht ist das der Grund, weshalb die Menschen Gott erfunden haben – ein Wesen, das fähig ist zu verstehen.

Innerhalb einer Woche zu sterben ist ein ziemlicher Glücksfall, wenn man bedenkt, wie viel manche Leute zu leiden haben.

Das Alltagsleben geht weiter, das hat schon manchen davor bewahrt, den Verstand zu verlieren.

Ein bisschen Alkohol wirkt Wunder bei einem furchtsamen Menschen. Mit ein wenig Schnaps könnte ich selbst dem Teufel Trotz bieten.

Hoffnung ist ein Instinkt, den nur der menschliche Verstand töten kann. Ein Tier kennt keine Verzweifelung.

Wahlen sind verderblich. Man sollte also so gerissen sein, nur für Dinge stimmen zu lassen, die völlig bedeutungslos sind.

Vielleicht gehen Wahrheitsliebe und Bescheidenheit Hand in Hand, so viele Lügen entspringen unserem Stolz.

Der Gläubige bekämpft den anderen Gläubigen eines winzigen Glaubensunterschiedes wegen: der Zweifler kämpft nur mit sich selbst.

Was ich anbiete ist Sicherheit und Respekt. Das klingt nicht sehr aufregend, aber vielleicht ist es besser als Leidenschaft.

Es ist merkwürdig, dass die Menschen über die wichtigsten Dinge im Leben so wenig nachdenken.

Menschen haben in Kerkern gebetet, in Slums, in Konzentrationslagern. Nur der Mittelstand fordert für sein Gebet auch den passenden Rahmen.

Wir feiern Helden, als seien sie rar, und doch sind wir immer bereit, andere Männer wegen ihres Mangels an Mut anzuklagen.