Graham Greene Zitate

Es ist eine der seltsamen Erfahrungen, dass der Mensch, wie immer sein Leben sein mag, Momente der Glückseligkeit hat; es lässt sich immer ein Vergleich ziehen mit noch schlechteren Zeiten.

Er beneidete die glücklich Verheirateten, die Tag und Nacht einen willigen Zuhörer hatten.

Wer liebt hat Angst, die Sicherheit zu verlieren.

Der Liebende geht durch die Welt wie ein Anarchist: er trägt eine Zeitbombe mit sich.

Die Wirtschaft, wie der Geheimdienst auch, erfordert vom Arbeitnehmer mehr Loyalität als Ehrlichkeit.

Eine Ansichtskarte ist ein Einsamkeitssymptom.

Nicht jene sind die mächtigsten Herrscher, die über das glücklichste Volk gebieten.

Der Gläubige bekämpft den anderen Gläubigen eines winzigen Glaubensunterschiedes wegen: der Zweifler kämpft nur mit sich selbst.

Der Mensch hat nur eine Unschuld zu verlieren.

Ein Mensch wird vertrauenswürdig, sobald man ihm Vertrauen schenkt.

Dankbarkeit muss wie Liebe täglich erneuert werden, sonst stirbt die eine wie die andere.

Niemand ist je über den Sex hinaus.

Nichts schuf engere Vertrautheit als Schweigen.

Der Tod raubt uns alle Eitelkeit.

Verräter ist ein törichtes Wort, das Journalisten benutzen.

Wahlen sind verderblich. Man sollte also so gerissen sein, nur für Dinge stimmen zu lassen, die völlig bedeutungslos sind.

Man lernt das Leben an einem Ort nicht besser kennen als an einem anderen.

Rivalität ist bis zu einem gewissen Grade eine gesunde Sache.

Gäbe es keine Ketzer, hätten die Priester wenig zu tun.

Gelächter ist kein Argument.

Den Traurigen durchbohrt sein eigener Hohn.

Dem Fremden in der Fremde ist es das erste Bedürfnis Vertrautes herzustellen; mit einem Bild, mit Büchern, wenn er sonst nichts aus der Vergangenheit mitbringt.

In den menschlichen Beziehungen hat die Lüge mehr Wert als tausend Wahrheiten.

Liebe und Furcht, wie untrennbar sie zueinander gehören!

Dem Besitzlosen dünkt jeder Mensch reich, der Geld besitzt.

Solange nichts geschieht, ist alles möglich.

Laster sind die Vergnügen, zu denen es uns am nötigen Mut fehlt.

Auf große Männer folgen immer kleinere, und mit den kleinen lässt sich’s leichter leben.

Die an den Himmel auf Erden glauben, machen ihn zur Hölle.

Die Harmlosen kann man nicht tadeln, weil sie immer unschuldig sind. Man kann sie nur zügeln und ausmerzen. Die Unschuld ist eine Form des Wahnsinns.

Gutes Aussehen konnte ekelerregend sein.

Skrupel konnte sich nur leisten, wer an der Macht war.

Wenn man einmal ein gewisses Alter erreicht hat, sorgt man sich nicht mehr um die Zukunft: Man begnügt sich damit, noch am Leben zu sein.

Das Sterben fällt mir nicht schwer. So gut ist das Leben nun auch wieder nicht zu mir gewesen.

Er hatte geglaubt, Heimat sei etwas wie Besitz, doch die Dinge, die man besessen hatte, unterlangen dem Fluch des Wandels; nur das, was er nicht besaß, blieb unverändert und hieß ihn willkommen. Diese Landschaft gehörte nicht ihm, war nicht jemandes Heimat: Sie war einfach Heimat.

Das meiste enttäuscht, bevor man ihm auf den Grund geht.

Frauen haben eine Eigenschaft, die durchaus kindlich ist. Sie lieben einen als Gegenleistung für Güte, für Sicherheit, für die Geschenke, die man ihnen gibt, und sie hassen einen für einen Schlag oder eine Ungerechtigkeit.

Man trägt das Recht um die Hüften geschnallt.

Es gib immer so viele Dinge, die man von einem Menschen nicht weiß, selbst von einem Menschen, den man liebt.

Ein Mensch sagt nur dann die Wahrheit, wenn er wütend ist.

Es ist merkwürdig, dass die Menschen über die wichtigsten Dinge im Leben so wenig nachdenken.

Wäre es nicht besser, wir versuchten gar nicht erst, einander zu verstehen, und fänden uns mit der Tatsache ab, dass kein Mensch jemals einen anderen versteht. Vielleicht ist das der Grund, weshalb die Menschen Gott erfunden haben – ein Wesen, das fähig ist zu verstehen.

Das Neue wird immer im Schmerz geboren.

Stolz ist keine Hürde für die Habgier.

Leiden – das ist keine solche Seltenheit.

Jeder, der eine Bindung eingeht, ist verloren. Der Keim der Korruption ist in seine Seele eingedrungen.

Schlechte Menschen werden nicht immer aus guten Grund ermordet.

Man bietet kein Geld an, wenn keins verlangt wird.

Die Zeit nimmt ihre Rache, aber die Rache schmeckt oft bitter.

Es ist nicht leicht, mit einem Menschen zusammenzuleben, dem man Leid zugefügt hat.