Jeremias Gotthelf Zitate

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Wer mit sich selbst nicht zufrieden sein kann, der kehrt gerne seine Unzufriedenheit gegen alle anderen Leute, statt gegen sich selbst.

Jeremias Gotthelf

So vermag der Groll nur die Dinge zu empfinden, welche ihn berühren, alles andere ist für ihn gar nicht in der Welt. […]

Jeremias Gotthelf

Wenn man Glauben und Vertrauen zu Gott verliert, wird man gottlos, und wenn man Glauben und Vertrauen zu den Menschen verliert, so wird man lieblos, und wer gottlos und lieblos ist, um den ist es finstere Nacht, und wenn er schon noch nicht in der Hölle ist, so ist doch die Teufel in ihm.

Jeremias Gotthelf

Aufrecht hat Gott den Menschen erschaffen; vorwärts, aufwärts soll er schauen; aufrecht muß man zu stellen wissen, wenn man versunkene Menschenkinder zu Gotteskindern machen will.

Jeremias Gotthelf

Jeder Mensch hat Liebe in der Brust, auch wenn sie hart wie Felsen scheint, doch können viele Menschen die Liebe nicht zeigen, gewöhnlich weil sie in der Jugend zurückgedrängt wurden.

Jeremias Gotthelf

Oh, wenn es der Mensch sinnen könnte, daß man sich lieb haben sollte, wenn man beieinander ist, weiß doch kein Mensch, wenn man voneinander muß!

Jeremias Gotthelf

Es meinen die Leute eben, wer gebildet sei und ein Herr sein wolle, der glaube nichts, Bildung und Glauben hätten nebeneinander nicht Platz. – Der Glaubenslose wirft dem Gläubigen Blindheit vor, und wer ist wohl blind, der, welcher etwas sieht, oder der, welcher nichts sieht?

Jeremias Gotthelf

Ruhe, ein Wort von wunderbarem Klang, welchen aber nur der recht empfindet, der müde gewesen ist bis ins Mark hinein.

Jeremias Gotthelf

Ein Wort so im Vorbeigang zieht oft mehr als ein Kapitel.

Jeremias Gotthelf

Heutzutage wollen die Leute immer reicher scheinen, als sie sind; so bschysst eis ds andere, und so kommen manchmal zwei zusammen, und ein jedes glaubt, das andere sei reich, und am Ende haben beide nichts: beide haben einander angelogen.

Jeremias Gotthelf

Der Mensch behält immer ein Gewissen, auch wenn sich eine Kruste von Granit gebildet hat, der ganze Mensch ein Urgebirge scheint.

Jeremias Gotthelf

An den Wolken am Himmel kann der Mensch nichts machen, aber den Wolken über seinem Gemüte zu gebieten, fände da nicht jeder Mensch in sich die Macht, wenn er sie nur suchte?

Jeremias Gotthelf

Wer das wahre Kreuz bei sich trägt, über den hat der Teufel keine Macht, aber das wahre Kreuz ist weder eins von Silber noch von Gold, sondern es ist der Sinn, der willig und mit Dank trägt, was ihm Gott auferlegt.

Jeremias Gotthelf

Gott hat unzählige stille Wege, auf denen er möglich macht, was uns unmöglich erscheint. Gestern war noch nichts sichtbar, heute nicht viel, doch morgen steht es vollendet da.

Jeremias Gotthelf

Das ist eben des große Unglück, daß man meint, unter anderem Tuche seien auch andere Herzen, und unter verschiedenem Zuschnitt verschiedene Empfindungen.

Jeremias Gotthelf

Es ist schwer, es zu bergen, wenn das Herz voll Jammer ist, aber unendlich schwerer noch ist das Bergen, wenn das Herz voll Freude ist.

Jeremias Gotthelf

Die Weisheit wird nicht angeboren, sondern erworben.

Jeremias Gotthelf

Wie es mit dem Wesen ist, so ist es auch mit den Kräften; wie bös die auch sind, Gott spannt sie in seinen Pflug und pflügt damit sein Ackerfeld, daß es grüne und Früchte trage.

Jeremias Gotthelf

Eine süße Sache wird bitter im Munde, wenn gallicht die Zunge belegt ist.

Jeremias Gotthelf

Das wahre Glück des Menschen ist eine zarte Blume; tausenderlei Ungeziefer umschwirret sie; ein unreiner Hauch tödtet sie.

Jeremias Gotthelf

Dankbarkeit kommt da niemals, wo man einem alle Tage Wohltaten vorhält. Sie ist eine gar wunderliche Pflanze; sobald man ihren Wachstum erzwingen will, verdorret sie.

Jeremias Gotthelf

Die Zeit ist auch Ewigkeit. Die Ewigkeit, deren Flügelschläge die Menschen hören, deren Schläge sie zählen können.

Jeremias Gotthelf

Reich sein an Freude hängt nicht vom Reichtum oder der Armut ab, sondern von einem genügsamen und zufriedenen Herzen.

Jeremias Gotthelf

In den meisten Fällen tut ein freundlich, zutraulich Wort mehr Wirkung und dringt tiefer ein, als ein strenges, hartes. So geht der Regen tiefer in den Boden hinein als der Hagel; darum läßt der liebe Gott auch mehr regnen als hageln.

Jeremias Gotthelf

Freundlichkeit wäre zu vielen Dingen nutz, wer’s nur glaubte.

Jeremias Gotthelf

Wo Wille, Sinn und Sehen ist, da reicht Weniges unglaublich weit.

Jeremias Gotthelf

[…] Wenn einer auf einem Platze gut ist, so ist es noch lange nicht gesagt, daß man ihn auf einem andern auch wieder brauchen könne.

Jeremias Gotthelf

Wenn ein jedes seine Fehler sieht und bekennt, jedes die Schuld auf seine Schultern nimmt, dann sind Eheglück und Ehefrieden gesichert.

Jeremias Gotthelf

Mensch, willst du, daß die Tränen dir versiegen, und es heiter werde in deinem Gemüt, so muß du deine Augen nicht in den Schoß der Erde drücken, du mußt sie aufwärts kehren.

Jeremias Gotthelf

Wir halten Eifersucht immer für den Ausbruch des Bewußtseins der eigenen Schwäche oder der eigenen Unliebenswürdigkeit.

Jeremias Gotthelf

Man wird oft gestraft, mit welchem man sündigt.

Jeremias Gotthelf

Es zahlt sich das meiste aus auf Erden; wer seine Bäume am fleißigsten wartet, der erntet auch reichlich von ihnen.

Jeremias Gotthelf

Und was kein Königswort erzwingt, vermag die Liebe.

Jeremias Gotthelf

Wie man an Blüten und Früchten den Baum erkennt, so wird der Geist der Ehe offenbart an den Kindern.

Jeremias Gotthelf

Die Nachwelt errichtet ihre Denkmale nicht den Knechten der Welt, den Volksschmeichlern und Heuchlern, sondern den Überwindern der Welt, den Volksbändigern, den Helden der Wahrheit. Diese werden die Lieblinge der Nachwelt, auch wenn die Mitwelt sie geschmäht, gesteinigt, gekreuzigt hat.

Jeremias Gotthelf

In der Liebe spiegelt sich die Welt ganz anders als im Haß.

Jeremias Gotthelf

Schön predigen ist nicht schwer und viel glauben auch nicht, aber den Glauben zum Leben werden zu lassen, und die Predigt zu einer Brücke vom alten Wort ins junge Leben, das ist schwer.

Jeremias Gotthelf

Ein Leben ist kein Licht; ein Licht kann ich wieder anzünden. Das Leben ist eine Flamme Gottes; einmal lässt er sie auch brennen auf Erden, dann nicht wieder.

Jeremias Gotthelf

Der Kommunismus ist ganz einfach der tierische Zustand, wie er auch unter den Menschen nach Aufhebung des Eigentums und der Ehe und Einführung der sogenannten freien Liebe entstehen würde.

Jeremias Gotthelf

Ich ehre jede Konfession, sehe in jeder den Weg zum Himmel, ich möchte Frieden mit jeder; aber ich hoffe, daß einmal vielleicht die verschiedenen Wege zusammenlaufen, und zwar nicht erst im Himmel.

Jeremias Gotthelf

Die Liebe ist das eigentliche Götterwort auf Erden; sie ist ein Angezogenwerden, aber auch ein Streben anzuziehen, an sich zu fesseln. Ein Doppeltes ist sie also: ein Gefesseltwerden, ein Hingeben, ein Fesseln anderer, ein Gefangennehmen der Geliebten in der Liebe reiche Bande.

Jeremias Gotthelf

Die Liebe wird durch die Liebe bezahlt und die Selbstsucht durch die Selbstsucht.

Jeremias Gotthelf

Dank ist keine Erniedrigung, sondern ein Zeichen hellen Verstandes, welcher die Verhältnisse erkennt, und ein Zeichen eines guten Gemütes, welches der Liebe fähig ist. Denn wer nicht danken kann, kann auch nicht lieben.

Jeremias Gotthelf

Wie schön das Helle ist, zeigt erst das Trübe.

Jeremias Gotthelf

Ein freundlich Wort findet immer guten Boden.

Jeremias Gotthelf

Ich glaube nicht, daß zwei zusammenkommen auf der Welt, die sich nicht mehr oder minder ändern müssen, wenn sie glücklich bleiben wollen.

Jeremias Gotthelf

Kann man eine Bürde auch abwerfen, so kömmt eine andere; eine Bürde wird man nicht los, solange wir im Leibe wohnen, und gar oft gäbe man sein halbes Leben darum, wenn man die neue Bürde abwerfen könnte und die alte wieder nehmen.

Jeremias Gotthelf

Ungefähr trifft manchmal am schärfsten.

Jeremias Gotthelf

Wen das eigene Licht blendet, sieht sich immer im Licht, Andere im Schatten.

Jeremias Gotthelf

Auf Erden dauern schöne Träume selten lange, die rauhe Wirklichkeit läßt sich ihre Rechte nicht nehmen, und wenn die Träume am himmlischsten sich gestalten, macht sie einen Strich durch dieselben und streut Sand darauf.

Jeremias Gotthelf

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