Johann Gottfried Herder Zitate
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An nichts Geliebtes mußt du dein Gemüt Also verpfänden, daß dich sein Verlust Untröstbar macht.
Johann Gottfried HerderEine in ihrem Ursprunge reine und gute Sache muß am Ende doch triumphieren.
Johann Gottfried HerderJeder Mensch hat sein eigenes Schicksal, weil jeder seine eigene Art zu sein und zu handeln hat.
Johann Gottfried HerderDie Schöpfung kennt nichts Edleres als zwei freiwillig und unauflöslich zusammengeschlungene Hände, zwei freiwillig einsgewordene Herzen und Leben.
Johann Gottfried HerderDer Mensch ist der erste Freigelassene der Schöpfung; er steht aufrecht. Die Waage des Guten und Bösen, des Falschen und Wahren hängt in ihm; er kann forschen, er soll wählen.
Johann Gottfried HerderDer kommt am weitesten, der anfangs selbst nicht weiß, wie weit er kommen werde, dafür aber jeden Umstand, den ihm die Zeit gewährt, nach festen Maßregeln gebraucht.
Johann Gottfried HerderWenn die Bäume voll von Früchten hängen, neigen sie die Äste freundlich nieder.
Johann Gottfried HerderDer Mensch soll in seinen künftigen Zustand nicht hineinschauen, sondern sich hineinglauben.
Johann Gottfried HerderWelche selbstsüchtige Macht muss nicht der Allmacht weichen, die um sie her ist?
Johann Gottfried HerderEin Ruhm, der wie ein Sturmwind braust, ist selbst ein Sturm, der bald verbraust.
Johann Gottfried HerderEin Traum Ein Traum ist unser Leben auf Erden hier. Wie Schatten auf den Wogen schweben und schwinden wir, und messen uns’re trägen Tritte nach Raum und Zeit; und sind (und wissen’s nicht) in Mitte der Ewigkeit.
Johann Gottfried HerderTausenden für einen ist das Ziel ihres Nachdenkens die Stelle, wo sie des Nachdenkens müde geworden.
Johann Gottfried HerderSich des Bösen erbarmen, das heißt, den Guten verabscheuen. Wer dem Verbrecher verzeiht, strafet die Unschuld für ihn.
Johann Gottfried HerderDer Undankbare zeugt ein undankbares Geschlecht; entbehren muß er des schönsten Lohnes, des Dankes seiner Kinder.
Johann Gottfried HerderSehen Sie gen Himmel, Gottes Sternenschrift, die Urkunde unserer Unsterblichkeit, die glänzende Charte unserer weitern Wallfahrt! Wo endet das Weltall? Und was sollte meinem Geist an dieses träge Staubkorn fesseln, sobald mein Leib, diese Hülle, herabsinkt?
Johann Gottfried HerderSchnelle Vortrefflichkeit steht auch am ehesten still. Vögel, entschlüpfend dem Ei, sind, was sie sollen, von Anfang; langsam wächset der Mensch, aber zum Herrscher der Welt.
Johann Gottfried HerderUnsere Zeit ist ein großer Wecker! Die grobe eiserne Wanduhr rasselt und ruft mit gewaltigen Schlägen.
Johann Gottfried HerderMensch und Affe sind nie ein und dasselbe Geschöpf gewesen.
Johann Gottfried HerderDie Menschheit ist ein großer Leib voll Glieder. Fühlst du dich nicht in deine Brüder, So fühlt in dich sich niemand wieder.
Johann Gottfried HerderDas Genie ist immer bescheiden, das Talent anspruchsvoll.
Johann Gottfried HerderEnergie ist das oberste Gesetz der Dichtkunst: sie malet also nie Werkmäßig.
Johann Gottfried HerderJunger Mann, die Frauen kennen Ist dir nützlich; dieses Wissen Übersteiget jedes andre; Doch zu weithin – forsche nicht.
Johann Gottfried HerderFlüchtiger als Wind und Welle Flieht die Zeit; was hält sie auf?
Johann Gottfried HerderIm Zusammensetzen selbst liegt die Energie der Rede; nichts mehr.
Johann Gottfried HerderMäßige deinen Zorn; es fallen die Funken erst auf dich; auf den Feind, wenn sie je treffen, zuletzt.
Johann Gottfried HerderDie alten Deutschen faßten Entschlüsse in Trunkenheit und führten sie nüchtern aus, andere werden sie nüchtern fassen und trunken ausführen.
Johann Gottfried HerderFrieden gab er der Welt, aber sie kennt ihn nicht. Wahrheit, und sie verschließet lästernd die Augen ihr. Welchen Sklaven die Kette freut, genießt der Freiheit nie.
Johann Gottfried HerderEin Thor, der klaget stets andre an. Sich selbst anklaget ein halb schon weiser Mann. Nicht sich, nicht andre klaget der Weise an.
Johann Gottfried Herder