Zitate von John Steinbeck
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Die Regierung bringt es fertig, dass man sich winzig und erbärmlich vorkommt und einige Zeit braucht, bis man das Selbstgefühl wiedergewonnen hat.
Ohne Zweifel braucht jede Frau ab und zu eine andere Frau als Ventil für all den Druck, der auf der weiblichen Seele lastet.
Für Herzeleid und Weltschmerz hatte der Mensch allerlei Linderungsmittel, nicht das schlechteste darunter war der Zorn.
Das Studium der Geschichte verleiht zwar keine Prophetengabe, verschafft jedoch die Möglichkeit zur Berechnung von Wahrscheinlichkeiten.
Es gibt reiche Leute, die aus freien Stücken eine unehrliche Handlung begehen. Aber ohne Zweifel gibt es keine, die aus freien Stücken zugeben, daß sie Esel sind.
Die Schwelle der Beleidigung steht in direkten Verhältnis zu Intelligenz und Selbstsicherheit.
Du darfst nicht darauf hoffen, jemals zu finden, dass Menschen begreifen, was sie tun.
Es ist besser, sich mit zuverlässigen Feinden zu umgeben, als mit unzuverlässigen Freunden.
Du bist kein Mann mehr, du bist Soldat. Dein Wohlergehen ist nicht wichtig und dein Leben ist auch nicht mehr wichtig.
Missgeschick ist für Frauen ein Naturereignis, das sich hinnehmen lässt, insbesondere wenn es anderen Frauen zustößt.
All unsere sogenannten Erfolgreichen sind Leidende, Kranke mit verdorbenen Mägen, verdorbener Seele.
Im bürgerlichen Leben wird man wegen Dingen bestraft, die man tut; die militärischen Regeln fügen aber ein neues Prinzip hinzu – man wird auch wegen Dingen bestraft, die man nicht tut.
Alles was wir am Menschen bewundern, Edelmut, Güte, Ehrlichkeit, Anstand, Mitgefühl, Herz, führt in unserem Gesellschaftssystem nur zu Fehlschlägen. Während alle Eigenschaften, die wir angeblich verachten, Härte, Raffsucht, Selbstsucht und Charakterlosigkeit zum Erfolg beitragen.
Ein wenig Liebe ist wie ein wenig Wein. Allzu viel vom einen oder anderen macht einen Mann krank.
Eher ein Rechner als ein Mathematiker hatte sich ihm nichts von dem Witz, der Musik und der Mystik der Mathematik offenbart.
Alle Menschen sind ehrlich, solange sie uninteressiert sind; die meisten aber sind verwundbar, wo ihr Interesse ins Spiel kommt. Ich glaube, dass einige wenige Menschen trotz ihres Interesses ehrlich sind.
Wenn sie eine Kreatur zwingen, wie ein Tier zu leben und zu arbeiten, müssen sie sie auch als Tier betrachten, das Mitgefühl würde sie sonst in den Wahnsinn treiben.
Es führt kein Weg zurück, denn die Heimat existiert nur noch zwischen den Mottenkugeln der Erinnerung.
Zu viele Männer zögern ihren Abgang von der Bühne hinaus. Das ist schlechtes Theater und schlechtes Leben.
Sie hatte sich der Astrologie zugewandt, weil sie festgestellt hatte, dass die Menschen von einer klugen, erfahrenen Freundin keinen Rat annahmen, dagegen blindlings den Weisungen der Planeten gehorchten.
Menschengemeinschaften haben, genau wie Einzelmenschen, ihre gesunden und kranken Zeiten, ja auch Jugend und Alter, Hoffnung und Verzagtheit.
Namen – damit hat es eine sehr geheimnisvolle Bewandtnis. Ich bin mir nie ganz klar darüber geworden, ob der Name sich nach dem Kinde formt, oder ob sich das Kind verändert, um zu dem Namen zu passen.
In der Jugend nimmt man alles schwer. In der Jugend kommt einem die kleinste Seelenlast wie ein Felsen vor.
Schlauheit setzt dem Geist Grenzen; Schlauheit sagt einem was man nicht darf, weil es nicht schlau ist.
Ich habe die Erfahrung gemacht, das es keine größere Unzufriedenheit gibt, als die der Reichen.
Ich habe viele Menschen gekannt, die um Rat baten, aber sehr wenige, die ihn wirklich wünschten, und gar keine, die ihn befolgten.
Es liegt viel Schönheit in der Wahrheit, auch wenn es eine schreckliche Schönheit ist.
Aber mit wenigen Ausnahmen wollen die Leute kein Geld. Sie wollen Luxus, sie wollen Liebe, sie wollen Bewunderung.
Weder in der Mathematik, noch in der Poesie und Musik kann man schwindeln, weil sie auf Wahrheit begründet sind.
Ein ganzes Volk wird durch seine Gesetzgebung zur Unehrlichkeit erzogen, weil Ehrlichkeit bestraft wird.
Welcher Freiheit könnten sich Männer und Frauen erfreuen, würden ihnen nicht dauernd Fallen gestellt, würden sie nicht immer wieder überlistet, geknechtet, gefoltert von ihrem Geschlechtstrieb!