Amélie Nothomb Zitate

Es ist viel unterhaltsamer, andere zu langweilen, als sie zu unterhalten.

Leben heißt scheitern.

Jeder tötet, was er liebt.

Die Wege, die zu Gott führen, sind unerforschlich. Noch unerforschlicher sind die Wege, die zum Erfolg führen.

Die Blindgeborenen ertragen ihr Schicksal besser als die Blinden, die ihr Augenlicht erst in einem Alter verloren haben, in dem sie sich erinnern können.

Es gab viel mehr hohle Menschen als volle.

Sage mir, wovor dich ekelt, und ich sage dir, wer du bist.

Leben heißt ablehnen.

Geschlechtsverkehr ist idiotisch, aber noch idiotischer ist es, sich ihn sich zu versagen.

Sie haben keine Ahnung, was Liebe ist: eine Krankheit, die böse macht.

Es spielt keine Rolle, ob Gott existiert oder nicht, denn nichts ist stärker als ein vom Glauben beseelter Geist.

Erkenne dich selbst und du kannst dich nicht mehr ausstehen.

Der kürzeste Weg zur Macht führt nicht selten durch ein Gefängnis.

Die Macht gehört den Starken.

War es möglich, das Gott die Hölle beherrscht?

Wenn wir imstande wären, an unsere Probleme nicht mehr zu denken, wären wir glückliche Menschen.

Niemand kennt einen Menschen besser als sein Mörder.

Du hast kein Recht auf Dinge zu verzichten, die du nicht kennst.

Sie haben ein beschissenen Leben und gehen einem beschissenen Beruf nach, wohnen an abscheulichen Orten mit entsetzlichen Personen zusammen und treiben die Niedertracht dann auch noch so weit, das Ganze ihr Lebensglück zu nennen.

Wo seine Abwesenheit am himmelschreiendsten ist, braucht man Gott am dringendsten.

Liebende sind unerschöpflich in ihrer Begeisterung für das Objekt ihrer Liebe.

Für die Pforten des Wissens gibt es nur einen Schlüssel: den Wunsch.

Nichts ist jemals wohlverdient.

Die Menschheit ist so beschaffen, dass manche bei klarem Verstand bereit wären, ihre Jugend, ihren Körper, ihre Geliebten und Freunde, ihr Glück und noch vieles andere mehr auf dem Altar eines Wahnbildes zu opfern, das sie die Ewigkeit nennen.

Was du liebst, wirst du verlieren.

Theorien sind dazu da, die Spießer zu erschrecken, die Ästheten zu betören und die anderen zum Lachen zu bringen.

Erst der Zuhörer macht mitteilsam.

Wenn eine Frau sich über die Zudringlichkeit eines Mannes beklagt, geht es ihr immer darum, den eigenen Wert zur Geltung zu bringen.

Lesen war etwas für Erwachsene, die immer viel Zeit zu vertrödeln haben.

Man muss kein großer Gelehrter sein oder viel erlebt haben, um zu merken, dass die Liebe unter Menschen nicht gang und gäbe ist.

Die Ehre erfordert meistens die Idiotie nicht zu scheuen.

Der menschliche Geist leidet unter einer fundamentalen Begriffsstutzigkeit: Um den Wert einer Sache verstehen zu können, muss er dieser Sache beraubt werden.

Seit ewigen Zeiten haben die kleinen Leute ihr Leben in den Dienst von Realitäten gestellt, die über sie hinweggingen.

Die Armee konnte nicht nur aus Helden bestehen.

Es ist bestürzend zu sehen, wie das Hässliche immer die Oberhand behält.

Zweifel und Furcht sind die Gehilfen der großen Initiative.

Von sich selbst weiß man nichts.

War es nicht das Spiel, wo die Leute sich zu erkennen gaben?

Erbarmen ist ein Gefühl, das man ächten sollte.

Im Grunde lesen die Leute nicht; wenn sie aber lesen, verstehen sie nicht; oder wenn sie verstehen, vergessen sie.

Wahrer Edelmut ist der, den niemand verstehen kann. Sobald das Gute bewundert wird, ist es nicht mehr gut.

Es ist soviel leichter eine Legende zu zerstören, als eine zu schaffen.

Man macht sich über die Kinder lustig, wenn sie ihre Schandtaten mit dem Stoßseufzer: Aber er hat doch angefangen entschuldigen wollen. Aber auf die gleiche Weise entstehen auch alle Konflikte der Erwachsenen.

Denn das einzige, was über den Krieg ehrlicherweise zu sagen wäre, wird nicht gesagt: dass man den Krieg führt, weil man den Krieg liebt und weil er ein guter Zeitvertreib ist.

Nichts ist so beglückend wie die Askese.

Leider scheinen alle Männer nach vier Monaten einander ähnlich zu werden.

Freunde zu haben war ein Anzeichen des Verfalls.

Wenn Schönheit nicht subjektiv ist, taugt sie nicht mehr.

Die Klugheit der anderen hat noch niemanden etwas genützt.

Wenn es möglich ist, nicht zu sterben, hat man die Pflicht, nicht zu sterben. Warum? Im Interesse der Lebenden, die dich lieben.