André Gide Zitate

Das Alter hat auch gesundheitliche Vorteile: zum Beispiel verschüttet man ziemlich viel von dem Alkohol, den man trinken möchte.

Die Furcht, dass wir uns lächerlich machen, verursacht unsere größten Feigheiten.

Jeder Schweizer trägt seine Gletscher in sich.

Wenn ein Philosoph einem antwortet, versteht man überhaupt nicht mehr, was man ihn gefragt hat.

Mein Glück liegt im Vergrößern des Glücks anderer. Ich brauche das Glück aller, um selber glücklich zu sein.

Ich glaube, dass die Krankheiten Schlüssel sind, die uns gewisse Tore öffnen.

Um richtig zu urteilen, muss man sich von dem, was man beurteilt, etwas entfernen, nachdem man es geliebt hat. Das gilt von den Ländern, den Menschen und von einem selbst.

Freundschaft ist das Foyer der Liebe.

Vorurteile sind die Stützen der Zivilisation.

Kunst ist die Zusammenarbeit zwischen Gott und dem Künstler, wobei der Künstler möglichst weit in den Hintergrund treten sollte.

Das ist das Eigentümliche an der Liebe, dass sie niemals gleich bleiben kann; sie muss unaufhörlich wachsen, wenn sie nicht abnehmen soll.

Mit den schönen Gefühlen macht man die schlechte Literatur.

Es ist ganz natürlich, dass man anstößt, sobald man der Strömung nicht mehr folgt.

Nachgiebigkeit gegen andere ist nicht weniger ruinös als die gegen uns selbst.

Ich nenne 'Journalismus' alles, was morgen weniger interessant ist als heute.

Alle Dinge sind bereits gesagt; aber da niemand zuhört, müssen wir immer wieder von vorne anfangen.

Frage nicht, was die Zukunft bereithält und nimm jeden Tag als Geschenk.

Je unbequemer sich eine Wahrheit anhört, umso nützlicher ist es oft, wenn man sie ausspricht.

Memoiren sind immer nur halb ehrlich.

Religion und Familie sind die beiden größten Feinde des Fortschritts.

Das Leben kann schöner sein, als die Menschen zugeben. Nicht in der Vernunft, sondern in der Liebe ist Weisheit.

Ein guter Lehrer hat nur eine Sorge: zu lehren, wie man ohne ihn auskomme.

Es entspricht einem Lebensgesetz: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, öffnet sich eine andere. Die Tragik ist jedoch, daß man auf die geschlossene Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

Das Stalin alles recht mache, besagt: das Stalin alles Recht macht.

So geht es oft mit einer Unterhaltung: Nach einer Weile vergeblicher Auseinandersetzung merkt man, dass man gar nicht von derselben Sache gesprochen hat.

Allzu oft sind die Freidenker das genaue Gegenteil von freien Denkern.

Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.

Der so handelt wie alle Welt, ärgert sich notwendig über den, der nicht so handelt.

Vielleicht kann man nicht gut schreiben ohne eine gewisse Furcht, sich zu irren.

Es ist dem Menschen nicht möglich, sich Einflüssen zu entziehen.

Man entdeckt keine neuen Weltteile, ohne den Mut zu haben, alle Küsten aus den Augen zu verlieren.

Ideen leben, sterben und kämpfen ganz wie die Menschen.

So ist das im Leben: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Die Tragik liegt darin, daß wir nach der geschlossenen Tür blicken, nicht nach der offenen.

Theorie des Buches: toter Buchstabe? Ein Sack Samenkörner.

Ohne den Staub, worin er aufleuchtet, wäre der Sonnenstrahl nicht sichtbar.

Nicht wissen, wen man zum Vater hat, ist ein Mittel gegen die Furcht, ihm ähnlich zu sein.

Das Glück der Menschen liegt nicht in der Freiheit, sondern in der Übernahme einer Pflicht.

Sobald wir verstanden haben, dass das Geheimnis des Glücks nicht im Besitz liegt, sondern im Geben, werden wir, indem wir um uns herum die Menschen glücklich machen, selber glücklich werden.

Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

Eine Meinung braucht, um originell zu sein, nicht unbedingt vom allgemein Anerkannten abzuweichen; wichtig ist nur, daß sie sich ihm nicht anpaßt.

Das beste Mittel, sich kennenzulernen, ist der Versuch, andere zu verstehen.

Es sind gerade die Inkonsequenzen des Lebens, welche die größten Konsequenzen haben.

Der Satz ist der Auswuchs der Idee.

Die Menschen, mit denen man natürlich bleiben kann, sind so selten! Um so schöner um so kostbarer sind die Augenblicke, die man im Gespräch mit diesen wenigen Seltenen verbringen kann.

Selbst die durchsichtigste Seele birgt auch für den, der sie liebt, manche geheime Falte.

Der Glaube, der sich für mich bewahrheitet ist derjenige, der mir die bestmöglichen Nutzung meiner Stärken gestattet und der sich als das beste Mittel erweist, um meine Tugenden in Handlung umzusetzen.

Der Mensch kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn er nicht den Mut aufbringt, die alten zu verlassen.

Die Anzahl der Dummheiten, die ein intelligenter Mensch im Laufe eines Tages sagen kann, ist unglaublich.

Der vollkommene Besitz beweist sich nur durch das Geschenk. Alles, was du nicht zu geben bereit bist, besitzt dich.

Der Mensch kann nicht neue Ozeane entdecken, sofern er nicht den Mut hat, die Küste aus der Sicht zu verlieren.