Zitate von André Kostolany
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An der Börse sind zwei Jahre nicht genug, um ein Guru-Diplom zu erwerben. Dafür braucht man mindestens zwanzig Jahre.

Wer nicht fähig ist, selber eine Meinung zu bilden und eine Entscheidung zu treffen, darf nicht zur Börse.

Wie es Moltke für den Krieg sagte, so braucht man für die Börse die vier G’s: Geld, Gedanken, Geduld und Glück.

Abends muss man die Idee haben, morgens die kritische Haltung und mittags den Entschluss treffen.

Das große Unglück bei uns alten Spekulanten ist, daß wir zwar viele Erfahrungen gesammelt, unsere Waghalsigkeit jedoch verloren haben.

Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.

Von einem Fünftel der Börse leben die Spekulanten, von vier Fünftel die Brokerfirmen.

Finanzminister sein: kann ich nicht. Bankier sein: will ich nicht. Spekulant sein: das bin ich und bleibe ich.

Verwenden Sie auf den Aktienkauf ebensoviel Zeit wie auf den Kauf eines Gebrauchtwagens!

Wenn alle Spieler auf eine angeblich todsichere Sache spekulieren, geht es fast immer schief.

Fluctuat nec mergitur – sie schwankt, aber geht nicht unter. Diese Devise auf dem Wappen der Stadt Paris sollte auch der Leitspruch für die Börse sein.

Mit wenig Wünschen und vielen kleinen Vergnügen so lange wie möglich zu leben, macht den Sinn.

Viele, die in der Politik die Gerechtigkeit beschwören, sprechen in Wahrheit aus Neid.

Die Deutschen sind der Tücke des Geldes nicht gewachsen. Das Volk der Romantiker, Philosophen und Musiker ist in Geldangelegenheiten unromantisch und verliert jeden Hang zur Philosophie und besonders zur Phantasie.

Es gibt alte Piloten und es gibt kühne Piloten, aber es gibt keine alten, kühnen Piloten.

Die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten oder mehr Idioten als Aktien.

Inflation ist zunächst ein laues Bad, dann wird das Wasser immer heißer, und am Schluss explodiert die Wanne.

Man soll nicht glauben, dass die anderen, nur weil sie massiv eine Aktie kaufen, mehr wissen oder besser informiert sind. Ihre Gründe können so unterschiedlich sein, dass es unmöglich ist, daraus Folgen zu ziehen.

Viele wundern sich darüber, was an der Börse geschieht; sie tun es nur, weil sie die Börse nicht kennen.

Freund Grün bat den weisen Rabbi in Budapest um Rat, ob er seiner Tochter zur Hochzeitsnacht ein Nachthemd oder einen Pyjama schenken solle. Ganz egal, war das Urteil, Nachthemd oder Pyjama, vernascht wird sie sowieso.

Ich gehe jeden Tag zur Börse, weil man nirgendwo so viele Dummköpfe pro Quadratmeter trifft.