Zitate von Arthur Feldmann
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Es ist schwer, einem Blinden weiszumachen, dass alle Menschen gleichermaßen mit Blindheit geschlagen sind.

Vielen wird so übel mitgespielt, daß man schon an ihre Auferstehung im Leben nicht mehr so recht glauben kann…

Vielleicht gehören auch wir zu den Kindern, die nur zeitweilig fühlen, wie sie in den Sog des Abgrunds geraten, wenn sie auf ihrem Wege in einem fort die Rattenfängerflöte begleitet.

Wenn man von allen seinen Illusionen befreit wird, bleibt man oft ganz ohne Illusionen…

Es schrieben so viele, daß der ohnehin schon dunkle Himmel von der verdunstenden Tinte schwarz ward.

Der neue Gulliver braucht nicht mehr zu reisen – er hat ein Fernrohr, mit dem er die Menschen, je nach Bedarf, als Liliputaner oder Riesen sehen kann…

Wir sind fest überzeugt, daß die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten eine Gerade ist, und merken oft nicht, wie sehr wir uns den Kopf anschlagen, wenn eine Wand dazwischen steht…

Wir büßen nicht nur für die Sünden unserer Väter, sondern auch für die Sünden des Vaters.

Wir können schwarzen Sparringpartnern zwar keine blonden Haare, aber blaue Augen zusichern!

Wir dürfen sagen, was wir wollen, um nicht zu merken, dass wir nicht tun dürfen, was wir wollen.

Hätte die Sanduhr der Zeit einen Kopf, vielleicht würde die Zukunft wie eine Lawine in die Vergangenheit donnern.

Warum ist immer nur von den verlorenen Söhnen und nie von den verlorenen Vätern die Rede?

Die Welt ist ein uralter Lkw, hat nur eine Geschwindigkeit und keinen Rückwärtsgang.

Bei der Rückkehr zur Natur ist es nicht leicht, sich einen Weg durch die Menge derer zu bahnen, die in die umgekehrte Richtung streben…

Wozu noch strebend sich bemühen? Die Wahrheit wird uns vom Himmel hoch über die Fernsehantenne ins Haus geliefert.

Wir setzen Kinder in die Welt, damit es nie an Menschen fehlt, die Vergänglichkeit zu beklagen.

Mein Kampf mit dem Medusenhaupt – entweder gewinnt es in der ersten Runde und ich werde zu Stein, oder ich gewinne in der zweiten Runde und sehe nur noch seine Locken.

Ich suche im Spiegel den zu erkennen, der mich durch meine Augen im Spiegel betrachtet.

Sie schwankte Tag und Nacht zwischen guten und bösen Ahnungen, und was immer ihr passieren mochte, sie hatte es vorausgeahnt.

Seitdem man die Nabelschnur von mir entfernte, klage ich unbewußt – so scheint es – um den Verlust meiner Mitte.