Dummheit, Sünde, Krankheit, Alter und Tod bilden nach wie vor die dunkle Folie, von der sich des Lebens heiterer Glanz abhebt.

Die Empfindung sagt uns, daß etwas ist; das Denken sagt uns, was dieses Etwas ist; das Fühlen sagt uns, was es uns wert ist.

Es gibt sehr viel mehr Menschen, die Angst vor dem Unbewußten haben, als man erwarten würde. Sie haben schon Angst vor dem eigenen Schatten. Kommt man gar zu Anima und Animus, so steigert sie sich zur Panik.

Es ist leichter, zum Mars vorzudringen, als zu sich selbst.

Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann.

Unsere Psychologie muß ans Leben heranreichen, sonst bleiben wir einfach im Mittelalter stecken.

Man wird nicht dadurch erleuchtet, dass man sich Lichtgestalten vorstellt, sondern durch Bewusstmachung der Dunkelheit.

Ohne Emotionen kann man Dunkelheit nicht in Licht und Apathie nicht in Bewegung verwandeln.

Der Anblick des Bösen zündet Böses in der Seele an. Das ist unvermeidlich.

Alles, was uns an anderen missfällt, kann uns zu besserer Selbsterkenntnis führen.

Zeigen Sie mir einen gesunden Mann und ich will ihn für Sie kurieren.

Früher oder später werden sich Atomphysik und Psychologie des Unbewußten in bedeutender Weise annähern, da beide, unabhängig voneinander und von entgegengesetzter Seite, in transzendentales Gebiet vorstoßen, jene mit der Vorstellung des Atoms, diese mit der des Archetypus.

Der Einzelne mag nach Perfektion streben, aber um seiner Vollständigkeit willen muss er am Gegenteil seiner Absichten leiden.

Das sogenannte ‚verkannte Genie‘ ist eine zweifelhafte Erscheinung. Meist entpuppt es sich als Untauglichkeit.

Gatten lassen sich gegenseitig ihre Unbefriedigung entgelten.

Wenn fliegende Untertassen keine physikalische Tatsache sind, dann sind sie eine psychische, und das ist in sich selbst eine Tatsache.

Wir entdecken immer wieder etwas Neues über uns selbst. Fast jedes Jahr taucht wieder etwas Neues auf, das uns bisher unbekannt war. Jedesmal meinen wir, jetzt seien wir am Ende unserer Entdeckungen angelangt. Das sind wir aber nie.

Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.

Das Christentum gab eine bestimmte Richtung unter Ausschließung aller anderen möglichen Richtungen.

Fanatismus findet sich nur bei solchen, die einen inneren Zweifel zu übertönen versuchen.

Unsere Aufgabe ist es, das zu werden, was wir sind.

Wir kommen zu einer psychologischen Entwicklung nur dadurch, daß wir uns selbst so annehmen, wie wir sind, und das Leben, das uns anvertraut ist, ernsthaft zu leben versuchen. Unsere Sünden, Irrtümer und Fehler sind für uns notwendig, da wir sonst der wertvollsten Entwicklungsreize beraubt würden.

Neues entsteht nicht nicht durch den Intellekt, sondern durch den Spielinstinkt, der aus innerer Notwendigkeit agiert. Der kreative Geist spielt mit den Objekten, die er liebt.

Auch das glücklichste Leben ist nicht ohne ein gewisses Maß an Dunkelheit denkbar, und das Wort Glück würde seine Bedeutung verlieren, hätte es nicht seinen Widerpart in der Traurigkeit.

Man kann die Wunden anderer nur heilen, wenn man selber welche hat.

Man kann leicht verstehen, warum Menschen dazu neigen, die Botschaft ihrer Träume zu ignorieren oder sogar abzulehnen. Das Bewusstsein widerstrebt von Natur aus allem Unbewussten und Unbekannten.