Zitate von Carl Zuckmayer
Wissen Sie, ich sage immer: vom Gefreiten aufwärts beginnt der Darwinismus. Aber der Mensch, der Mensch fängt erst beim Leutnant an, is nich so, is nich so?
Vom Rhein – noch dazu. Vom Rhein. Von der großen Völkermühle. Von der Kelter Europas! Die Besten der Welt! Und warum? Weil sich die Völker dort vermischt haben. Vermischt – wie die Wasser aus Quellen und Bächen und Flüssen, damit sie zu einem großen, lebendigen Strom zusammenrinnen.
Die Hälfte des Lebens ist Glück, die andere ist Disziplin – und die ist entscheidend, denn ohne Disziplin könnte man mit seinem Glück nichts anfangen.
Berlin schmeckt nach Zukunft, und dafür nimmt man den Dreck und die Kälte gern in Kauf.
Wer das Gefühl, zugunsten des reinen Intellekts, ausschalten oder rationalisieren will, hat keinen Verstand.
Wenn du Kartoffeln oder Spargel ißt, schmeckst du den Sand der Felder und den Wurzelsegen, des Himmels Hitze und den großen Regen, die kühlen Wässer und den warmen Mist.
Die eigentliche Weisheit steigt nicht mit dem Springbrunnen des Intellekts hervor, sie ruht im Grundwasser der Seele.
Das Theater ist weder eine Schulstube noch ein Priesterseminar. Die Leute sollen entweder lachen oder flennen. Oder beides.
Dieser Krieg war kein Schicksal aus den Wolken. Es war das Versagen einer Welt, unserer Welt.
Die einzige dauerhafte Form irdischer Glückseligkeit liegt im Bewußtsein der Produktivität.
Ich bewundere seine Theaterarbeit, mehr noch seine Lyrik, und trauere um eine unersetzliche Gestalt in der deutschen Dichtung, und um einen Kameraden der Jugend.
Wenn Fanatiker sich selbst sehen könnten, würden vermutlich viele Konflikte beigelegt.
Ein Herz muss aufgerissen werden, wie der Acker vom Pflug, damit es blühen und fruchten kann.
Diese Stadt fraß Talente und menschliche Energien mit beispiellosem Heißhunger, um sie ebenso rasch zu verdauen, kleinzumahlen und wieder auszuspucken.
Wir sehen uns wieder – so Gott will. Und wenn nich in dieser Welt, dann vielleicht in Bielefeld.
Erfolg, das ist eine unberechenbare Mischung aus Talent, Glück und Arbeit, und oft auch ein Mißverständnis.
Amerika – ein Land ohne Tradition, ohne Kultur, ohne Metaphysik und ohne Heurigen, ein Land des Kunstdüngers und der Büchsenöffner, ohne Grazie und ohne Misthaufen, ohne Klassik und ohne Schlamperei.
Das Böse in der Welt lebt nicht nur durch die, die Böses tun – es lebt durch die, die Böses dulden.
Im Zirkus ist jeden Abend Premiere. Jeden Tag und vor jedem Publikum geht es ums Ganze, immer wieder das große Risiko, immer wieder die hohe Freude des Gelingens.
Man steht am Ende der Welt und zugleich an ihrem Ursprung, an ihrem Anbeginn und in ihrer Mitte