Epiktet Zitate
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Wenn du die Leitung eines Schiffes übernehmen wolltest, würdest du vor allem die Kunst des Steuermannes dir aneignen. Also auch im Staatsleben. Dann wirst du, wie dort das ganze Schiff, so hier den ganzen Staat nach Belieben lenken können.
EpiktetWenn dir jemand hinterbringt, daß der oder jener gehässig über dich spricht, so verteidige dich nicht, sondern antworte: Er wußte wohl die anderen Fehler nicht, die mir noch anhaften, sonst hätte er nicht bloß diese angeführt.
EpiktetÜberschreitet man das Maß, so wird das Angenehmste zum Unangenehmsten.
EpiktetEs gibt nur einen Weg zum Glück und der bedeutet, aufzuhören mit der Sorge um Dinge, die jenseits unseres Einflußvermögens liegen.
EpiktetAm wenigsten wirst du bei deinen Urteilen fehlgreifen, wenn du selbst ohne Fehl durch das Leben gehst.
EpiktetHast du zur Besinnung Frist gewonnen, so wirst du leicht dein Meister sein.
EpiktetEs ist ebenso schwierig für die Reichen, Weisheit zu erlangen, wie für die Weisen, Reichtum zu erlangen.
EpiktetAnderen an seinem Unglück die Schuld geben, ist ein Zeichen von Dummheit, sich selbst die Schuld geben, ist der erste Schritt zur Einsicht; weder anderen noch sich selbst die Schuld geben, ist ein Zeichen von Weisheit.
EpiktetNicht vor der Meinung der Menschen schäme dich, sei auf der Hut vor der Wahrheit!
EpiktetDas Kleinlichste auf Erden ist Habsucht, Vergnügungssucht und Großsprecherei, – das Größte: Großmut, Sanftmut, Wohltätigkeit.
EpiktetZum Arzt und zum Freund wähle dir nicht den angenehmsten Mann, sondern den nützlichsten!
EpiktetBeschimpfe und tadle auf jeden Fall nicht diejenigen, die sich dem Geschlechtsgenuß hingeben. Erzähle auch nicht überall, daß du dies nicht tust.
EpiktetIn geschlechtlicher Hinsicht übe vor der Ehe größtmögliche Zurückhaltung. Wenn du dich dennoch darauf einläßt, so bleibe im Rahmen des gesetzlich Erlaubten.
EpiktetWillst du im Gespräch jemandem eine Wahrheit mitteilen, so ist dabei die Hauptsache, – sich nicht aufregen und weder ein böses noch ein beleidigendes Wort zu gebrauchen.
EpiktetZüchtige deine Leidenschaften, damit du nicht von ihnen gezüchtigt wirst.
EpiktetDer erste und notwendigste Bereich der Philosophie umfaßt die Anwendung ihrer Lehren.
EpiktetUnruhig sein heißt, seinen Mittelpunkt suchen.
EpiktetAngesichts jeden Wunsches muß man sich die Frage stellen: Welchen Vorteil bringt es, ihn sich nicht zu erfüllen?
EpiktetDrei Reben trägt der Weinstock: die eine bringt die Lust, die andere den Rausch, die dritte die Freveltat.
EpiktetEine Schande ist’s, wenn ein Richter von einem anderen gerichtet werden muß.
EpiktetBleibe deinen Vorsätzen wie gewöhnlichen Gesetzen treu – in der Überzeugung, dass du eine gottlose Tat begehst, wenn du sie missachtest.
EpiktetDie ganze Philosophie liegt in zwei Worten: ertrage und entsage.
EpiktetDer Mensch hat zwei Ohren und eine Zunge, damit er doppelt so viel hören kann, wie er spricht.
EpiktetWie ein Ziel aufgesteckt wird, nicht um es zu verfehlen, so ist auch das Unglück in der Welt nicht vorhanden, um ihm auszuweichen.
EpiktetNotlage bewährt die Freunde und überführt die Feinde.
EpiktetDie Liebe zu den Menschen ist Pflicht, sind wir doch alle Kinder desselben Gottes.
EpiktetDie Seele, die mit Tugend geschmückt ist, gleicht einer nie versiegenden Quelle. Sie ist rein und nicht getrübt, trinkbar und süß, dient dem Ganzen, ist reich, kann nicht schaden, noch irgendetwas verderben.
EpiktetWie es besser ist, auf knappen Sitz gezwängt sich seiner Gesundheit zu erfreuen, als auf bequemen Pfühl gelagert krank zu sein, also ist’s auch besser bei kleinem Besitz in Einschränkung wohlgemut zu sein, als trotz großen Besitzes die Heiterkeit des Gemütes zu entbehren.
EpiktetBei einem Gastmahl sprich nicht davon, wie man essen soll, sondern iss, wie man soll.
EpiktetNicht die Dinge, nur die Begriffe davon sind’s, was den Menschen Kummer macht.
EpiktetNicht die Sprüche sind es, woran es fehlt; die Bücher sind voll davon. Woran es fehlt, sind Menschen, die sie anwenden.
EpiktetEinen Zustand, den du nicht erleiden willst, rufe auch nicht bei anderen hervor. Lässest du dich von Sklaven bedienen, so wirst du selbst sklavisch erscheinen. Wie Laster und Tugend nichts gemein haben, also auch nicht Freiheit und Sklaverei.
EpiktetDie Enthaltsamkeit ladet ein zum einfachen Leben und zum Erwerb wahrer Güter, der Reichtum aber verführt zum Luxus und zieht von der Enthaltsamkeit ab. Demnach ist es schwer, reich zu sein und doch enthaltsam.
EpiktetDem Spieler eines Stückes gleichst du: Erwählt dich dein Meister zum Bettelmann, so spiele den Bettelmann natürlich. Ebenso, wenn er dich zum Hinkenden, zum Fürsten, zum Privatmann wählt. Denn auf dir liegt es, die aufgegebene Person gut zu spielen: sie zu erlesen, ist eines anderen.
EpiktetDie Wahrheit siegt in und durch sich selbst; die Meinung nur in anderen.
EpiktetWie du wohl nicht in einem großen, schöngewölbten und reichvergoldeten Schiffe fahren wolltest, um darin unterzugehen, so wünsche auch nicht in einem großen und prächtigen Hause zu wohnen, um darin den Sorgen zum Opfer zu fallen!
EpiktetAlles was der Natur gemäß geschieht, geschieht richtig.
EpiktetMan gehört noch zum Pöbel, so lange man immer auf andere die Schuld schiebt; man ist auf der Bahn der Weisheit, wenn man immer nur sich selber verantwortlich macht; aber der Weise findet niemanden schuldig, weder sich noch andere.
EpiktetBei der Mahlzeit bedenke: Du bewirtest zwei Gäste, deinen Leib und deine Seele; und was du dem Leibe bietest, wirst du bald wieder von dir geben; was du der Seele bietest, behältst du für immer!
EpiktetDie Menschen werden nicht von den Dingen bedrängt, sondern von den Vorstellungen, die sie sich machen.
EpiktetWie lange willst du es noch aufschieben, dich der Erfüllung höchster sittlicher Ansprüche für wert zu erachten und in keinem Fall gegen die Vernunft zu verstoßen, die die grundlegende Unterscheidung der Dinge erlaubt?
EpiktetVersuche dich um Himmels Willen an kleinen Dingen; erst danach mache mit größeren weiter.
EpiktetWeder die Sonne noch der Tod lassen sich festen Auges ansehen.
EpiktetVerständig ist, wer sich nicht betrübt über das, was er nicht hat, sondern sich freut über das, was er hat.
EpiktetWas ist der Mensch? Ein Seelchen, das einen Leichnam mit herumschleppen muß.
EpiktetUnd alles, was als das Beste dir erscheint, sei dir ein unverbrüchliches Gesetz!
EpiktetMit Würde leben und mit Aufwand leben ist nicht das nämliche. Ersteres wird durch Enthaltsamkeit, Genügsamkeit, durch geordnetes Wesen und durch Wohlverhalten, sowie durch Einfachheit erzielt; letzteres erscheint im Geleit von Zuchtlosigkeit, Üppigkeit, Unordnung und Sittenlosigkeit.
EpiktetSuchst du Wahrheit, so darfst du nicht einen Sieg deiner Meinung um jeden Preis suchen; hast du die Wahrheit gefunden, so hast du den Zustand erreicht, dass du nicht besiegt werden kannst.
EpiktetBei jedem wirklichen Laster zieht als Lockspeise eine Lust mit Leichtigkeit die begehrlichen Seelen zum Haken des Verderbens hin.
EpiktetDie gerechtesten Gesetze sind die wahrsten.
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