Erhard Schümmelfeder Zitate
seite 1
Er gab den Löffel ab und verlangte einen größeren.
Erhard SchümmelfederBeinahe alles im Leben ist menschlich. Eine Ausnahme bildet die Bescheidenheit – die nämlich ist eher unmenschlich.
Erhard SchümmelfederSeine Grundsätze ruhten auf einem Stand- und einem Spielbein.
Erhard SchümmelfederSeine schmale Rente bezeichnete er mürrisch als Sterbehilfe.
Erhard SchümmelfederDu sollst Deinen Nächsten loben wie Dich selbst.
Erhard SchümmelfederSelbstbewußtsein: Das kann auch die Erkenntnis der eigenen Nichtigkeit sein.
Erhard SchümmelfederJedes freundliche Gesicht kann eine Heimat sein.
Erhard SchümmelfederDies ist kein Vorurteil, sondern eher eine einstweilige Verfügung – bis ich es besser weiß.
Erhard SchümmelfederDen größten Unterhaltungswert haben die Fehler und Irrtümer der Leute, die wir nicht leiden können.
Erhard SchümmelfederDie Arbeitsweise des Dichters entspricht exakt der Arbeitsweise eines 4-Takt-Motors: Ansaugen, Verdichten, Zünden – Auspuffen.
Erhard SchümmelfederLauthals prahlte er mit seiner Bescheidenheit.
Erhard SchümmelfederEgoisten sind wir alle. Wir unterscheiden uns nur im Grad der Selbstkontrolle.
Erhard SchümmelfederMißlungener Aphorismus: Die Hürde der Würde ist für Unmenschen keine Bürde. Beziehungsweise: Die Bürde der Würde ist für Unmenschen keine Hürde. Was ich meine ist dies: Solchen Leuten ist alles zuzutrauen. Zumindest ist mit ihnen nicht gut Kirschen essen.
Erhard SchümmelfederAuskunft über einen Freund: Als Grund für seine Abkehr von der Kirche nannte er die christliche Leere.
Erhard SchümmelfederDer Meineid ist das ungeschriebene V-strecht in der Politik.
Erhard SchümmelfederVor dem Lieben Gott mag er ein korrupter Lump sein; in der Finanzwelt gilt er indessen noch als kreditwürdig.
Erhard SchümmelfederWie weit sich die Menschen innerhalb der letzten fünfhundert Jahre geistig-moralisch entwickelt haben, ließe sich deutlich erkennen, wenn man den Ablaß wieder einführen würde.
Erhard SchümmelfederEin schnellwirkendes Gift für jede Freundschaft ist die Frage: Wer ist der bessere von uns beiden?
Erhard SchümmelfederBlöde Einfälle haben eine Macke: sie sind das Fallobst des Denkens (Apfelrismen)
Erhard SchümmelfederSoldat: ein fremdbestimmtes lebendes Werkzeug.
Erhard SchümmelfederDie unpünktlichen Leute sind die interessanteren – zumindest im Hinblick auf ihre Ausreden.
Erhard SchümmelfederDie sich vordrängelnde Gefallsucht ist nicht so sehr verwerflich, wenn man sie als Selbstbestätigungs-Notdurft betrachtet.
Erhard SchümmelfederDie Dummen erkennt man häufig daran, dass sie in der Überzahl sind.
Erhard SchümmelfederKeine Parodie: In einem geschundenen Körper steckt auch ein geschundener Geist.
Erhard SchümmelfederEr war ein großwüchsiger Mensch mit sichtlich gebrochenem Selbstvertrauen: ein wandelndes Fragezeichen.
Erhard SchümmelfederEr lobte pflichtschuldig (mit neidvoll vorgeschobener Unterlippe).
Erhard SchümmelfederLiteratur und technischer Fortschritt: Hierzu ließe sich feinsinnig bemerken: Die wichtigsten Werke der Weltliteratur wurden bei Kerzenlicht geschrieben.
Erhard SchümmelfederKarneval: Freiwilliger Lachzwang.
Erhard SchümmelfederLiebe auf Krankenschein – das wäre DIE Lösung.
Erhard SchümmelfederErkenntnis: Jeder Krieg beginnt mit einer moralischen Niederlage: der Kapitulation des guten Willens.
Erhard SchümmelfederWer kennt in unserer schnellebigen Zeit noch den Ursprung des Satzes gut Ding braucht Eil‘?
Erhard SchümmelfederDichtererkenntnis: Reife ist die Vorstufe der Fäulnis.
Erhard SchümmelfederParlamentarische Untersuchungsausschüsse sind die Intensivstationen der Demokratie.
Erhard SchümmelfederLandfriedensbruch: Sie roden Wälder, um Straßen zu bauen, die sie schneller in waldreiche Gegenden führen.
Erhard SchümmelfederDie Angst vor den Schrecken des Krieges hält sich in Grenzen – wenn man phantasielos genug ist.
Erhard SchümmelfederEr war lebendig begraben unter dem Geröll unerfüllter Wünsche.
Erhard SchümmelfederMan erkennt mich genauer, wenn man ein Auge zudrückt.
Erhard SchümmelfederDer Klügere gibt nach einem guten Geschäft auch den Neidern etwas von seinem Gewinn.
Erhard SchümmelfederDie Folterknechte auf der Anklagebank erhoben Anspruch auf die bürgerlichen Ehrenrechte.
Erhard SchümmelfederIhre Stimme signalisierte, daß für sie alles bedeutungsvoll war: Sie redete kursiv.
Erhard SchümmelfederDas Wort bombensicher können wir aus unserem Vokabular streichen: Seit Beginn des Atomzeitalters ist nichts mehr sicher.
Erhard SchümmelfederDer Klügere gibt nach einem Streit einen aus, wenn man sich darüber einigen kann, wer die Zeche bezahlen darf.
Erhard SchümmelfederDem Faulen ist ein Recht verwehrt: Er darf sich nicht beklagen.
Erhard SchümmelfederMein merkwürdigster Verleser: Psychoterrorpeut.
Erhard SchümmelfederAm freiesten atmet man in der Nähe von Menschen, denen man nichts beweisen muß.
Erhard SchümmelfederObrigkeitstreue Untergebene erhalten für ihre Kritiklosigkeit im Laufe des Lebens Bestechungsgelder in Millionenhöhe, ratenweise aufgeteilt in unauffällige Monatsgehälter.
Erhard SchümmelfederIn jedem geordneten Leben sollte Raum sein für ein wenig unterhaltsame Unordnung.
Erhard SchümmelfederDer Klügere gibt nach wie vor Anlaß zur Sorge, denn er ist nicht immer der bessere Mensch.
Erhard SchümmelfederFreiheit ohne abendfüllendes Unterhaltungsprogramm ist die Hölle.
Erhard SchümmelfederDie Liebesheirat: Eine sexualdemokratische Koalition.
Erhard Schümmelfeder