Und plötzlich diese Freude, von der ich nichts sagen kann, außer, dass sie unsinnig ist. Doch man muss sie als unsinnig hinnehmen, zugeben, dass Glück nicht anders sein kann als unsinnig. Aber man muss es intensiv erleben.

Ich bin Agnostiker. Ich glaube an nichts, bin aber bereit, an alles zu glauben. Es ist mir unmöglich zu glauben, daß Gott nicht existiert, und es ist mir unmöglich zu glauben, daß er existiert. Ich hoffe auf Gnade.

Morgen für Morgen kommt man zur Welt.

Hinter den Klischees versteckt sich der Mensch.

Ein Theaterstück ist eine Konstruktion, die aus Bewusstseinszuständen oder Situationen besteht, die sich steigern, verdichten und sich schließlich verwickeln, um sich dann entweder aufzulösen oder in einer unerträglichen Unentwirrbarkeit zu enden.

Die Kunst ist unnütz, aber der Mensch kann auf das Unnütze eben nicht verzichten.

Die Freiheit der Phantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche, sie ist Kühnheit und Erfindung.

Phantasie ist nicht Ausflucht. Denn sich etwas vorstellen, heißt, eine Welt bauen, eine Welt erschaffen.

Es gibt kein absolutes Recht. Es ist die Welt, die recht hat.

Der Humanismus ist veraltet.

Man sollte die Menschen lehren, nicht von Gerechtigkeit zu sprechen, sondern von Nächstenliebe.

Was wir Gegenwart nennen, ist bloß der Zusammenprall von Gewesenem und Bevorstehendem – ein winziges Teil Sein, das sofort in die Elemente Vergangenheit und Zukunft zerfällt.

Ein Autor von Format erholt sich schnell von einem Mißerfolg. Aber selten übersteht ein mittelmäßiger Schriftsteller unbeschadet einen größeren Erfolg.

Eine Idee ist wahr, wenn sie sich noch nicht durchgesetzt hat. Im Augenblick der allgemeinen Bestätigung wird sie maßlos.

Komik entsteht, wenn man Tragödien anschaut und dabei ein Auge zukneift.

Medizin ist die Kunst, von der Todesursache auf die Krankheitssymptome zu schließen.

Die Zukunft ist unser Hemd, aber die Gegenwart ist unsere Haut.

Das Wort hindert das Schweigen daran, zu sprechen. Das Wort betäubt. Statt Tat zu sein, tröstet es uns, so gut es kann, über unser Nichtstun hinweg.

Damit man das Leben leben kann, muss es geradezu mit Einsamkeit durchtränkt sein.

Jesus ist tot, Marx ist tot – und ich fühle mich heute auch nicht ganz wohl!

Die Unmöglichkeit einer Antwort ist die Antwort.

Wir glauben, Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns.

Man muss auf der Höhe seiner Zeit bleiben.

Die einzige wirklich Freiheit, die wir haben, ist das Lachen.

Alle Menschen rezitieren eine Rolle, mit Ausnahme vielleicht einiger Schauspieler.

Die einzig mögliche Antwort ist die Frage selbst.

Wer sich an das Absurde gewöhnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht.

Wenn wir aus unserem Gemeinschaftsleben auch kein Paradies machen können, so sollten wir es doch zu einer angenehmen und weniger dornigen Wegstrecke machen.

Naturwissenschaft, Technik, das tätige Leben liefern nur äußerliche, zweitrangige Lösungen, wenn es anders wäre, hätte der enorme technische Fortschritt längst unsere Ängste, unsere Aggressivität, unsere Wut verringert, statt sie immer weiter zu vermehren.

Der Alltag ist eine graue Decke, darunter ist die Jungfräulichkeit der Welt verborgen.