Friedrich Dürrenmatt Zitate
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Der Frisch ist ein ungeheuer empfindlicher Mensch, sehr auf sich bezogen, auf seine Probleme.
Ich glaube, es ist sehr wesentlich für den Menschen, dass er weiß, dass er sterben muss.
Ich wollte Maler werden. Aber ich habe jetzt eingesehen, dass ich keiner bin. Und gegen das Prinzip Hoffnung habe ich etwas.
Vaterland nennt sich der Staat immer dann, wenn er sich anschickt, auf Menschenmord auszugehen.
Wahrheit ist ein derart schwieriges Problem, dass die meisten in ihr keines sehen.
Die Liebe ist ein Wunder, das immer wieder möglich, das Böse eine Tatsache, die immer vorhanden ist.
Der Mensch ist für mich ein Wesen, das nur durch paradoxe, komödiantische Mittel, Formen, dargestellt werden kann, denn der Mensch geht nicht auf wie eine Rechnung, und wo der Mensch so aufgeht, ist die Rechnung sicher gefälscht.
In der Archäologie zeigt sich das Absurde der Geschichte. Die Archäologie stellt das durch die Geschichte Zerstörte wieder her.
Das Leben war eine Pose, das Sterben eine Phrase, das Begräbnis eine Reklame und das Ganze ein Geschäft.
Wer einen großen Skandal verheimlichen will, inszeniert am besten einen kleinen.
Man darf nie aufhören, sich die Welt vorzustellen, wie sie am vernünftigsten wäre.
Ein Schriftsteller kann die Welt im besten Fall beunruhigen, im seltensten Fall beeinflussen – verändern nie.
Heute sieht man, dass auch die Wissenschaften nicht viel anders funktionieren als früher die Religion.
Jeder Versuch eines Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muß scheitern.
Glaube unbedingt an das Gute im Menschen, und rechne mit dem Schlechten in ihm.
Wir sollten den Tod als natürlich und notwendig begreifen, denn ohne ihn gibt es keine Evolution.
Meine Frau kennt Gott und die Welt. Ich kenne nur Gott – und auch den nicht besonders.
In Russland wird das Volk durch die Partei verdummt, in den Vereinigten Staaten durch die Television.
Jeder kann knipsen. Auch ein Automat. Aber nicht jeder kann beobachten. Fotografieren ist nur insofern Kunst, als sich seiner die Kunst des Beobachtens bedient. Beobachten ist ein elementar dichterischer Vorgang. Auch die Wirklichkeit muss geformt werden, will man sie zum Sprechen bringen.
Das Dilemma des Menschen besteht darin, dass er zwar weiß, dass er sterblich ist, dass er aber so lebt, als wäre er unsterblich. Er lebt drauflos.
Unter Intuition versteht man die Fähigkeit gewisser Leute, eine Lage in Sekundenschnelle falsch zu beurteilen.
Das Rationale am Menschen sind die Einsichten die er hat. Das Irrationale an ihm ist, dass er nicht danach handelt.
Wir sind mehr und mehr von Apparaten umstellt, die wir im Grunde nicht begreifen.
Die Gerechtigkeit verdammt das Böse, die Hoffnung will bessern, und die Liebe übersieht.