Friedrich Heinrich Jacobi Zitate
Die Zeichen der Dinge sind Empfindungen, die Zeichen der Begriffe Worte. Das Wort ist die Sache des Begriffes.
Friedrich Heinrich JacobiEs lehren Erfahrung und Geschichte, daß des Menschen Thun viel weniger von seinem Denken, als sein Denken von seinem Thun abhängt, und daß seine Gedanken sich nach seinen Handlungen richtet und sie gewissermaßen nur abbilden.
Friedrich Heinrich JacobiDie wahre Aufmerksamkeit entsteht durch die Liebe.
Friedrich Heinrich JacobiDas Schöne hat mit allem Ursprünglichen das gemein, daß es ohne Merkmal erkannt wird. Es ist und zeigt sich; es kann gewiesen, aber nicht bewiesen werden.
Friedrich Heinrich JacobiDer Charakter sitzt nicht im Verstande, sondern im Herzen.
Friedrich Heinrich JacobiSoweit die Geschichte reicht, sehen wir Tugend und Laster in wunderlicher Vermischung, die wie ein Vergleich aussieht: beide überall mit gewissen äußerlichen Formen der Lebensart, der Gesetzgebung und der Religion gleich unzertrennlich verknüpft; nirgends Tugend in eigener Gestalt.
Friedrich Heinrich JacobiWir verachten den Menschen, der jedesmal nur das ist, was die Umstände (Zeitungen, Bücher, Verhältnisse, Personen) aus ihm machen: den Veränderlichen, Unbeständigen, Wankelmütigen.
Friedrich Heinrich JacobiUngeheuchelte Hochachtung ist die Basis wahrer Freundschaft, und ungeheuchelte Hochachtung kann ohne ungeheuchelten Tadel, da, wo Tadel Platz findet, nicht bestehen.
Friedrich Heinrich JacobiEchte Natur ist niemals, Affektation hingegen überall lächerlich.
Friedrich Heinrich JacobiDer Instinkt harmonisiert das Innere der Tiere, Religion das Innere des Menschen.
Friedrich Heinrich JacobiDas wahrhaft Gute kann nur in sich selbst aufbehalten werden, und alle Mühe, es in irgend etwas Formelles oder ihm Äußerliches einzumachen, mit welchem Zucker oder Salz es auch sein möge, ist vergebens.
Friedrich Heinrich JacobiDarin sind sich die Menschen aller Zeiten ähnlich gewesen, dass sie hartnäckig an sich selbst geglaubt haben.
Friedrich Heinrich JacobiMannigfaltig ist die Gabe des Lebens, mannigfaltig das Erwachen in dasselbe; mannigfaltig seine Führung, sein Gebrauch.
Friedrich Heinrich JacobiDas eigentliche Recht des Stärkeren besteht nur darin, daß er sich des Willens des minder Starken zu bemächtigen weiß. Es ist damit gerade so wie mit den herrschenden Gedanken und Empfindungen in unserer Seele.
Friedrich Heinrich JacobiDie Gaben sind mancherlei, aber jeder ist vortrefflich in seinem Maß, dessen Vernunft seine Empfindungen, Begierden und Leidenschaften überschaut und beherrscht.
Friedrich Heinrich JacobiWenn wir den Glauben an Personen verlieren, so verlieren wir noch mehr den Glauben an die Allgemeinheiten.
Friedrich Heinrich JacobiEin Staat ist im Wohlstande, wenn in demselben die Mittel zur Unterhaltung und zu den Bequemlichkeiten des Lebens für seine gesammten Glieder, in der seiner Einrichtung gemäßen Stufenfolge sich immer erneuern und vermehren.
Friedrich Heinrich JacobiSich selbst kennen, heißt darauf merken, daß wir nicht von uns selbst sind, und die Wahrheit nicht in und an uns selbst haben, sondern daß wir sie woandersher empfangen müssen.
Friedrich Heinrich JacobiDie Menschen suchen nicht Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit; sie suchen nur sich selbst; – und wüßten sie nur sich selbst recht zu suchen!
Friedrich Heinrich JacobiIch vertrage mich leicht mit jedem, der sich mit sich selbst verträgt.
Friedrich Heinrich JacobiDie allgemeinste Regel für den Schriftsteller und auch für den Künstler, die ich kenne, ist, daß sein Ausdruck immer unter der Sache sei, die er darstellt. Ich halte dieses für das wahre Geheimnis des Geistes und der Kraft.
Friedrich Heinrich JacobiBis auf einen gewissen Grad kann jeder Mensch seine Empfindungen verstärken und ihnen einen Nachdruck geben, wodurch er sie wie neu gebiert, sie zu Geschöpfen seines Willens macht und dauerhafter sie mit sich vereinigt.
Friedrich Heinrich JacobiIn der Dummheit ist eine Zuversicht, worüber man rasend werden möchte.
Friedrich Heinrich JacobiPhilosophie ist ein inwendiges Leben. Ein philosophisches Leben ist ein gesammeltes Leben. Durch wahre Philosophie wird die Seele still, zuletzt andächtig.
Friedrich Heinrich JacobiVon denen, welche sich rühmen, daß sie die Wahrheit suchen, bloß um der Wahrheit willen, suchen die meisten nur ein System; und wenn sie nur irgendeins gefunden haben, so sind sie zufrieden.
Friedrich Heinrich JacobiNicht immer macht der Götze den Götzendiener; nicht immer der wahre Gott den wahren Anbeter.
Friedrich Heinrich JacobiWer nur trauert, trauert schlecht, und es besteht auch etwas Unmäßiges nicht lang. Man muß lernen, mit seinem Schmerz zu leben, ihn durchs Leben hindurchzutragen. So ehrt man die Toten schön und bleibend.
Friedrich Heinrich JacobiBehalte einmal, daß Bewunderung überall nur der Unwissenheit Tochter ist.
Friedrich Heinrich JacobiEinen Gegenstand so zu umfassen, daß man darüber hinaus nichts weiter sieht, zum Helden werden gibt es keinen anderen Weg.
Friedrich Heinrich JacobiDas ist der Geist des Menschen, daß er Gott erkennt, daß er ihn wahrnimmt, den Verborgenen ahnt in der Natur, in seiner Brust ihn vernimmt, ihn anbetet in seinem Herzen.
Friedrich Heinrich JacobiDer beste Mann hat auch immer die beste Religion.
Friedrich Heinrich JacobiOhne Seelenruhe wird nichts Großes. Wo kleine Leidenschaften an dem Menschen zerren, kann er nur abgebrochen kleine Dinge thun.
Friedrich Heinrich JacobiVernunft ist das Bewusstsein des Geistes.
Friedrich Heinrich JacobiOhne Du ist das Ich unmöglich.
Friedrich Heinrich JacobiWas gar nicht mißverstanden werden kann, hat wenig Sinn, und was nicht mißbraucht werden kann, wenig Kraft zum Gebrauch.
Friedrich Heinrich JacobiDie Gerechtigkeit ist die Freiheit derer, welche gleich sind; die Ungerechtigkeit ist die Freiheit derer, welche ungleich sind.
Friedrich Heinrich JacobiInsofern wir scharfsinnig sind, liegen wir uns beständig in den Haaren, Tiefsinn aber macht verträglich.
Friedrich Heinrich JacobiWas gut ist, muß es durch des Dings eigene Kraft sein. Eine nützliche Handlung macht den, der sie verrichtet, nicht gut, sondern im Gegenteil, eine nützliche Handlung wird durch die Güte dessen, der sie ausübt, zu einer guten: das aber ist Tugend, was den Menschen, was er tut, gut macht.
Friedrich Heinrich JacobiDer Despotismus ist bequemer als die Freiheit, wie das Laster bequemer als die Tugend ist.
Friedrich Heinrich JacobiWir können uns aus Vorsatz weder lieben noch hassen, wohl aber mit Vorsatz.
Friedrich Heinrich JacobiWenn die Fische stumm sind, so sind dafür ihre Verkäuferinnen umso beredter.
Friedrich Heinrich JacobiTreu und beständig sein, das ist die Seele der Tugend!
Friedrich Heinrich Jacobi