Friedrich Schiller Zitate
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In der Wahrheit Hand die Großmut Ist ein edler Herrscherstab, Überzeugung, Kraft und Klarheit Irrenden sie milde gab.
Alle Dinge im Himmel und auf Erden haben keinen Wert, keine Schätzung als so viel, wie meine Vernunft ihnen zugesteht.
Zwei Dinge gehören zur Bildung des Verstandes, ohne welche kein Fortschreiten möglich ist: ein ernstes Einsammeln von Kenntnissen und eine stete Übung der Kräfte.
Der ernsteste Stoff muß so behandelt werden, daß wir die Fähigkeit behalten, ihn unmittelbar mit dem leichtesten Spiele zu vertauschen.
Sobald der Mensch nur Formist, so hat er keine Form; und mit dem Zustand ist folglich auch die Person aufgehoben. Mit einem Wort: nur insofern er selbständig ist, ist Realität außer ihm, ist er empfänglich; nur insofern er empfänglich ist, ist Realität in ihm, ist er eine denkende Kraft
Das Herz ist Gottes Stimme. Menschenwerk ist aller Klugheit künstliche Berechnung.
Deine Größe, Berlin, pflegt jeder Fremde zu rühmen; führt der Weg ihn zu uns, stutzt es, so klein uns zu sehn.
Wollust ist’s den Göttern, Menschen zu beglücken; zu verderben die Menschen, ist den Göttern Schmerz.
Das magische Lebensgefühl als beständiger Zustand, das wäre ein Lebensziel! Sich unentwegt vom Leben verzaubert zu fühlen: Welch ein Seiltanz. Welch ein faszinierendes Spiel um Glück und Schönheit. Ein wahrer Zeitvertreib mit der Aussicht auf Ewigkeit…
Sei, wie du willst, namenloses Jenseits – bleibt mir nur dieses mein Selbst getreu – Sei wie du willst, wenn ich nur mich selbst mit hinübernehme. – Außendinge sind nur der Anstrich des Manns – Ich bin mein Himmel und meine Hölle.
Und wer sind sie, die den Weisen richten? Geisterschlacken, die zur Tiefe flüchten vor dem Silberblicke des Genies.
Ehret immer das Ganze! Ich kann nur einzelne achten: Immer im Einzelnen nur hab ich das Ganze erblickt.
Die Wahrheit verliert nichts, wenn ein heftiger Jüngling sie verfehlt, ebenso wenig als die Tugend und die Religion, wenn ein Lasterhafter sie verleugnet.
Wenn die Kultur ausartet, so geht sie in eine weit bösartigere Verderbnis über, als die Barbarei je erfahren kann.
Wenn man für jeden Donner und Blitz, den ihr losbrennt mit eurer Zungenspitz, die Glocken müßt läuten im Land umher, es wär bald kein Meßner zu finden mehr.
Das Mädel ist schön, schlank, führt einen netten Fuß. Unterm Dach mag’s aussehen, wie’s will. Darüber guckt man bei euch Weibsleuten weg, wenn’s der liebe Gott Parterre nicht hat fehlen lassen.
Die Würde hindert, daß die Liebe nicht zur Begierde wird. Die Anmut verhütet, daß die Achtung nicht Furcht wird.
Gewaltsam ist der Zwang des Bluts! Mit Qual gebiert das Weib und quält sich für’s Geborne!
Gefährlich ist’s, ein Mordgewehr zu tragen, und auf den Schützen springt der Pfeil zurück.
Nicht an die Güter hänge dein Herz, Die das Leben vergänglich zieren! Wer besitzt, der lerne verlieren, Wer im Glück ist, der lerne den Schmerz!
Die Schönheit der poetischen Darstellung ist freie Selbsthandlung der Natur in den Fesseln der Sprache.
Suchst du das Höchste, das Größte? Die Pflanze kann es dich lehren. Was sie willenlos ist, sei du es wollend – das ist’s!
Nicht hoffe, wer des Drachen Zähne Sä’t, Erfreuliches zu ärnten. Jede Unthat trägt ihren Rache-Engel schon, die böse Hoffnung, unter ihren Herzen.
Die Zeit bringt Rat. Erwartet’s in Geduld. Man muß dem Augenblick auch was vertrauen.
Die wahre Kunst hat es nicht bloß auf ein vorübergehendes Spiel abgesehen. Es ist ihr Ernst damit, den Menschen nicht bloß in einen augenblicklichen Traum von Freiheit zu versetzen, sondern ihn wirklich und in der Tat frei zu machen.