Gustave Flaubert Zitate

Bart: Zeichen von Kraft.

Käse: Den Aphorismus von Brillant-Savarin zitieren: Ein Essen ohne Käse ist wie eine schöne Frau, der ein Auge fehlt.

Man sieht sich von Zeit zu Zeit, dann stirbt man.

Architekten: Lauter Schwachköpfe. – Vergessen bei den Häusern immer die Treppe.

Die Furcht schützt die Tempel besser als alle Mauern.

Übermaß von Kritik zeugt von Unverständnis.

Warum haben wir unser Glück nicht bis zur letzten Tiefe genossen, als es durch unsere Hände glitt.

Ich scheue die Disziplin, den mathematischen Geist, den beschränkten Geist, das Herz der Händler, das so vertrocknet ist wie das Holz ihres Ladentisches.

Pockennarbige Frauen sind immer lasziv.

Ich glaube, daß das Herz nicht altert. Es gibt sogar Leute, bei denen es im Alter wächst…

Kuppel: Architektonischer Kraftakt. – Wie das bloß hält? – Man nenne zwei Beispiele: die Kuppeln des Invalidendoms und der Peterskirche in Rom.

Wie balsamisch duftet das Haar der Frauen! Wie zart ist die Haut ihrer Hände, wie versehren ihre Blicke!

Quecksilber: Tötet die Krankheit und den Kranken.

Immer, wenn ich mitten im Alltag innehalte und gewahr werde, wie viel mir geschenkt ist, werden die zahllosen Selbstverständlichkeiten zu einer Quelle des Glücks.

In der Provinz ersetzt das Fenster Theater und Spaziergänge.

Wissen Sie, was man braucht, um Erfolg an den Boulevards zu haben? Das Publikum muß immer schon wissen, was kommt. Nie hat man den Erfolg, den man wollte. Es sind die schmierenkomödiantischen Seiten der Madame Bovary, denen sie ihren Erfolg verdankt. Der Erfolg geht immer daneben.

Instinkt ersetzt die Intelligenz.

Börse: Thermometer der öffentlichen Meinung.

Es gibt Menschen, deren Aufgabe lediglich darin besteht die Vermittlerrolle bei anderen zu übernehmen; man schreitet über sie hinweg, wie über Brücken und geht davon.

Begierde: Pfaffenwort für fleischliche Gelüste.

Das Volk wird es eines Tages überhaben, und es wird für seine Not die Kapitalisten büßen lassen, entweder durch blutige Proskriptionen oder durch Plünderung ihrer Häuser.

Aus Scham oder Selbstsucht verbirgt jeder das Beste und Zarteste in seinem Innern.

Orthographie: Daran glauben wie an Mathematik.

Erfolg ist das Ergebnis, er darf nicht das Ziel sein.

Er war eitel genug zu dem Glauben, daß die Menschen ihn nicht mochten.

Ausschweifung ist die Ursache aller Krankheiten der Junggesellen.

Üppigkeit ist mehr wert als Geschmack, die Wüste mehr als ein Trottoir und ein Wilder mehr als ein Haarkünstler.

Weltausstellung: Bringt die Menschen des 19. Jahrhunderts aus dem Häuschen.

Ein Zuviel an Gesundheit macht krank.

Bajaderen*: Alle Frauen des Orients sind Bajaderen. – Dieses Wort beflügelt die Phantasie ungemein.

Das Wort ist eine Walze, das die Gefühle immer lang redet.

Je weiter die Menschheit kommen würde, desto wissenschaftlicher die Kunst wird.

Der Öffentlichkeit Einzelheiten über mich selbst mitzuteilen, ist eine bourgeoise Versuchung, der ich stets widerstanden habe.

Die Sorge um die äußere Wahrheit kennzeichnet unsern heutigen Tiefstand.

Die Zukunft beunruhigt uns, die Vergangenheit hält uns fest, deshalb entgeht uns die Gegenwart.

Ein wenig Wissen entfernt vom Glauben, sehr viel führt zum Glauben zurück.

In den Nuancen allein liegt die Wahrheit!

Herrenfrühstück: Erfordert Austern, Weißwein und Zoten.

Schnörkel: Je komplizierter, desto schöner.

Arbeiten, alles einer Idee, einem Ehrgeiz opfern, einem verächtlichen Alltagsehrgeiz, eine Stellung im Leben erringen, sich einen Namen machen? Und was dann? Warum das alles?

Frostbeule: Zeichen von Gesundheit. Kommt davon, dass man sich wärmt, wenn man friert.

Völkerrecht, Zukunft der Menschheit, Völkerrecht, nichts als albernes Geschwätz.

Lest nicht, wie die Kinder, zum Vergnügen, noch wie die Streber, um zu lernen, nein, lest, um zu leben.

Verwittert: Alles, was antik ist, ist verwittert, und alles, was verwittert ist, ist antik.

Nach welcher Seite man auch die Füße setzt, man tritt immer in Scheiße.

Frauen mißtrauen Männern im Allgemeinen zu sehr und im Besonderen zu wenig.

Haben Sie zur Abwechslung wenigstens schlüpfrige Träume? Auf dem Land ist der Fehltritt ein Trost, wenn er auch in der Stadt eine schmutzige Sache ist.

Der Verfasser soll in seinem Werke sein wie Gott im Weltall: Überall gegenwärtig und nirgends sichtbar.

Man ärgert sich über die Namen der Dummköpfe, die überall angeschrieben sind.

Das Schlimmste an der Gegenwart ist die Zukunft.