Henryk Bereska Zitate
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Wer weiß schon, daß Leithammel kastrierte Böcke sind?
Henryk BereskaErfolgreiche Umerziehung: Wenn der Umzuerziehende seinen Irrtümern abschwört und sich zu denen seines Erziehers bekennt.
Henryk BereskaWerft ruhig mit den Steinen nach mir, ich baue mir daraus ein Haus.
Henryk BereskaDie Sehnsucht nach dem freien Leben trieb die Hausgans morgens zu den freien Wasservögeln. Als der Abend kam, wie schrie sie nach dem heimischen Gatter.
Henryk BereskaBei dem Bevölkerungszuwachs heutzutage könnte man sich eine kleinere Sorte Mensch vorstellen.
Henryk BereskaDie arg plärrenden Neugeborenen kommen sich offenbar gar nicht wie neugeboren vor.
Henryk BereskaGelegentlich sterben Hoffnungen an Altersschwäche, aber sie sterben nie aus.
Henryk BereskaDas Alter – der Feind aller Buchhändler. Man liest immer wieder dieselben Bücher in dem Gefühl, man liest sie zum erstenmal.
Henryk BereskaTragödie der amerikanischen Ureinwohner: In Amerika gelebt und Amerika nicht entdeckt zu haben.
Henryk BereskaSo mancher müßte wegen fortgesetzten Selbstbetruges gegen sich selbst Anzeige erstatten.
Henryk BereskaOb man in Zeiten der Überproduktion von Gedanken nicht Gedankenberge anlegen sollte, um sie in gedankendürren Zeiten auf den Markt zu werfen?
Henryk BereskaKluge Opportunisten hauen beim Umschwung der Zeiten nicht gleich auf die Pauke, wenn sie vorher Fanfare geblasen haben, sondern streichen zwischendurch mal die Harfe.
Henryk BereskaAuslese, Säuberung – nette Begriffe, nur ziemlich blutbesudelt.
Henryk BereskaDer eine wäre die Geister, die er rief, gerne los. Der andere beschwört sie vergebens.
Henryk BereskaOb der Enttäuschte mal auf die Idee kommt, er habe sich getäuscht?
Henryk BereskaErnstzunehmende Mahnung kleiner Geister: Dich kriegen wir auch noch klein.
Henryk BereskaJeder ist seines Glückes Schmied. Aber wer kann schon richtig schmieden?
Henryk BereskaDer Weg zum Erfolg soll mit spitzen Steinen gepflastert sein. Und womit erst der zum Mißerfolg.
Henryk BereskaDas wahrhaft destruktive Gedächtnis bewahrt auch versäumte Chancen, die keine waren.
Henryk BereskaMeide Leute, die behaupten, es gut mit dir zu meinen, ohne zu fragen, was du davon hältst.
Henryk BereskaHoffnungen, die man zu einem Höhenflug losschickt, sollte man mit einem Fallschirm versehen.
Henryk BereskaWas waren das für Zeiten, als man noch mit sieben Sachen auskam.
Henryk BereskaUnter zweiäugigen Hühnern muß das einäugige so tun, als wäre es dreiäugig, sonst kriegt es das eine auch noch ausgepickt.
Henryk BereskaMan kann auch in der Opposition seine Unabhängigkeit einbüßen.
Henryk BereskaDie eigene schwere Kindheit schien ihm ein solch kostbares Gut, daß er nicht müde wurde, die eigenen Kinder zu kujonieren.
Henryk BereskaNeben dem gelebten Leben läuft parallel das unverwirklichte, in Plänen, Vorsätzen, Entwürfen steckengebliebene. Würde man es im Wiederholungsfall wahrmachen?
Henryk BereskaBürde der Belesenheit: Von jeder Seite, die du schreibst, kommt einem das Echo einer anderen Lektüre entgegen.
Henryk BereskaDie Dümmlichen hätten die Chance, als die Klügeren zu gelten, wenn sie nachgäben. Aber dazu sind sie eben zu dumm.
Henryk BereskaEs wäre zu schön, das Vorgedachte brächte ein paar Leute zum Nachdenken.
Henryk BereskaDem Generationskonflikt vorbeugen? Nicht zeugen.
Henryk BereskaBereits schulmeisterlicher Hinweis zum Ausspruch von Sokrates „Ich weiß, daß ich nichts weiß“: „Da hätte er mehr lernen sollen“ beweist mangelnden Witz. So redet keiner, der nichts gelernt hat.
Henryk BereskaRevolution oder Konterrevolution – darüber zerbrach man sich schon immer die Köpfe und Knochen.
Henryk BereskaMan lasse die unangenehmen Pflichten ruhig anwachsen. Am Ende erscheint einem die am wenigsten unangenehme nachgerade als angenehm.
Henryk BereskaDaß jede reine Lehre soviel Dreck am Stecken hat.
Henryk BereskaIch teile mit dir die Meinung, behalte aber den größeren Teil für mich.
Henryk BereskaDer Verzicht auf eigenes Urteilen, wenn es der Mehrheit widerspricht, muß wohltuend sein.
Henryk BereskaDie schönsten Reden hält man hinterher – in einsamer Klausur.
Henryk BereskaDer Erfinder der Henkersmahlzeit war es wohl, der den Gnadenstoß und den Gnadenschuß erfand.
Henryk BereskaDer Zufall arbeitet viel verläßlicher, wenn man ihm auf die Sprünge hilft.
Henryk BereskaManch blinde Liebe geht daran zugrunde, daß ein Partner sehend wird.
Henryk BereskaBald wird das Brüllen eines Säuglings damit erklärt, er sei um seine Altersrente besorgt.
Henryk BereskaVerschiedenes fällt einem schon deswegen nicht in den Schoß, weil es im Halse steckengeblieben ist.
Henryk BereskaManche Leute ähneln Kletterpflanzen, die dazu verurteilt sind, am Stock, am Mauerwerk oder an sonst einer Vertikale emporzuranken. Beim Fehlen einer Stütze müssen sie am Boden kriechen.
Henryk BereskaDenen, die allen Grund hätten, unglücklich zu sein kann man viel leichter einreden, daß sie glücklich seien, als jenen Unglückswürmern, die allen Grund hätten, sich glücklich zu fühlen.
Henryk BereskaAmboß oder Hammer sein? Dann schon lieber Schmied.
Henryk BereskaUncäsarisch: Ich kam, sah und… ging.
Henryk BereskaBehandle deine Prinzipien schonend. Und du brauchst sie seltener zu wechseln.
Henryk BereskaGeh getrost in dich, verbau dir aber nicht den Fluchtweg.
Henryk BereskaMan müßte sich einen Gesprächspartner halten, dessen Zustimmung ein sicheres Indiz ist, daß man falsch liegt.
Henryk BereskaAuge um Auge – welch humane Haltung!
Henryk Bereska