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Viel Wissen bedeutet noch nicht Verstand.
HeraklitEs ist ermattend, denselben Herren zu frohnen und dienen.
HeraklitDer kürzeste Weg zum Ruhm ist gut zu werden.
HeraklitDes Bogens Name ist also Leben, sein Werk Tod.
HeraklitDie Natur liebt es, sich zu verbergen.
HeraklitVerborgene Vereinigung [ist] besser als offene.
HeraklitNichts ist beständiger als der Wandel.
HeraklitGar vieler Dinge kundig müssen weisheitsliebende Männer sein.
HeraklitDem Blöden fährt bei jedem sinnvollen Wort der Schrecken in die Glieder.
HeraklitDie Zeit ist ein Knabe, der spielt, hin und her die Brettsteine setzt: Knabenregiment!
HeraklitBeim Kreisumfang ist Anfang und Ende gemeinsam.
HeraklitSofern wir in die Natur eingreifen, haben wir strengstens auf die Wiederherstellung ihres Gleichgewichts zu achten.
HeraklitFrevelmut soll man eher löschen als Feuersbrunst.
HeraklitVerbindungen sind: Ganzes und Nichtganzes, Eintracht und Zwietracht, Einklang und Missklang und aus allem eins und aus einem alles.
HeraklitDer schönste Affe ist hässlich mit dem Menschengeschlechte verglichen.
HeraklitMan muss auch dessen gedenken, der sich nicht bewusst ist, wohin der Weg geht.
HeraklitEsel würden Häckerling dem Golde vorziehen.
HeraklitLeben ist aus sich selbst bewegt, ist rhythmische Bewegung.
HeraklitDas Wesen der Dinge hat die Angewohnheit, sich zu verbergen.
HeraklitFür Gott ist alles schön und gut und recht; nur die Menschen sind der Meinung, das eine sei recht, das andere unrecht.
HeraklitWas man sehen, hören, erfahren kann, dem gebe ich den Vorzug.
HeraklitDen Namen des Rechtes würde man nicht kennen, wenn es das Unrecht nicht gäbe.
HeraklitSelbstdünkel ist Fortschritts Hemmschuh.
HeraklitDie Grenzen der Seele wirst du nicht finden, auch wenn du alle Wege durchwanderst.
HeraklitDer Seele ist das Wort eigen, das sich selbst mehrt.
HeraklitDas Lernen vieler Dinge lehrt nicht Verständnis.
HeraklitVielwisserei lehrt nicht, Vernunft zu haben.
HeraklitDer Menschen wartet nach dem Tode, was sie nicht erwarten oder wähnen.
HeraklitEs gibt auf alle Fälle Schicksalsbestimmungen...
HeraklitDie schönste Harmonie entsteht durch Zusammenbringen der Gegensätze.
HeraklitKrieg ist aller Dinge Vater, aller Dinge König. Die einen macht er zu Göttern, die andern zu Menschen, die einen zu Sklaven, die andern zu Freien.
HeraklitDie schönste Welt ist wie ein planlos aufgeschütteter Kehrichthaufen.
HeraklitMan soll nicht handeln und reden wie Schlafende.
HeraklitDasselbe ist Lebendes und Totes, Waches und Schlafendes, Altes und Junges. Denn wenn dies umschlägt wird es jenes und jenes wiederum dieses.
HeraklitMan soll nicht am Schmutz seine Freude haben.
HeraklitDer Krieg ist aller Dinge Vater.
HeraklitEin hohler Mensch pflegt bei jedem Wort starr dazustehen.
HeraklitAugen und Ohren sind den Menschen schlechte Zeugen, wenn die Seele deren Sprache nicht spricht.
HeraklitWenn ihr nicht mich, sondern das Wort vernehmt, ist es weise zuzugestehen, dass alles eins ist.
HeraklitGemeinsam ist allen das Denken.
HeraklitAllen Menschen ist es gegeben, sich selbst zu erkennen und klug zu sein.
HeraklitWürden alle Dinge zu Rauch, könnte man sie nur mit der Nase unterscheiden.
HeraklitWenn er's nicht erhofft, wird er das Unverhoffte nicht finden. Denn unerforschlich ist's und unzugänglich.
HeraklitWir wollen uns nicht vorschnell über die wichtigsten Dinge schlüssig machen.
HeraklitKrankheit lässt den Wert der Gesundheit erkennen, das Böse den Wert des Guten, Hunger die Sättigung, Ermüdung den Wert der Ruhe.
HeraklitEin Tag ist wie der andere.
HeraklitSie verstehen es nicht, auch wenn sie es vernommen. So sind sie wie die Tauben. Das Sprichwort bezeugt's ihnen: "Anwesend sind sie abwesend".
HeraklitDas Widerstrebende fügt sich zusammen wie ein gespannter Bogen.
HeraklitAugen sind genauere Zeugen als die Ohren.
HeraklitBestände das Glück in körperlichen Lustgefühlen, so müsste man die Ochsen glücklich nennen, wenn sie Erbsen zu fressen finden.
Heraklit