Johann Georg Keil Zitate

Vergangenheit laß' deine Lehrerin sein. In die Gegenwart streue den Samen ein. Ob die Zukunft belebe den zarten Keim, das stelle Gott anheim.

Um das Große zu schätzen und lieben, mußt du dich erst an dem Kleinen üben.

Wer unter den Thoren will weise sein, Den hält man zuletzt für den Thoren allein.

Kurz soll dein Spruch und kräftig sein, Dann dringt er ins Gedächtnis ein.

Eitles Klagen und Wimmern Wird dir die Not nur verschlimmern. Lege nur gleich die Hände an, So hast du das Schlimmste schon abgetan.

Mäßig sei dein Genuß! Entsagung würzet die Freude; lernst du entbehren nicht selbst, lehrt es der Überdruß dich.

Über die Tugend, so lernst du, o Jüngling, die Tugend lieben! Meide das Laster, so wird stündlich es mehr dir verhaßt!

Tatlos flüchtet der Feige beim Nahen des drohenden Schicksals; nur der kühnere Mann bietet voll Mut ihm die Stirn.

Wer erreichen will den Gipfel der Leiter, Steige nur immer eine Stufe weiter.

Küsse sind der Liebe Sprache.

Ausdauer und Geduld gewinnen des Glückes Huld.