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Und wenn auch der Einzelne oft sehr dumm sein kann, so ist es doch ein ganzes Volk gewiß niemals.
Joseph von EichendorffWas dem Zeitgeist dient, ohn ihn über sich selbst zu erheben, wird notwendig von ihm überrannt und beseitigt.
Joseph von EichendorffIm Wald Es schaudert der Wald vor Lust, die Sterne nun versanken und wandeln durch die Brust als himmlische Gedanken.
Joseph von Eichendorff"Du Taugenichts! da sonnst du dich schon wieder und dehnst und reckst dir die Knochen müde, und läßt mich alle Arbeit allein tun. Ich kann dich hier nicht länger füttern. Der Frühling ist vor der Tür, geh auch einmal hinaus in die Welt und erwirb dir selber dein Brot."
Joseph von EichendorffAndre haben andre Schwingen, Aber wir, mein fröhlich Herz, Wollen grad hinauf uns singen, Aus dem Frühling himmelwärts!
Joseph von EichendorffDa steht eine Burg überm Thale Und schaut in den Strom hinein Das ist die fröhliche Saale Das ist der Gibichenstein.
Joseph von EichendorffMan setzt uns auf die Schwelle, Wir wissen nicht woher? Da glüht der Morgen helle, Hinaus verlangt uns sehr.
Joseph von EichendorffEs ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: Ihr sollt nicht frei sein, oder: Ihr sollt und müßt gerade auf diese und keine andere Weise frei sein.
Joseph von EichendorffDa fuhr' ich still im Wagen, du bist so weit von mir, wohin er mich mag tragen, ich bleibe doch bei dir.
Joseph von EichendorffDer Sturm geht lärmend um das Haus, ich bin kein Narr und geh hinaus; aber bin ich eben draußen, will mich wacker mit ihm zausen.
Joseph von EichendorffWünsche wie die Wolken sind, Schiffen durch die stillen Räume, Wer erkennt im lauen Wind, Ob's Gedanken oder Träume?
Joseph von EichendorffGott! Inbrünstig möcht ich beten Doch der Erde Bilder treten Immer zwischen dich und mich.
Joseph von EichendorffWas andre mag ergötzen, das kümmert wenig mich, sie leben in den Schätzen, in Freuden lebe ich.
Joseph von EichendorffDas Buch des Lebens versteht nur, wer um Gottes willen lernt, und nicht um der Welt Gunst.
Joseph von EichendorffEin zart Geheimnis webt in stillen Räumen, die Erde löst die diamantnen Schleifen, und nach des Himmels süßen Strahlen greifen die Blumen, die der Mutter Kleid besäumen.
Joseph von EichendorffKein Dichter gibt einen fertigen Himmel; er stellt nur die Himmelsleiter auf von der schönen Erde.
Joseph von EichendorffÜbermut Ein' Gems auf dem Stein, Ein Vogel im Flug, Ein Mädel, das klug, Kein Bursch holt die ein.
Joseph von EichendorffAllein in Kriegszeiten bedarf ein grober Feind auch eines gewaltsamen Gegenstoßes.
Joseph von EichendorffWir wandern nun schon viele hundert Jahr' und kommen doch nicht zu der Stelle - der Strom wohl rauscht schon an die tausend gar und kommt doch nicht zu der Quelle.
Joseph von EichendorffGestern stürmt's noch und am Morgen blühet schon das ganze Land - will auch nicht für morgen sorgen, alles steht in Gottes Hand.
Joseph von EichendorffWie oft wollt' mich die Welt ermüden! Ich beugt auf's Schwert mein Angesicht Und bat dich frevelhaft um Frieden. - Du wußtest's besser, gabst ihn nicht.
Joseph von EichendorffWas zagt ihr träg' und blöde? Was schön ist, wird doch dein! Die Welt tut nur so spröde und will erobert sein.
Joseph von EichendorffBayern ein fruchtbares und durchaus herrlich bebautes Land. Auffallend schönes Vieh.
Joseph von EichendorffSterne hoch die Kreise schlingen, aus des Schnees Einsamkeit steigst's wie wunderbares Singen - O du gnadenreiche Zeit.
Joseph von EichendorffSchaust du mich aus deinen Augen lächelnd wie aus Himmeln an, fühl' ich's wohl, daß solche Sprache keine Lippe führen kann.
Joseph von Eichendorff