Aphorismen: Mit kleinen Sätzen große Sprünge machen.

Es soll ja Mitbürger geben, die sind derart belesen, dass sie grundsätzlich Korrektur lesen.

Wer seinem Vorgesetzten auf die Füße tritt, ist auf dem besten Dienstweg.

Wenn sich Kunst und Oberflächlichkeit paaren, kann nur Dekor herauskommen.

Manche sträuben sich zeitlebens dagegen, mit dem Besseren zu rechnen.

Ohne Handy fühlen sich die meisten schon gehandicapt.

Wer allzu eifrig missioniert, schlägt selbst seine eifrigsten Anhänger in die Flucht.

Es ist eine deutsche Unart, Kosten Unkosten zu nennen.

So manche Pflichtübung ist schon am Neigungswinkel verreckt.

Wer alles besser weiß, der bessert das Wissen nicht.

Viele beschwören den Geist der Waffen, nur wenige schwören auf die Waffen des Geistes.

Zwei Wege zum Erfolg: Die einen lassen ihre Gedanken spielen, die anderen ihre Beziehungen.

Damals waren Politiker noch Vor- und Nachdenker.

Wenn Geiz geil ist, dann ist das geilste der Gefühle der Konsumverzicht.

Aphorismen: Worte für das finden, was uns die Sprache verschlägt.

Auf Allgemeinplätzen herrscht der geringste Gegenverkehr.

Viele werden nur durch Scheitern gescheiter.

Wer Gott und die Welt kennt, schert sich einen Teufel um seine Nachbarn.

Bei Spitzfindigkeiten deines Gesprächspartners, hüte dich, ins Wort zu fallen.

So weit ist es gekommen: Wir müssen einen Apparat einschalten, um abzuschalten.

Einige Zeitgenossen hinterlassen den stärksten Eindruck, wenn sie auf der Stelle treten.

Zukunftsträchtige Devise: Spende Samen statt Vertrauen.

Man kann auch Zeichen in den Sand setzen.

Manche Veranstaltungen sind die reinsten Verunstaltungen.

Schicksal politischer Größen: sich zugleich in Szene und zwischen die Stühle zu setzen.

Wer andere lächerlich macht, muss noch lange nicht die Lacher auf seiner Seite haben.

Wer immer auf Besseres wartet, wird unweigerlich beim Schlechteren verweilen.

Aphorismen sind literarische Kurzwaren mit Langzeitwirkung.

Politiker sind Apostel einfacher und doppelter Moral.

Wenn Bürger wie Stimmvieh behandelt werden, behandeln diese den Staat wie eine zu melkende Kuh.

Aphorismen: Wer anderen gern die Worte im Mund herumdreht sollte vorzugsweise Redewendungen benutzen.

Auch mit Worthülsen kannst du andere mundtot machen.

Man kann auch jemanden über den runden Tisch ziehen.

Wer seinen Wertzuwachs an PS und Felgen bemißt, riskiert Totalschaden.

Leidensdruck: Ohne Leiden würde so manches nicht gedruckt.

So mancher Nachlaß hat schon dafür gesorgt, daß bei den Hinterbliebenen der Schmerz nachläßt.

Beileid – nicht selten beiläufiges Mitleid.

Kennen Sie die Sorte Mensch, die sich nur dann erleichtert fühlt, wenn sie sich beschwert?

Bedeutungsträger – Entscheidungsträger – Würdenträger: Und die Hoffnung wird zum Wasserträger.

Wenn Kultur begriffsgeschichtlich Bodenpflege bedeutet, dann wird Leitkultur auch den Boden bereiten, fragt sich nur, für wen.

Wer viele Klinken putzt, der muss seine Hände in Unschuld waschen.

Aphorismen sind wahre Halbheiten.

Aphoristiker sind Menschen, die gerne Denkzettel verteilen, oder sich verzetteln.

Versierte Mitläufer sonnen sich sogar im Windschatten.

Wenn schon über deinen Kopf hinweg entschieden wird, kannst du ihn ebenso gut in den Sand stecken.

Mit der Zeit wird auch der Zeitgeist das Zeitliche segnen.

Ein Aphoristiker ist Jemand, der andere in seine Gedankengänge hineinzieht – und dann allein lässt.

Aphorismen kommen eigentlich immer zu kurz.

Manche glauben, durch Vertagen den Anlaß selbst außer Kraft zu setzen.

Je weitgereister der Mensch, desto betretener die Umwelt.