Ein Aphoristiker ist ein Denker, dem der Zeitgeist auf den Geist geht.
Jürgen Wilbert
Wer etwas auf den Kopf stellen will, dem wird erst einmal der Kopf gewaschen.
Jürgen Wilbert
Wer beim Leiden eines anderen nicht mitleiden kann, dem bleibt das Mitleid.
Jürgen Wilbert
Wenn sämtliche Maßstäbe verloren gehen, dann wird das Unmaß zum Maß aller Dinge.
Jürgen Wilbert
Wer für alles ein offenes Ohr hat, dem droht totale Hörigkeit.
Jürgen Wilbert
Wer sein Licht unter den Scheffel stellt, darf sich nicht über ein Schattendasein beklagen.
Jürgen Wilbert
Ein Aphoristiker zieht es vor, statt langer Prozeduren kurzen Prozess zu machen.
Jürgen Wilbert
Das Identifizieren trägt schon den Keim des Infizierens in sich.
Jürgen Wilbert
Fortschritt im Computer-Zeitalter: Erst wird die Handarbeit, dann die Kopfarbeit ad acta gelegt.
Jürgen Wilbert
Man wundert sich, wie lange sich die halten, von denen man am wenigsten hält.
Jürgen Wilbert
Ein Aphoristiker ist ein Mensch, der keinen Anstoß an Denkanstößen nimmt.
Jürgen Wilbert
Wer die Gewalt über einen Schlüssel besitzt, glaubt nicht selten, er verfüge über das ganze Haus.
Jürgen Wilbert
Ein Aphoristiker ist ein verkopfter Zeitgenosse, dem das zeitgemäße Kopflose Kopfwehen bereitet.
Jürgen Wilbert
Phantom der Technik: Angesichts der Computermasken verlieren die Benutzer ihr Gesicht.
Jürgen Wilbert
In einer Hinsicht sind die meisten Zeitgenossen ungemein schöpferisch: Sie schöpfen Verdacht.
Jürgen Wilbert
Wer nur seine Karriere im Auge hat, der muß sich auch vor den Karren spannen lassen.
Jürgen Wilbert
Über die Köpfe anderer hinweg solltest du nur dann entscheiden, wenn die den Kopf in den Sand gesteckt haben.
Jürgen Wilbert
Für die westlichen Industrienationen die letzte Überlebenschance: ein Bleiberecht für das Gemeinwohl.
Jürgen Wilbert
In Zeiten des bargeldlosen Verkehrs wird auch Denkbares aus dem Verkehr gezogen.
Jürgen Wilbert
Es gibt Leute, die sind so vielseitig, daß es schwerfällt, überhaupt eine Seite an ihnen zu erkennen.
Jürgen Wilbert
Wenn du nicht im richtigen Moment danach greifst, ist dir der Stern irgendwann schnuppe.
Jürgen Wilbert
Für Gedankenlose ist und bleibt Denken ein Lotteriespiel.
Jürgen Wilbert
Während die einen ihr Licht unter den Scheffel stellen, scheffeln die anderen unbehelligt weiter.
Jürgen Wilbert
Gutmütigkeit hat nur wenig mit gut und noch weniger mit Mut zu tun - nur etwas mit fortschreitendem Lebensalter.
Jürgen Wilbert
Das Einzige, was einige Politiker noch stiften, ist Verwirrung.
Jürgen Wilbert
Viele bilden Vermögen, weil sie sich nicht zu bilden vermögen.
Jürgen Wilbert
Vor lauter Medienpräsenz geht die Geistesgegenwart verloren.
Jürgen Wilbert
Bei der Selbstverwirklichung hat schon so mancher sich Selbst verwirkt.
Jürgen Wilbert
Moderne Firmenphilosophie: gestern noch eiserner Bestand, heute schon altes Eisen.
Jürgen Wilbert
Geschmacksverirrung: vorschneller Beifall für Abfälliges.
Jürgen Wilbert