Zitate von Julius Sturm

O sieh, wie von des Himmels Tau getränkt Den duft’gen Kelch so tief die Blume senkt, O neig in Demut tief dein Haupt gleich ihr, Was ihr der Tau, ist Gottes Gnade dir.

Fröhliche Kinder Am sel’gen Kinderhimmel funkeln die Freudensterne hell und rein; o hüte dich, sie zu verdunkeln und freu dich mit an ihrem Schein.

So öffne dich, o Herz, der Liebe, schließ ihre Strahlen in dich ein. Dann wird’s in Nächten bang und trübe, in deinem Innern Frühling sein.

Ob ihr es leugnet oder nicht: Es hat das Wissen seine Grenzen, Und wo das Wissen uns gebricht, Kann nur der Glaube es ergänzen.

Die Kunst ist eine durst’ge Blüte, Und wo sie Gott erblühen ließ, Erwacht die Sehnsucht im Gemüte Nach dem verlornen Paradies.

Von erloschenen Sternen fällt der Strahl immer noch wie einst auf Berg und Tal. Und so leuchten mir noch aus der Ferne meiner Jugend längst erlosch’nen Sterne.

Genieße still und zufrieden den sonnig heitern Tag, du weißt nicht, ob hinieden ein gleicher kommen mag.

Wer Böses nicht mehr tut, dem ist schon viel gelungen. Doch wer nie Böses will, der ist von Gott durchdrungen.

Ein Wanderer schreitet durch die Nacht, Sein Auge sucht die Sterne; Der Heimat hat er still gedacht In weiter, weiter Ferne; Das Herz schlägt ihm so sehnsuchtsbang, Er lauscht, ein fernes Glöcklein klang, Das mahnet ernst zum Beten.

Ja, Gott ist treu, er hält, was er verheißt! Dank, liebes Weib, du wecktest mein Vertraun, Auf Gottes Hilfe will ich freudig baun, Und zag‘ ich jemals wieder in der Not, Dann frag‘ mich nur: Ist denn der Herrgott tot?

Er wirft den Kopf zurück und spricht: Wohin ich blicke, Lump und Wicht! Doch in den Spiegel blickt er nicht.

Der Vogel singt und fragt nicht, wer ihm lauscht; Die Quelle rinnt und fragt nicht, wem sie rauscht; Die Blume blüht und fragt nicht, wer sie pflückt; O sorge, Herz, daß gleiches Tun dir glückt..

Sei still zu Gott! Wer in ihm ruht, Hat immer heitern Sinn Und geht mit leichtem, frohen Mut Durch Nacht und Trübsal hin.

Der Glaube gibt der Andacht Schwingen, Die Liebe stärket das Vertrauen, Die Hoffnung läßt das Ziel sie schauen, Und Gott läßt ihr den Flug gelingen.

Was das Leben auch hienieden uns an Wonne bieten mag, Süßeres wird uns nie beschieden als ein Liebesfrühlingstag.

Was fliehst du eilend vor der Welt, sie bleibt dir doch zur Seite! Drum sei ein Mann und sei ein Held, und stell dich ihr zum Streite!